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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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ist«, erwiderte Gillian, deren Stimme bei dem Gedanken daran, dass Winthrop zurückkehren könnte, ganz schrill wurde. »Ich werde keine Minute länger als zwingend notwendig in diesem Hause bleiben.« Etwas ruhiger fügte sie hinzu: »Kümmere dich um deine eigenen Sachen und lass meine …« Sie blickte angewidert zu dem bernsteinfarbenen Seidenkleid. »Lass meinetwegen alles hier, das ist mir egal – ich will nur so schnell wie möglich von hier fort.«
    Nan wunderte sich zwar über die Reaktion ihrer Herrin, sah aber auch, dass sie nicht umzustimmen war. Daher verzog sie den Mund und sagte nur:
    »Gut, aber lassen Sie mich Ihnen erst beim Anziehen behilflich sein.«
    Einen Augenblick später war Nan gegangen, um ihre Sachen zu packen und einen Diener in die Ställe zu schicken, um die Kutsche zu bestellen. Unterdessen mühte sich Gillian, ihre Locken zu einer Frisur zu bändigen, was ihr aber nicht recht gelingen wollte, weil ihre Hände noch zitterten. Obwohl ihr die schimmernden Strähnen immer wieder aus den Fingern rutschten, gelang es ihr am Ende doch, sie zu einem wenn auch leicht unordentlichen Knoten in ihrem Nacken aufzustecken.
    Und plötzlich ging es ihr besser, sie hatte wieder das Gefühl, Herrin der Lage zu sein, und Gillian atmete tief durch. Nan packte die Koffer. Die Kutsche war bestellt. Damit war nur noch Charles übrig … mit einem entschlossenen Glitzern in den Augen, das Kinn vorgeschoben, marschierte sie aus dem Zimmer, entschlossen, ihren Ehemann zu finden.
    In Unkenntnis der Ereignisse, die sich oben zugetragen hatten, war Charles, als Gillian ihr Zimmer verließ, um ihn zu suchen, recht zufrieden mit sich und der Welt und saß lässig zurückgelehnt auf dem mit Samt bezogenen Stuhl und betrachtete den wütenden Gentleman vor sich. Das Kartenzimmer war bis auf die beiden Männer leer – die anderen männlichen Gäste hatten beschlossen, die mannigfaltigen Reize ihrer Mätressen denen des Glücksspiels den Vorzug zu geben. Die meisten Kerzen waren erloschen, nur ein paar brannten noch in ihren Haltern, ließen den Großteil des Raumes aber in Schatten getaucht.
    »Geben Sie sie mir«, verlangte der ihm auf der anderen Seite des mit grünem Stoff bespannten Tisches gegenübersitzende Herr.
    Charles nahm einen Schluck von seinem Brandy, stellte das Glas dann sorgsam wieder ab und lächelte den jüngeren Mann an. Er schüttelte den Kopf und erwiderte:
    »Nein. Es tut mir leid – Sie waren es, der sie beim Spiel gesetzt hat. Und nun gehört sie mir.«
    »Aber ich habe Ihnen doch gesagt, es war nur, bis ich das Geld aufbringen kann, das ich benötige, um sie wieder auszulösen«, protestierte der andere. »Jetzt habe ich die Summe beisammen, und ich habe Ihnen sogar mehr als die ursprüngliche Schuld geboten, als Ausgleich dafür, dass Sie auf das Geld warten mussten.« Anklagend starrte er Charles an. »Sie haben versprochen, dass ich sie zurückerhalte.«
    »Nun ja, ich weiß«, räumte Charles ein, »aber wissen Sie, Sie haben mir eine so großzügige Summe für die Rückerstattung geboten, dass ich mich gefragt habe, ob es nicht unklug von mir wäre, sie herauszugeben.«
    Der andere Mann sprang auf die Füße, sodass sein Stuhl nach hinten kippte. Mit geballten Fäusten und grimmiger Miene knurrte er:
    »Sie sind ein Narr, wenn Sie sie mir nicht zurückgeben.«
    Charles zuckte die Achseln.
    »Vielleicht, aber alles, was Sie im Moment wissen müssen, ist die Tatsache, dass ich im Augenblick nicht vorhabe, sie zurückzugeben.« Er musterte den Jüngeren nachdenklich. »Mich wundert, warum Sie sie so verzweifelt zurückhaben wollen und was sie Ihnen in Wahrheit wert wäre.«
    »Nicht mehr, als ich bereits geboten habe«, entgegnete der andere scharf.
    Lächelnd schüttelte Charles den Kopf.
    »Oh, ich glaube, Sie werden höher gehen. Sie bedeutet Ihnen offensichtlich viel und ist mehr wert als das, was Sie mir bislang geboten haben.«
    Erzürnt beugte sich der andere Mann vor und fuhr ihn an:
    »Geben Sie sie mir wieder, Sie Bastard.«
    »Na, na«, spottete Charles. »Mehr Selbstbeherrschung, bitte.« Er spielte mit dem jüngeren Mann Katz und Maus – was ein Fehler war, wie sich herausstellte.
    Mit einem Wutschrei schleuderte der andere den Tisch zwischen ihnen zur Seite und warf sich auf Charles.
    »Geben Sie sie mir zurück!«, rief er mit wuterstickter Stimme. »Geben Sie sie zurück!«
    Charles versuchte seinen Angreifer abzuschütteln, war aber von dem Ausbruch so überrascht

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