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Eine besondere Herzensangelegenheit

Eine besondere Herzensangelegenheit

Titel: Eine besondere Herzensangelegenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milena Mayfeldt
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entdeckte. »Hallo Isabelle«, meinte er an mich gewandt. Mona begrüßte er mit einem Kuss.
    »Isabelle hat mir Pralinen mitgebracht«, erklärte Mona triumphierend und wies mit dem Zeigefinger auf die Schachtel, die auf ihrem Beistelltischchen lag. »Die schmecken viel besser als deine Blumen.«
    »Verdient hättest du eigentlich weder das eine noch das andere«, erwiderte Tobias ungerührt. »Dir reicht es ja nicht, von der Brücke zu fallen und dich kaputt zu machen. Nein, du musst dich ja auch noch die Treppe hinunterstürzen und versuchen, den Rest von dir auch noch zu ruinieren.«
    Ich zuckte unwillkürlich zusammen. An den flapsigen und manchmal auch ziemlich rauen Umgangston zwischen den beiden hatte ich mich immer noch nicht gewöhnt. Aber ich wusste inzwischen, dass Mona gerade den sehr schätzte. Sie hasste es, wegen ihrer Behinderung mit Samthandschuhen angefasst zu werden.
    »Ich werde dir zu deinem nächsten Geburtstag eine riesige Wattekugel schenken. Da kannst du mich dann reinpacken«, gab sie in sarkastischem Ton zurück.
    Ich stand auf. »Leute, es tut mir leid, dass ich euer Liebesgeflüster stören muss, aber ich denke, ich sollte jetzt los. Ich habe noch eine Menge zu tun.«
    Ich gab erst Mona und dann Tobias einen Kuss auf die Wange, dann wandte ich mich zum Gehen.
    »Was ist denn jetzt los? Habe ich Isabelle vertrieben?«, fragte Tobias ratlos.
    Mit einem Lächeln auf dem Gesicht hörte ich Monas Stimme, bevor ich die Tür des Krankenzimmers hinter mir schloss.
    »Nee, sie muss nach Hause und packen. Sie fährt heute noch nach Frankreich.«
     

Kapitel 32
     
    Nachdem ich in meiner Wohnung angekommen war, setzte ich mich als Erstes an den Computer. Obwohl schon Freitagabend war, hatte ich noch keine E-Mail von Lily bekommen. Anscheinend war heute nicht nur ich spät dran. Ich beschloss, mich kurz zu fassen.
     
    Liebe Lily , schrieb ich. Ich muss leider dringend weg und gebe deshalb auf. Melde mich demnächst bei dir und lade dich dann zum Essen ein.
    Ganz liebe Grüße,
    Isabelle
     
    Ich schickte die Mail ab, dann schaltete ich sofort den Computer aus.
    Auf einen Zettel schrieb ich genaue Anweisungen zur Pflege meiner Pflanzen. Das schlechte Gewissen, das mich dabei überkam, versuchte ich tapfer zu ignorieren. Ich musste mich jetzt um mein Leben kümmern. Wenn ein paar Pflanzen das mit ihrem bezahlen würden, war das eben nicht zu ändern.
    Dann packte ich schnell ein paar Sachen zusammen, machte mir für die Fahrt eine Thermoskanne voll starken Kaffee und holte eine Packung Kekse und ein paar Bonbons aus dem Schrank.
    Das musste reichen, entschied ich.
    Mit meiner Tasche und meinem Rucksack bepackt lief ich die Treppe hinunter und klingelte bei Nicole. Aus ihrer Wohnung drangen lautes Gelächter und Stimmengewirr, aber niemand öffnete. Kein Wunder, dachte ich. Da drin saß eine ganze Horde und glühte schon ordentlich vor für den Kneipenbummel oder den Besuch im Biergarten.
    Also klingelte ich Sturm und ließ den Knopf nicht mehr los, bis Nicole verwundert den Kopf durch die Tür steckte.
    Erst als sie freudig »du kommst doch mit uns mit?«, fragte, wurde mir klar, dass ich ganz vergessen hatte, meinen Anrufbeantworter abzuhören.
    »Äh, nein.« Ich wies auf meine Tasche. »Ich fahre ein paar Tage weg. Ich will Sebastian in Frankreich besuchen.«
    Nicole grinste anzüglich. »Oh, là, là!«
    Ich machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ich fürchte, das Oh, là, là wird dir gleich vergehen. Ich wollte dich nämlich bitten, dich um meine Pflanzen zu kümmern, während ich weg bin.«
    »Mich?«
    Ungeachtet ihres plötzlich sehr blassen und erschrocken aussehenden Gesichts drückte ich ihr den Zettel mit den Anweisungen in die Hand, gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange und wandte mich zum Gehen. Ich wollte ihr gar nicht erst die Gelegenheit zum Protest geben.
    »Danke. Ich rufe dich dann an und frage, wie es meiner Palme geht«, rief ich ihr noch über die Schulter zu.
    Als die Haustür hinter mir mit lautem Klicken zufiel, stand Nicole immer noch ratlos in ihrer Wohnungstür und sah mir hinterher.
     

Kapitel 33
     
    Kurz vor halb zehn am nächsten Tag kam ich endlich in dem Dorf Saint-Aubin-de-Lanquais im Perigord an.
    Es war ein hübscher kleiner Ort, der mit einem Hauch von Patina überzogen zu sein schien, wie es für Dörfer in dieser Gegend typisch ist. Ihn umgab eine herrliche Landschaft, leicht hügelig und vom Weinanbau geprägt, aber ich hatte in diesem Moment kaum

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