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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Ramsey auf dem Trainingsfeld – die Morgendämmerung war längst angebrochen –, und nachdem er Gillian einen Kuss auf die Stirn gegeben hatte, zog er das Plaid über sie und verließ leise das Haus.
    Das Training verlief gut, trotz der Tatsache, dass er so gut gelaunt war. Er wollte niemanden wirklich verletzen. Ramsey richtete den meisten Schaden an und beeindruckte die Männer der MacPhersons im Handumdrehen. Brodick brach unabsichtlich einem der Soldaten der MacPhersons mit dem Ellbogen die Nase, doch er drückte sie schnell mit der Hand in ihre richtige Position zurück, noch ehe der Soldat wieder auf die Füße kam. Dann versicherte er ihm, dass er wieder so gut wie neu sein würde, wenn die Blutung erst aufgehört hatte. Es war keine Entschuldigung, doch es kam ihr verdammt nahe, und Brodick begann sich Sorgen zu machen, dass die Ehe ihn schon jetzt verweichlicht hatte.
    Ramsey war natürlich Brodicks fröhliche Laune nicht entgangen. Er machte sich ein diebisches Vergnügen daraus, ihm in die Seite zu rammen und ihn damit aufzuziehen, dass er zu spät gekommen war und immer wieder gähnte, bis Brodick ernsthaft darüber nachdachte, Ramsey ein paar Knochen zu brechen.
    Als das Training begonnen hatte, hatte sich Proster, der Anführer der Männer, geweigert, eine Waffe gegen den Laird zu benutzen. Das war gleichzeitig ehrenhaft als auch dumm, denn obwohl er den anderen MacPherson-Soldaten in Geschicklichkeit und Technik weit überlegen war, so war er doch auf keinen Fall Ramsey gewachsen. Nachdem sein Laird ihn ein paar Mal in die Knie gezwungen hatte, begann Prosters Arroganz zu bröckeln. Alle anderen Soldaten griffen nach ihren Schwertern, weil sie glaubten, sie würden ihnen einen Vorteil verschaffen, doch Proster weigerte sich noch immer störrisch, eine Waffe einzusetzen.
    Aber eigentlich machte es keinen großen Unterschied. Brodick und Ramsey hatten die Soldaten umgehend entwaffnet, dann machten sie sich daran, ihnen beizubringen, wie man auf dem Schlachtfeld überlebte. Es war eine erniedrigende Lektion, und als die beiden Lairds das Trainingsfeld verließen, lagen auf der Wiese hinter ihnen die stöhnenden Männer der MacPhersons.
    Die beiden Freunde gingen zum See, um sich das Blut vom Körper zu waschen. Auf dem Rückweg begegneten sie Bridgid. Sie begrüßte Ramsey mit einem knappen Nicken des Kopfes, lächelte Brodick an und wünschte ihm einen guten Tag, dann lief sie hocherhobenen Kopfes weiter.
    »Was hatte das denn zu bedeuten?«, fragte Brodick. »Sie scheint böse auf dich zu sein.«
    Ramsey lachte. »Das ist untertrieben. Sie ist wütend auf mich, aber weil ich ihr Laird bin, muss sie höflich zu mir sein. Ich denke, es bringt sie um. Hast du das Feuer in ihren Augen gesehen? Sie ist wirklich eine tolle Frau, nicht wahr? Dieses Lächeln von ihr könnte einen Mann …«
    »Was denn?«, drang Brodick in ihn.
    »Ach, lass nur.«
    »Du willst sie haben, nicht wahr?«
    Bei seinem Freund brauchte Ramsey nicht auf seine Worte zu achten, deshalb war er ehrlich zu ihm. »Sicher will ich sie haben. Teufel, sie ist eine wunderschöne Frau, und die meisten der Männer hier würden gern mit ihr ins Bett gehen. Gott helfe dem Mann, den sie sich schließlich erwählen wird, denn sie wird ihm ganz schön Dampf machen.«
    »Willst du mir erzählen, was passiert ist?«
    Seufzend gab Ramsey nach. »Ich habe Bridgid in Verlegenheit gebracht. Die Witwe Marion wollte mir das Bett wärmen«, erklärte er. »Bridgid muss gesehen haben, dass sie in mein Zimmer ging, und sie ist ihr nachgegangen. Ganz ehrlich, Brodick, ich habe noch nie zuvor bei einer Frau ein solches Temperament erlebt. Bridgid kann es sogar mit dir aufnehmen«, meinte er. »Die arme Marion wollte ganz diskret sein und hat sich unendliche Mühe gegeben, damit niemand davon wusste, dass sie das Bett mit mir teilen wollte. Und dann kam Bridgid ins Zimmer marschiert und hat einen solchen Aufstand gemacht, dass die Hölle los war. Marion hatte sich bereits ausgezogen und wartete in meinem Bett auf mich, und das hat Bridgid schrecklich schockiert und sie auch sehr wütend gemacht. Sie dachte, ich würde … überlistet. Wirst du wohl aufhören zu lachen, damit ich zu Ende erzählen kann?«
    »Tut mir Leid«, meinte Brodick, doch klang das gar nicht so. »Und was ist dann passiert?«
    »Bridgid hat Marion aus dem Bett gezerrt, das ist passiert. Als ich endlich nach oben kam, lief Marion grade die Hintertreppe hinunter und jammerte so laut sie konnte.

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