Eine bezaubernde Erbin
genug.
Ich wette, Lexington ist ein Muster der Ernsthaftigkeit und hoher Gesinnung.
Sie fand, Linwood grinste zu lüstern.
Man sagt, Lexington habe in seinem gesamten Leben noch keinen lasterhaften Gedanken gehabt.
Widmore ist viel zu altmodisch. Helena ist überzeugt davon, dass er sich über ihre Geschäfte beschweren würde.
Lexington ist modern und zudem exzentrisch. Ein Mann, der nach Fossilien gräbt, hätte gewiss nichts gegen eine Frau einzuwenden, die Bücher veröffentlicht.
Sie meinten das nicht wirklich ernst. In Wahrheit war Lexington vermutlich arrogant und nicht unbedingt umgänglich, wie es bei Menschen seines Schlages häufig der Fall war. Doch solange sie noch nicht seine Bekanntschaft gemacht hatten, konnten sie in ihm gefahrlos einen zarten Hoffnungsschimmer für ihr zunehmend entmutigenderes Unterfangen sehen.
Dass es so schwierig war, für Helena einen Ehemann zu finden, verblüffte sie alle. Helena war liebenswert, intelligent und hübsch. Sie erschien Venetia nie unvernünftig oder irgendwie besonders schwer zufriedenzustellen. Und dennoch hatte sie seit ihrer ersten Saison reihenweise sympathische, durch und durch geeignete Herren abgewiesen, als handele es sich um eine Horde mörderisches Gesindel, die ihr Geschäft gewohnheitsmäßig auf dem Rasen verrichteten.
„Du wolltest Lexington schon immer einmal treffen, nicht wahr, Venetia?“, fragte Millie.
Es war interessant, dass Millie mit ihrer stillen, vertrauenserweckenden Art die überzeugendste Lügnerin unter ihnen war. Venetia griff das Stichwort sofort auf. „Er mag Fossilien. Das reicht vollkommen aus, um einen Mann für mich interessant zu machen.“
Sie gingen über den Campus der juristischen Fakultät. Die kahlen Bäume zitterten im Wind. Der Rasen war unter der Schneedecke des gestrigen Tages nicht zu sehen. Das runde, im romanischen Stil gebaute Auditorium Maximum war wahrscheinlich eine Auflehnung gegen die streng rechteckige und gleichförmige Architektur überall sonst auf dem Universitätsgelände.
Eine entgegenkommende Gruppe Studenten wurde langsamer und blieb stehen, um Venetia anzugaffen. Sie nickte abwesend in ihre Richtung.
„Du möchtest also diesen Vortrag besuchen?“, fragte Helena, während sie das Plakat betrachtete. „Er findet erst in über einer Woche statt.“
„Stimmt, aber zu Hause in England war es bisher unmöglich, ihn kennenzulernen. Wisst ihr eigentlich, dass er sogar sein eigenes, privates naturgeschichtliches Museum in Algernon House haben soll? Wäre ich dort Hausherrin, mein Glück wäre vollkommen.“
Helena runzelte leicht die Stirn. „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass du jemals besonderes Interesse an ihm gezeigt hättest.“
Weil sie das auch nicht getan hatte. Doch was für eine Schwester wäre sie, hätte sie nicht dafür gesorgt, dass der begehrenswerteste – und womöglich passendste – Junggeselle in ganz England Helena vorgestellt wurde? „Naja, er ist eine gute Partie. Es wäre zu schade, ihn nicht zu treffen, wenn sich die Chance bietet. Und während wir auf ihn warten, können wir anfangen, uns die Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Es gibt ein paar herrliche Inseln jenseits von Cape Cod, habe ich gehört. Connecticut soll sehr schön sein, und Montreal ist nur eine kurze Zugfahrt entfernt.“
„Wie aufregend“, pflichtete Millie bei.
„Ein bisschen Ruhe und Entspannung, bevor die Saison wirklich anfängt“, sagte Venetia.
Helena presste die Lippen zusammen. „Der Herzog sollte die ganze Mühe besser wert sein.“
„Ein Mann, der ein Vermögen an Geld und Fossilien hat?“ Venetia tat so, als ob sie sich Luft zufächelte. „Er wird jede Mühe wert sein. Das wirst du schon sehen.“
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„[Die
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