Eine Braut gehoert dazu
neben der massiven Haustür und starrte sie an, als hätte sie den Verstand verloren. “Eine Klingel in einem zweihundert Jahre alten Haus? Etwas so Modernes würde nicht nur die Fassade verunstalten, sondern auch den hervorrargenden Stein ruinieren - Stein, den mein Urgroßvater persönlich abgebaut und auf diesen Hügel geschleppt hat.”
Der leidenschaftliche Klang seiner Stimme beantwortete die Frage, die Meredith sich zuvor gestellt hatte: Das Herrenhaus war ihm ebenso wichtig wie Sonnenblumenkerne.
Bewundernswert,
“Meine Haushälterin hatte einen Notfall und musste gehen.
Wenn Ihnen kalt ist…” Er starrte auf ihre Brust, so als ahnte er, dass sich ihre Knospen zusammengezogen hatten, und sie war extrem froh, dass sie eine Kostümjacke trug.
Ohne zu antworten, folgte sie ihm in die mit Walnussholz getäfelte Bibliothek. Das einzig Fröhliche in dem Baum stellte ein prasselndes Feuer im Kamin dar. Die Farben waren düster und zurückhaltend, wie der Mann selbst. Weinrote Samtgardinen passten zu den beiden antiken Stühlen, die den Kamin flankierten. In Leder gebundene Bücher auf den Regalen waren zwar hübsch anzusehen und zweifellos teuer, erhellten aber nicht die Atmosphäre.
Meredith setzte sich auf einen Stuhl mit sehr gerader Rücklehne vor dem eindrucksvollen Schreibtisch aus Mahagoni, nahm eine Mappe mit Einladungskarten und Fotos von Hochzeitstorten aus ihrem Aktenkoffer und breitete sie auf der mit Leder bezogenen Tischplatte aus. “Das sind natürlich nur Muster. Ich habe weitere, falls nichts davon Ihren Bedürfnissen entspricht.”
Was - oder besser gesagt wer - Adams Bedürfnissen entsprach, saß direkt vor ihm. Meredith Baxter mit ihrem sinnlichen Mund und ihrer bemerkenswerten Figur war eine unglaublich verführerische Frau. Und zudem war er, wie Peter so nachdrücklich erklärt hatte, seit sehr langer Zeit nicht mehr mit einer Frau zusammen gewesen.
“Sie runzeln die Stirn, Mr. Morgan. Ist etwas nicht in Ordnung? Wie gesagt, habe ich andere Muster, die ich Ihnen zeigen kann.”
Er schüttelte den Kopf und schob ihr das Material wieder zu.
“Benutzen Sie einfach Ihr eigenes Urteilsvermögen, Miss Baxter. Mir ist es egal, wie der Kuchen und die Einladungen aussehen. Das sind triviale Angelegenheiten für den weiblichen Verstand.”
Meredith biss die Zähne zusammen und rief sich die zehntausend Dollar auf ihrem Bankkonto in Erinnerung.
“Ich stellte lediglich die Bedingung, dass das Datum auf Samstag, den einundzwanzigsten Juni festgesetzt wird. Lassen Sie die Einladungen sofort drucken.”
“Aber…”
“Kein Aber, Miss Baxter. Ich habe eine Frist einzuhalten.”
“Aber wie können Sie ohne Braut ein Datum für eine Hochzeit festsetzen? Gewisse Details müssen entschieden werden und …”
“Ich bin überzeugt, dass Sie die Ihnen zur Verfügung stehende Zeit für die Vorbereitungen brauchen werden. Sie haben weniger als zwölf Wochen.”
“Hochzeitspläne ohne eine Braut zu schmieden, ist das Dümmste, was ich je gehört habe. Als Sie mir Ihr lächerliches Vorhaben geschildert haben, bin ich natürlich davon ausgegangen, dass Sie beabsichtigen, zuerst die Kandidatin zu suchen und dann die Arrangements zu treffen. Ich kann keine Hochzeit ohne Braut planen. Das ist einfach nicht…”
Ohne seine Verärgerung zu zeigen, legte Adam sich wortlos auf den Fußboden neben ihrem Stuhl und vollführte in seinem teuren Designeranzug eine Reihe von Übungen.
Fassungslos sah Meredith ihm zu. “Mr. Morgan!”
“Ich kann besser denken, wenn ich mich sportlich betätige”, entgegnete er gelassen, so als würde jeder in Amerika in einem Anzug von Armani Sport treiben. “Wollen Sie mitmachen?
Dadurch wird Blut in das Gehirn gepumpt.” Außerdem erlaubte es ihm einen ausgezeichneten Blick auf lange, wohlgeformte Beine, wodurch das Blut allerdings woanders hingepumpt wurde.
“In Ihrem Fall scheint es nicht zu funktionieren, denn sonst hätten Sie nicht so einen dummen Vorschlag gemacht.”
Adam setzte sich auf, schlang die Arme um die Knie und musterte ihr ernstes Gesicht - ein Gesicht, das ihn von Augenblick zu Augenblick mehr faszinierte. “Sie scheinen zu vergessen, wer für all diese Dummheiten zahlt, Miss Baxter.
Wenn ich diese Hochzeit übermorgen mit einem Schimpansen abhalten will, dann werde ich es tun. Sie sind engagiert worden, um zu planen und auszuführen, nicht um Ihre Meinung abzugeben, sofern nicht ausdrücklich danach gefragt wird. Ich kann mich nicht
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