Eine Braut gehoert dazu
Beispielen zu folgen wie Schafe, weil sie nicht den Mumm hatten, Individualität zu zeigen. Trends wurden gesetzt, Mode diktiert und akzeptiert.
Abgesehen von Adam Morgan. Eine Hochzeit ohne eine Braut zu planen, war entschieden eine neue Idee.
“Ich nehme an, Ihre zukünftige Braut soll gewisse Kriterien erfüllen”, bemerkte sie.
Er zog einen Umschlag aus der Innentasche seines Jacketts und legte es auf den Tisch. “Hier ist eine Liste, die ich zusammengestellt habe. Intelligenz ist natürlich die wichtigste Eigenschaft.”
Meredith riss erstaunt die grünen Augen auf. Sie hätte auf große Brüste getippt. Wohlhabenden Männern wie Adam Morgan lag gewöhnlich mehr an Äußerlichkeiten als an inneren Werten.
Er blickte auf seine goldene Rolex und runzelte die Stirn.
“Ich habe in zwanzig Minuten einen Termin mit meinem Anwalt. Ich fürchte, ich brauche sofort eine Antwort. Sonst sehe ich mich gezwungen, zu Ihrer Konkurrenz zu gehen.”
Sie musterte seine langen Finger, seine beeindruckend breiten Schultern, seinen dunklen Teint und seine Augen, die so grau wie die Regenwolken draußen waren. Unwillkürlich fragte sie sich, ob er im Bett auch so geschäftsmäßig und beherrschend war.
“Miss Baxter?”
Hastig verdrängte Meredith ihre abschweifenden Gedanken und lächelte zögernd. “Obwohl Ihr Anliegen sehr ungewöhnlich ist, nehme ich den Job an. Ich brauche eine Anzahlung von zehntausend Dollar, angesichts der Größenordnung der geplanten Hochzeit.”
“Ausgezeichnet.” Ohne mit der Wimper zu zucken, füllte er das Scheckformular aus, stand auf und reichte es ihr. “Seien Sie morgen früh um zehn Uhr bei mir zu Hause. Dann bereiten wir die Berichterstattung vor.”
“Berichterstattung?” hakte sie erstaunt nach.
“Der schnellste Weg, eine Braut zu finden, ist über die Medien. Sobald bekannt wird, dass ich eine Braut suche, werden Presse und Fernsehen uns sehr bereitwillig bei unserer Suche helfen. Ich beabsichtige, sie schamlos zu benutzen. Und das werden Sie auch tun.”
Sie schluckte schwer. “Das werde ich?”
“Verdammt richtig, das werden Sie. Diese Geier haben meine Familie jahrelang gehetzt und ausgenutzt. Es ist an der Zeit, es ihnen heimzuzahlen. Und darin bin ich sehr gut, das können Sie mir glauben.”
Das wilde Funkeln in seinen Augen veranlasste Meredith, es ihm zu glauben. Adam Morgan war ein Mann, der es gewohnt war, seinen Kopf durchzusetzen.
“Eine Hochzeit sollte eigentlich eine freudvolle Angelegenheit sein, Mr. Morgan. Manche Leute warten ihr Leben lang darauf, die richtige Person zu finden und sich zu verlieben. Sind Sie sicher, dass Sie die Sache gründlich durchdacht haben? Ich meine - was ist mit Liebe?”
“Sie klingen allmählich wie ein schlecht geschriebener Liebesroman, Miss Baxter.”
Sie reckte das Kinn vor. “Zufällig mag ich Liebesromane, Mr. Morgan,”
Er setzte zu einer zweifellos sarkastischen Entgegnung an, überlegte es sich dann anders und sagte statt dessen: “Ich bin nicht romantisch veranlagt. Ich habe keine Zeit für solche Dinge. Mein Vorhaben kann mit einer geschäftlichen Fusion verglichen werden. Zwei Parteien mit ähnlichen Ansichten und Interessen kommen zusammen, um eine erfolgreiche Union zum Besten der Firma oder in diesem Fall der Familie zu gründen,”
Im Stillen bemitleidete sie die arme Frau, die dumm genug war, diesen kalten, herzlosen Mann zu heiraten. “Also, um mit den unsterblichen Worten von Tina Turner zu sprechen: What’s love got to do with it?”
Er blickte sie entfremdet an. “Wer ist Tina Turner?”
“Eine alte Freundin der Familie. Machen Sie sich keine Sorgen, Mr. Morgan. Ihre bevorstehende Hochzeit ist in den besten Händen.”
Er blickte hinab auf diese besten Hände und bemerkte: “Ihr Nagellack ist abgeblättert, Miss Baxter. Und Sie haben eine Laufmasche in Ihrem linken Strumpf.”
Ihre Augen verdunkelten sich vor Zorn über seine Dreistigkeit. “Vielen Dank, Sie Kretin, arroganter Neandertaler”, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, doch er war bereits zur Tür hinaus und hörte es nicht mehr.
Ihr Assistent Randall kam gerade rechtzeitig aus dem Hinterzimmer, um durch das Schaufenster einen Blick auf Adam zu erhaschen. “Jemand, den ich kenne?”
Meredith unterdrückte ihren Zorn. “Adam Morgan, unser neuer Klient.” Sie erläuterte die Details der unorthodoxen Hochzeit und wiederholte die unverschämten Bemerkungen.
Randall grinste. Mit seinen blond
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