Eine Braut gehoert dazu
erinnern, gefragt zu haben, Sie etwa?”
Meredith fluchte im Stillen, als ihre Wangen erglühten, und sie bemühte sich, ihren Zorn zu unterdrücken.
Adam stand im selben Augenblick auf, als Peter Webber eintrat. Er hatte den letzten Teil des Gesprächs mitgehört und lächelte Meredith freundlich an. Sie wirkte auf ihn keineswegs fügsam. Im Gegenteil, sie schien dem reizbaren Millionär durchaus das Wasser reichen zu können. “Lassen Sie sich nicht von Adam einschüchtern, Miss Baxter. Er ist sehr gut darin, wissen Sie.”
“Meredith Baxter, ich möchte Ihnen meinen Anwalt Peter Webber vorstellen”, sagte Adam. “Oder sollte ich lieber meinen ehemaligen Anwalt sagen? Ich spiele mit dem Gedanken, eine Veränderung vorzunehmen.”
Peter lächelte ungerührt, denn Adam drohte ihm mindestens einmal in der Woche mit Entlassung. “Es freut mich, Sie kennen zu lernen. Wie ich hörte, werden wir gemeinsam an der Medienberichterstattung arbeiten.”
Sie schüttelten sich die Hand, und Meredith entschied in diesem Moment, dass sie Peter Webber mochte. Er war groß und gut aussehend und wesentlich netter als sein Klient. Das Funkeln in seinen blauen Augen verriet, dass er Adam Morgan nicht allzu ernst nahm. “Ich freue mich darauf, Mr. Webber.”
“Nennen Sie mich Peter oder Webb. Ich halte nicht viel von Förmlichkeiten.”
“Ich auch nicht. Ich bin Meredith.” Obwohl sie die Bemerkung an Peter richtete, blickte sie geradewegs Adam an, der sich nicht besonders wohl in seiner Haut zu fühlen schien.
“Privat können Sie mich Adam nennen, Miss Baxter. Aber ich möchte, dass Sie die Formalitäten in Gegenwart der Presse und meiner Belegschaft aufrechterhalten. Zu diesen Anlässen sollte die Etikette gewahrt werden.”
“Ich bin sehr dafür, unsere Beziehung strikt geschäftlich zu halten, Mr. Morgan. Sie brauchen sich also nicht zu sorgen, dass ich die Barrieren überschreiten könnte, die Sie errichtet haben.”
Sie drehte ihm den Rücken zu und wandte sich an Peter. “Wir sollten gleich über die Berichterstattung sprechen. Ich fürchte, wir könnten ein Problem hinsichtlich des Schimpansen haben.”
Adam explodierte beinahe vor Zorn, als die beiden sich angrinsten. Allein der Anblick dieser Frau in dem hautengen Rock, der ihren knackigen…
“Adam!” rief Peter. “Dein Telefon klingelt. Soll ich abheben?”
Kopfschüttelnd ging Adam zum Schreibtisch, nahm den Hörer ab und vertiefte sich kurz darauf in geschäftliche Probleme.
Währenddessen besprachen Meredith und Peter die verschiedenen Strategien für die Medien. Er schlug vor, mit einer Kampagne bei den lokalen Zeitungen, Radiostationen und Fernsehsendern zu beginnen und sich dann auf die nationale Ebene vorzuarbeiten.
Die Diskussion war gerade beendet, als Adams Nichte und Neffe in den Raum spazierten. Man musste es Adam hoch anrechnen, dass er sie vor dem Medienrummel um die Ermordung seiner Schwester völlig abgeschirmt hatte. Daher sah Meredith die Kinder nun zum ersten Mal. Sie war auf Anhieb entzückt.
Mit acht Jahren wirkte Andrew wie ein typischer Junge: zerzauste Haare, das rechte Hosenbein am Knie zerrissen, die Schnürsenkel der Turnschuhe offen. Sein charmantes Grinsen ließ Meredith vermuten, dass er zu einem Herzensbrecher heranwachsen würde, wie es seinem Onkel zu sein nachgesagt wurde.
Megan, zwei Jahre jünger, wirkte eher schüchtern und versteckte sich hinter ihrem Bruder, während Peter sie vorstellte.
Zwei Vorderzähne fehlten ihr, aber das minderte nicht den Reiz ihres Lächelns, wenn sie es zu zeigen beliebte. Sie hielt einen abgegriffenen Teddybären namens Murphy fest an die Brust gedrückt. Wie Peter erklärte, hatte sie ihn von ihrer Mutter kurz vor deren tragischem Tod bekommen.
Peter zauste dem Jungen das dunkle Haar. “Wie läuft es denn so, Sportsfreund?” Er kniete sich vor Megan und breitete die Arme aus. “Bekomme ich denn keinen Kuss von meinem liebsten Mädchen?”
Megan gab ihm nicht nur einen Kuss, sondern umarmte ihn sogar. Adam hingegen bewies sie keine derartige Zuneigung.
Seine Stimme hob sich, während er einen seiner Manager am Telefon zur Rechenschaft zog, und veranlasste das Kind, sich weiter zurückzuziehen.
Kurz darauf wurde Peter in seine Kanzlei zurückgerufen, und Meredith musste allein mit den Kindern klarkommen, was ihr nicht schwer fiel. Sie liebte Kinder und hoffte, eines Tages eigene zu haben.
Sie verwickelte sie in ein Gespräch und erfuhr bald alle möglichen Details.
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