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Eine Braut zu viel: Roman (German Edition)

Eine Braut zu viel: Roman (German Edition)

Titel: Eine Braut zu viel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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Backe . Meine Erinnerung wacht fünf Minuten nach dem Rest meines Gehirns auf. Ich habe ihm einen Zettel geschrieben, nicht wahr? Daran kann ich mich noch erinnern, aber mir will ums Verrecken nicht einfallen, was ich geschrieben habe, beziehungsweise was die zwei Flaschen exzellenten Burgunders für mich geschrieben haben, um genau zu sein.
    Ich stecke die linke Kopfhälfte unter die Dusche und fange an, drauflos zu plappern.
    »Dieser Zettel? Tja, ja, äh … Ich weiß, es ist feige, einfach eine Nachricht zu hinterlassen, aber ich bin einfach redegewandter, wenn ich die Dinge aufschreibe … Moment mal, kurzer Wechsel.«
    Ich klemme mir den Hörer ans rechte Ohr und wasche die linke Seite.
    »Felicity!«, donnert Richard, als ich für einen Moment verstumme.
    »Tut mir Leid, bin schon fertig … Was hast du gerade gesagt? Ach, ja … ja, also … wie ich schon sagte … wenn ich jemandem ins Gesicht sehe und versuche, etwas Wichtiges zu sagen, ist mein Kopf auf einmal wie leer gefegt. All die sorgfältig einstudierten Sätze sind wie weggewischt, wie verrückte Lemminge, die sich über die Klippen meines Geistes stürzen …«
    »Das hier würde ich kaum redegewandt nennen«, faucht er. »Hör auf, so einen Unsinn zu reden. Ich habe dich etwas gefragt, und ich verlange eine Antwort. Was soll dieser Zettel?«
    Seine Verärgerung schlägt in Zorn um. Ich höre, dass sein Tonfall harscher wird.
    »Nun, die Nachricht spricht doch für sich selbst, oder?«, schlage ich lahm vor. Ich sehe den Inhalt verschwommen vor mir, kann mich aber nach wie vor nicht an den genauen Wortlaut erinnern.
    »Felicity!« Vor Entrüstung steigt seine Stimme um eine Oktave. »Ich verlange, dass du mir erklärst, was dieser Zettel soll!«
    Er erinnert mich an einen hartnäckigen, lästigen Papagei, der nur einen Satz beherrscht.
    Ich denke angestrengt nach. Ja, klar, jetzt fällt es mir wieder ein. Mein vom Kater vernebelter Kopf hüllt mich nicht mehr in Unwissenheit, und plötzlich erscheint die Zeile von letzter Nacht in fetten roten Neonbuchstaben vor meinem inneren Auge.
    Ich bin selbst überrascht.
    Habe ich das wirklich geschrieben?
    Und es überrascht mich, dass ich eher zufrieden mit mir bin statt entsetzt.
    »Felicity!« Er brüllt jetzt förmlich wie eine große, hungrige Raubkatze. Ich bin sicher, dass er mich entweder schütteln oder erwürgen würde, wenn er mit den Händen durch die Leitung greifen könnte.
    »Tja, Richard«, sage ich langsam, damit er mich auch versteht, denn ich habe nicht die Absicht, alles zu wiederholen. Außerdem ist dann das Zittern in meiner Stimme nicht mehr so deutlich zu hören. »Frei übersetzt würde ich sagen, es bedeutet: Verpiss dich, du langweiliger kleiner Arsch.«
    »Ich sehe, was da steht !«, brüllt er. »Aber ich will wissen, was es bedeutet .«
    Einen Moment lang zögere ich, doch der Moment ist sehr kurz.
    Jetzt oder nie, der alles entscheidende Punkt. Ich atme tief durch.
    »Es bedeutet, dass es vorbei ist, Richard, aus und vorbei, finito. Ist das deutlich genug für dich?«
    »Was?«
    »Ich habe genug. Ich will dich nicht heiraten.«
    Endlich komme ich zum Punkt. Gott sei Dank, es hat lange genug gedauert.
    »Was?«, wiederholt er ungläubig.
    »Die Hochzeit ist abgeblasen. Ich werde dich nicht heiraten. Die ganze Sache ist verflucht noch mal vorbei …«
    Gott sei Dank gibt es das Telefon. Von Angesicht zu Angesicht wäre ich sicher nicht so direkt.
    »Das ist doch verrückt. Bist du krank?«, fällt er mir ins Wort. »Das muss es sein. Ich komme zu dir.«
    »Nein! Das halte ich für keine gute Idee …«, widerspreche ich, da ich weiß, dass eine direkte Konfrontation im Augenblick meine Kräfte übersteigen würde. Doch es ist zu spät, er hat bereits aufgelegt.
    Richard kommt hierher!
    Hilfe!
    Panisch fege ich in der Wohnung auf und ab, wie eine Wespe, die in einer Limonadenflasche gefangen ist. Wie Sie ja bereits wissen, ist der gewaltige Mut der vergangenen Nacht dem gewaltigen Kater des heutigen Morgens gewichen, was vernünftigem Denken nicht gerade förderlich ist.
    Ich wage nicht, Richard gegenüberzutreten.
    Wenn ich es gewagt hätte, dann hätte ich nicht den verdammten Zettel geschrieben, sondern es ihm ins Gesicht gesagt und mir enorme Genugtuung verschafft, indem ich hätte beobachten können, wie der selbstgefällige Ausdruck für einen Moment verschwindet.
    Ich schnappe das Telefon und wähle Caros Nummer. Sie wird mir Mut zusprechen, mir erklären, dass

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