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Eine Chance für die Zukunft (German Edition)

Eine Chance für die Zukunft (German Edition)

Titel: Eine Chance für die Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerry Greine
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den stahlgrauen Augen. Vielleicht kann ein
kleiner Flirt meinen Tag heute noch verschönern, denke ich als sich mein Mund
automatisch zu einem Lächeln verzieht.
    „Ich würde dich ja gerne
auf einen Kaffee einladen, aber da war ich wohl zu spät.“, bemerkt Colin mit
Blick auf meinen To-Go-Becher in der Hand.
    „Hast du stattdessen Lust
auf einen Spaziergang durch den Hafen?“
    Auf einmal werde ich
wieder unsicher. Ich schaue auf meinen Kaffee.
    „Das ist nett, danke. Aber
ich muß weiter.“, ziehe ich mich zurück und will mich umdrehen. „Annie, bitte.
Geh nicht. Gib mir wenigstens deine Telefonnummer. Ich will nicht nochmal vier
Jahre brauchen, um dich wieder zu finden.“
    Ich zögere. Es gibt
einfach zu viel, was er nicht über mich weiß. Zuviel, was ich ihm irgendwann
erklären müsste, wenn wir uns wiedersehen würden. Aber ich kann ihn nicht
einfach hier stehen lassen. Vier Jahre lang habe ich ihn immer wieder vor Augen
gehabt. Jedes Wort, jeden Blick, jede Berührung von ihm in Gedanken noch einmal
erlebt. Vier Jahre lang hatte er für mich  keinen Namen. Und jetzt? Ich weiß,
es wird nicht besser, wenn ich jetzt einfach gehe. Ich hätte sogar das Gefühl,
wieder vor ihm wegzulaufen. Ich kann nicht zurück zu meinem Leben vor unserem
Wiedersehen, kann ihn nicht wieder ausblenden, wie die letzten Jahre.
    Colin.
    In Gedanken sage ich
wieder seinen Namen. Was ist schon eine Telefonnummer? Versuche ich mich zu
beruhigen. Er wird sowieso nicht anrufen. Außerdem stehe ich nicht im
Telefonbuch, er kann also meine Adresse nicht herausfinden. Es sei denn ich
gebe sie ihm selbst. Nur eine Nummer. Und wenn er wider Erwarten doch anruft,
kann ich immer noch sehen, was weiter passiert.
    „Okay“, sage ich und gebe
ihm meine Telefonnummer. Er speichert sie in seinen Kontakten und grinst mich augenzwinkernd
an.
    „Danke! Was für ein toller
Tag! Noch nicht einmal neun Uhr und ich habe schon die Nummer einer
wunderschönen Frau bekommen.“
    Ich rolle lachend mit den
Augen. Wunderschöne Frau? Er übertreibt maßlos! Als hätte er meine Gedanken
gelesen, beugt er sich zu mir runter und flüstert mir mit rauer Stimme ins Ohr:
„Du bist wirklich wunderschön, Annie. Besonders, wenn du lachst.“
    Bevor ich verarbeitet
habe, was er gerade so ernst gesagt hat, nimmt er mich freundschaftlich in den
Arm und drückt mir einen schnellen Kuss auf die Wange.
    „Ich ruf dich an! Verlass
dich darauf.“
    Dann lässt er mich los und
ich erinnere mich daran, dass ich ja gesagt hatte, ich müsse gehen.
    An der Ecke drehe ich mich
noch einmal um. Er steht noch an der Promenade und schaut mir nach, der Wind
zaust seine Haare und mir bleibt mal wieder die Luft weg, so gut sieht er aus.
Er winkt mir kurz zu und ich gehe weiter. Ganz in Gedanken bei ihm fahre ich
nach Hause.
    Dort angekommen merke ich,
dass ich vergessen habe einkaufen zu gehen. Naja, dann müssen die Reste in
meinem Kühlschrank für heute ausreichen. Ich muss ja nur mich versorgen.
     
    Den Rest des Tages über
versuche ich mir einzureden, dass ich nicht auf seinen Anruf warte. Warum
sollte Colin mich auch anrufen? Wir haben uns ja heute Morgen erst gesehen.
Also setze ich mich vor den Computer und schreibe weiter. Es läuft gut,
irgendwie verliere ich mich voll in meiner Geschichte, obwohl mir so viel durch
den Kopf geht. Bis zum Nachmittag habe ich das Kapitel abgeschlossen. Ich muss
es nur noch überarbeiten, aber das hat bis morgen Zeit. Ich fahre den Computer herunter
und denke wieder an heute früh zurück. In Gedanken gehe ich das Treffen noch
einmal durch. Findet er mich wirklich schön? Wenn nicht, warum hat er es dann
gesagt? Aus Höflichkeit? Andererseits hat er mir ja schon einmal gesagt, dass
ich durchaus sehenswert sei, und ich weiß ja, wohin das damals geführt hat…
     
    Ich verbringe den
Nachmittag auf meiner Veranda mit meinem Liebesschmöker. Diesmal ohne
einzuschlafen. Abends beschließe ich, doch noch kurz zum Supermarkt zu fahren
und meinen leeren Kühlschrank zu füllen. Als ich wiederkomme habe ich einen
Anruf in Abwesenheit von einer unterdrückten Nummer, ich hatte mein Handy zu
Hause vergessen. Mist, sollte Colin tatsächlich angerufen haben? Obwohl wir uns
vorhin erst gesehen haben? Nein, wahrscheinlich war das nur irgendein
Werbeanruf oder jemand hatte sich verwählt, beruhige ich mich selber, bevor ich
wieder ins Grübeln verfalle.

Kapitel 4
     
    Am nächsten Morgen mache
ich mich auf den üblichen Weg zu meinem geliebten

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