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Eine (fast) perfekte Hochzeit

Eine (fast) perfekte Hochzeit

Titel: Eine (fast) perfekte Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Depalo
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führen würde. Allmählich bekam Eva Kopfschmerzen.
    „Er kam aus einer wohlhabenden Familie. Aber das ist lange vorbei“, konterte ihr Vater. „Seitdem er selbst nichts mehr hat, gibt er damit an, das Geld anderer Leute zu verwalten.“
    Der Hieb saß. „Du bist unmöglich! Nur weil die Newells nicht mehr so reich sind, wie sie einmal waren, unterstellst du Carter, dass er in eine reiche Familie einheiraten will.“
    Noch während sie sprach, ärgerte sie sich darüber. Wenn sie mit ihrem Vater diskutierte, klang sie viel zu häufig wie ein störrischer Teenager. Dabei war sie doch alles andere als das.
    „Glaub mir, Eva. Die Menschen können ziemlich hartnäckig werden, wenn sie verzweifelt versuchen, einen Absturz zu vermeiden, und ihren Lebensstandard halten wollen.“
    Sie waren beide laut geworden. Eva musste sich eingestehen, dass es sinnlos war, ihre bevorstehende Hochzeit als ein erfreuliches Ereignis darstellen zu wollen.
    „Wo ist denn der Ring?“, fragte ihr Vater abrupt und fixierte suchend ihre Hand. „Ich sehe keinen.“
    „Das liegt daran, dass ich noch keinen habe.“
    Sein Gesichtsausdruck sprach Bände. Auf seiner Miene las Eva, was er dachte: Siehst du? Brauchst du noch mehr Beweise?
    „Ich weiß, was du denkst“, beeilte sie sich zu sagen, bevor er seinen Gedanken laut aussprechen konnte. „Aber ich habe noch keinen Ring, weil wir ihn zusammen aussuchen werden.“
    „Wie denn?“, fragte er spitz. „Willst du dafür einen Kredit aufnehmen?“
    Wahrscheinlich konnte ihre Verlobung nicht offiziell bekannt gegeben werden, solange sie keinen Ring an der Hand trug. Diesen Einwand musste Eva gelten lassen. Aber sie weigerte sich, mit ihrem Vater darüber zu diskutieren. Bei einem Verlobungsring ging es nur um reine Symbolik und darum, was die Leute sagten.
    Es klopfte an der Tür. Vater und Tochter schwiegen und blickten auf die verschlossene Tür der Bibliothek.
    „Herein“, rief Marcus Tremont mit tiefer Stimme.
    Die Tür öffnete sich, und Griffin Slater trat ein.
    Eva kniff die Augen zusammen.
    Griffin Slater. Die rechte Hand ihres Vaters. Und natürlich hielt ihr Dad diesen Mann für den perfekten Kandidaten, wenn es um die Frage ging, wen Eva heiraten sollte.
    Und sie ging ihm am liebsten aus dem Weg. Sie kannte Griffin schon, seit er vor einem Jahrzehnt bei Tremont Real Estate Holding angefangen hatte.
    Zunächst hatte sie ihn kaum wahrgenommen. Sie hatte ihn nur für einen weiteren frischgebackenen Stanford-Absolventen gehalten. Im Unternehmen ihres Vaters wollten Männer wie er das Immobiliengeschäft von der Pike auf lernen und die Karriereleiter immer weiter hinaufsteigen.
    Griffin war inzwischen fünfunddreißig Jahre alt. Und er hatte in den vergangenen Jahren immer mehr Verantwortung übertragen bekommen. Weil Evas Vater Vorsorge treffen wollte, hatte er damit begonnen, die Führung des Familienunternehmens allmählich in die Hände besonders qualifizierter und treuer Mitarbeiter zu legen.
    Immer wenn Eva Griffin sah, versetzte es ihr einen Stich. In seiner Gegenwart hatte sie ständig das Gefühl, als Alleinerbin des Unternehmens ihres Vaters versagt zu haben. Eigentlich hätte sie einmal Tremont Real Estate Holding übernehmen sollen. Daran hatte sie allerdings keinerlei Interesse gezeigt – und stattdessen gleich nach ihrem Abschluss in Berkeley angefangen, eine eigene Eventagentur aufzubauen.
    Eva war klar, dass ihre Arbeit nur von wenigen ernst genommen wurde. Allzu viele glaubten, dass sie als Mädchen aus gutem Hause eher einem Hobby nachging statt einem echten Beruf. Und zweifellos teilte Griffin Slater diese Ansicht.
    Doch immerhin hatte sie sich eine eigene Existenz aufgebaut. Eva hätte es sich leichter machen können. Und im Gegensatz zu Griffin riss sie nicht das Unternehmen eines anderen an sich.
    Als sie ihn jetzt ansah, verzog er keine Miene. Er hatte mal wieder sein Pokerface aufgesetzt, wie so oft, wenn er mit ihr sprach.
    Mit seiner Größe von über einem Meter achtzig und seinem markanten Gesicht wirkte er mehr wie ein Boxer als wie ein Model. Trotzdem hatte er eine starke Wirkung auf Frauen. Das hatte Eva bei zahlreichen gesellschaftlichen Anlässen in den letzten Jahren beobachten können.
    Wahrscheinlich lag es an seinen ausdrucksstarken dunklen Augen, vielleicht auch an dem vollen schwarzen Haar, das sich trotz des extrem kurzen Schnitts widerspenstig lockte. Und sicher hatte es auch mit seiner athletischen Statur zu tun … Eva hatte selbst mehr

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