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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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verstärkte sich. “Bist du verrückt?” Damit platzte er raus, bevor er weiter
darüber nachdachte, dass sie sich eigentlich nur um ihn sorgte.
“Was denkst du dir eigentlich?” Damon konnte nur mit seinen wimpernlosen Augen
blinzeln und seine Verständnislosigkeit war nicht gespielt.
    “Du hättest
sterben können! STERBEN!” Damon musste schreien. Er hatte das Gefühl, sonst zu
implodieren. Sie war allein zu seiner Rettung aufgebrochen und hatte niemandem
Bescheid gesagt. Sie hatte sich wissentlich in Gefahr gebracht und nicht
gewusst, ob er ihr hätte beistehen können, wenn es darauf ankam. Und genau das
war eingetroffen. Er hatte ihr nicht helfen können. Nicht eine Sekunde lang.
Weil er zu schwach gewesen war und deswegen machte er sich die größten
Vorwürfe.
    “ICH DACHTE,
DU GEHST IN DIE BIBLIOTHEK, UM ZU LESEN. DAS HANDBUCH DER KRIEGER. EINE REGEL,
DIE ÜBER ALLEM STEHT! NIEMALS OHNE ABSICHERUNG, NICOLASA! NIEMALS!”
Damon war so fuchsteufelswild, dass er vom Bett aufsprang und sich die
verdammte Infusion samt Nadel aus dem Arm riss, weil der Ständer nicht so
schnell mit wollte wie er sich bewegte.
    “UND DENK JA
NICHT, ICH WEISS NICHT BESCHEID! NATHAN HAT MIR ALLES GESAGT. DU BIST ALLEIN
GEKOMMEN, NICO. ALLEIN!”
Er ging sogar soweit, mit dem ausgestreckten Zeigefinger vor ihrer Nase
herumzufuchteln. Eine Unart, die sich nicht gehörte, doch er musste seinem Zorn
und seiner gleichzeitig tiefen Sorge um sie einfach Luft machen. Einfach so
darüber hinwegzugehen und fast so zu tun, als wäre nichts gewesen, schlug dem
Fass doch glatt dem Boden aus. Zumindest seinen Boden.
    “ICH WILL
DEIN BLUT NICHT! UND DU HÄTTEST NICHT ALLEIN KOMMEN DÜRFEN."
Es war zwar zu spät, ihr deswegen Vorwürfe zu machen und er konnte ihr schlecht
ins Gesicht sagen, dass er gern gestorben wäre, um sie nicht dieser Gefahr
auszusetzen, in der sie sich befunden hatte, doch er fühlte sich so ein klein
wenig besser in seiner plötzlichen Hilflosigkeit. Sie hätte das Gleiche für ihn
getan. Er konnte sich noch gut an den gebellten Befehl des Albura Lords
erinnern. Er hatte Nico in seiner Gewalt gehabt und ihr ein Versprechen
abgerungen, dass sie ihm eiskalt und ohne Angst gegeben hatte.
Das passte nicht zu ihr. Zu Cat und den anderen ja, aber nicht zu seiner
kleinen, süßen Nico, die er trotz ihrer Kräfte immer noch beschützen musste.
Auch vor sich selbst, damit sie sich nicht zu viel zumutete. Diesmal hätte sie
sich fast verschätzt und es war garantiert pures Glück, dass sie mit
einigermaßen heiler Haut davon gekommen waren.
    „Brüll… hier…
nicht… so… laut… herum!“, brachte Nico leise zwischen zusammen gebissenen
Zähnen hervor und blitzte Damon mit eiskalter Wut in den Augen an.
„Ich verstehe dich auch, wenn du in einem normalen Tonfall mit mir sprichst!“
Ihre Augen verfolgten die Bewegungen seines zuckenden Zeigefingers vor ihrer
Nase mit einem Ausdruck, der deutlich besagte, dass er ihn verlieren würde,
wenn er das nicht bald einstellte.
    “Ich BRÜLLE
nicht, ich versuche, mit der Situation klar zu kommen.”
    Nico erhob
sich vom Bett und stellte sich ihm in den Weg, die Arme vor der Brust
verschränkend und einen eigensinnigen Ausdruck in ihrem Gesicht, der ihre
sonstige Sanftmut Lügen strafte.
„Wage es ja nicht, meine Entscheidung anzuzweifeln, Damon! Ich bin ein Krieger,
ganz genau wie du! Ich wusste ganz genau, worauf ich mich einlasse! Keiner von
euch kannte diesen Lord! Er hätte dich sofort getötet, hätten sie seinen
Unterschlupf gestürmt! Er musste kriegen, was er haben wollte! Und das war nun
einmal ganz allein ich! Sag mir nicht, dass du oder einer der anderen an meiner
Stelle anders gehandelt hätte!“
    Damon wollte
ebenfalls verschnupft die Arme vor der Brust verschränken, weil Nico nicht so
typisch wie sonst reagierte, kam aber nicht dazu, denn seine Soulmate schubste
ihn kurzerhand zurück auf das Bett, was er mit einem überraschten Aufkeuchen
quittierte.
    Nico packte
sein Handgelenk und jagte die Infusion erneut in seine Armbeuge. Natürlich
nicht in der Absicht, ihn zu verletzen. Sie wollte nur ihre Entschlossenheit
damit untermauern, dass sie nicht gewillt war, ihre Handlungsweise zu
rechtfertigen.
    “Du konntest
gar nicht wissen, was er haaaa…!” Damon schrie auf, so kannte er sie gar nicht.
Überhaupt nicht. Und sie drehte ihm das Wort im Mund herum. Er zweifelte nicht
an ihrer Entscheidung. Dafür war es nun ein klein wenig zu spät. Er wollte

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