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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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überzeugen wollte. Das war schließlich ihre Aufgabe.
    . . .
“Okay, Bruder. Das wird weh tun.”
Nathan näherte sich Damon mit einer Flasche, die dazu gedacht war Damons Augen
von dem Rest der ätzenden Alburaspucke zu befreien und zu desinfizieren. Er
hatte sich wie von Theron befohlen direkt mit dem verletzten Krieger auf die
Krankenstation materialisiert und sofort mit der Behandlung begonnen. Damon lag
bereits an einer Infusion mit weiterem Plasma, das rasend schnell in seinen
Körper lief, um für den andauernden Heilungsprozess zu sorgen, bei dem sehr
viel Blut benötigt wurde. Die zugefügten Bisse sahen schlimm aus. So wie der
Rest von Damons Körper und dem zerschlagenen Gesicht. Ganz behutsam, die Lider
aufhaltend, damit Damon nicht blinzelte, spülte Nathan die immer noch leicht
trüben Augen und sprach beruhigend auf den Jüngsten der Brüder ein, der gerade
erst wieder richtig zu sich fand.
Nathan würde später dazu Fragen stellen, was genau vorgefallen war. Nico war ja
ziemlich aufbrausend gewesen und hatte keinen von ihnen auch nur nah genug an
sich ran gelassen, damit man sich um sie kümmern konnte. Er wollte jetzt nicht
den Platz mit Theron tauschen und lag gar nicht so falsch mit seiner Vermutung,
dass die kleine Sophora hier jeden Moment auftauchen würde, nachdem sie nur
halbwegs wieder auf dem Damm war.
    “Wie geht es
Nico?”, brachte Damon mühsam hervor, nachdem Nathan auch den Rest seines
Gesichts mit einem in warmes Wasser getunkten Waschlappen gesäubert hatte und
diesen wieder in der nierenförmigen Metallschale auswusch.
    “Gut. Gut.”,
Nathan gab sich einsilbig und fuhr damit fort, Damon zu waschen. Dieser packte
plötzlich erstaunlich kraftvoll dessen Handgelenk, um ihn aufzuhalten. Mit dem
Sehen klappte es immer besser und es war Zeit, einen weiteren Beutel Plasma anzuhängen.
Bis auf wenige Milliliter war der alte schon wieder leer.
    “Lüg mich
nicht an!”
Nathan runzelte die Stirn, lächelte dann nachsichtig ob der Folter, die Damon
hatte aushalten müssen und streckte dann seine mentalen Fühler nach Nico aus,
die zu diesem Zeitpunkt gerade in der Umkleide stand, um sich anzuziehen. Ihre
Gedanken waren erstaunlich klar und nur auf ihren Soulmate gerichtet. Um sich
selbst würde sich Nico immer als Letztes kümmern. Nathan wusste nicht, ob es in
diesem Fall löblich oder doch eher besorgniserregend einzustufen war. Das Kind
des Lichts hatte offenbar zu einem Teil seiner Fähigkeiten gefunden und war
sich dessen überhaupt nicht bewusst, wie es schien. Oder sie verdrängte es,
weil dem Ausbruch eine ähnlich schlimme Erfahrung vorausgegangen war, wie Damon
sie durchgemacht hatte.
    “Ihr geht es
gut. - Sie wird bald hier sein und nach dir sehen.” Nathan log nicht und ließ
dies seinen Bruder spüren. Er entzog ihm die Hand, trocknete sich ab und gab
ihm dann neues Blut, bevor er mit der Versorgung fortfuhr.
    Damon starrte
ins Leere und ließ die zurückliegenden Stunden Revue passieren, während Nathan
sich um ihn kümmerte. Er konnte immer noch jeden einzelnen Schlag
nachempfinden, auch den stechenden Schmerz in seinen Augen spüren. Dazu seine
Sorge um Nico. Es war seine Schuld, dass sie in Gefahr geraten war. Er hatte
sie gerufen. Nicht bewusst, da er eben in den wenigen Minuten bei vollem
Bewusstsein an sie hatte denken müssen und wahrscheinlich auch im Delirium an
sie gedacht hatte, da sie der Mittelpunkt seines Herzens war. Das Zentrum
seines Lebens. Seine Liebe, seine Soulmate.
    “Sie hat euch
gerufen, oder?” Damon zuckte zusammen, als Nathan mit einem größeren
Wattestäbchen die Bisswunden reinigte und dabei auch die schon angeheilten
Krusten mit einer Pinzette fortzog, um darunter zu gelangen.
    “MUSS das
sein?” , begehrte er auf, aber Nathan ließ sich nicht beirren, trug weiter
Salbe auf und nickte. Es musste sein, solange Damon nicht das wertvolle Blut
von Nico bekommen konnte und somit ohne Behandlung riskierte, länger unter
seinen Verletzungen zu leiden, als nötig.
    “Was jetzt?
Hat sie euch gerufen, oder nicht?” Damon ließ nicht locker. Nathan hatte ihm
keine Antwort gegeben. Das Nicken konnte man auf dieses oder jenes beziehen.
    “Hm?!” Nathan
sah hoch und tat so, als wäre er schwer von Begriff. Damon platzte der Kragen
und richtete sich auf.
    “Nico!
Verdammt! Hat sie euch gerufen, bevor sie mich gefunden hat?”
    “Ach so!”
Nathan wich ihm weiterhin aus und Damon durchschaute ihn sofort.
    Sie hatte es
also nicht getan. Sie war

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