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Eine fremde Welt 3 - Fiona

Eine fremde Welt 3 - Fiona

Titel: Eine fremde Welt 3 - Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miamo Zesi
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Verletzungen auch aus. Aber ich
erkenne auch, welche Blessuren versorgt wurden und welche nicht. Unter
welchen Bedingungen Wehwehchen Genuss bereitet haben und wann
niemals. Beziehungsweise Wunden und derartige Dinge gehen gar nicht.
Das ist nie in Ordnung, egal warum. Was sich hinter dem Bademantel
versteckt, kann ich mir denken, die Berichte erzählen mir vieles.
    Ich schaue in die Ferne mit Blick auf die vorbeiziehende Landschaft. Ist
das der Grund? Ist sie der Ansporn? Ich bin überwältigt. Sie zu heilen
wird meine schwierigste Aufgabe sein und meine wichtigste. Sie gehört
zu mir, auch wenn sie das jetzt noch nicht weiß, aber Fiona gehört nur
zu mir.

4. Ich
     
    Mein Name ist Jonathan Edward Gregor McGregor III. Ein wahrhaft
erhabener Name, wie meine Großmutter zu sagen pflegt. Für mich ist er
das keineswegs, eher eine Last. Meine Vorfahren stammen, wie man
nicht schwer erkennen kann, aus Schottland. Allerdings sind die
McGregors vor vielen Jahren in das große Amerika ausgewandert. Mein
Urgroßvater hatte eine Menge Glück, mehr als vermutlich Verstand.
Aber das kann ich in keiner Weise beurteilen, ich kannte ihn nie. Auf
jeden Fall hat er ein für ihn perfektes Grundstück gekauft. Oder besser
gesagt, gleich mehrere, denn schon nach kurzer Zeit wurde auf dem
einen Gold gefunden und auf dem anderen Öl.
     
    Sie erkennen schon, ich bin vermögend, unverschämt reich. Das sind ja
im Normalfall nicht gerade die besten Voraussetzungen für die
kommende Generation, um normal zu werden. Dass dies bei mir passiert
ist, habe ich einigen Faktoren zu verdanken. Der erste ist, dass mein
Vater früh verstorben ist. Fallschirmsprung. Allerdings keineswegs für
unser Land im Krieg, sondern beim Freizeitvergnügen. Zurück hat er
meine mich über alles liebende Mutter und mich gelassen. Als ich zehn
Jahre alt wurde, hat meine Mum mich vor die Tür von Großmutter
gestellt und ist einfach weggefahren. Das wiederum war das Beste, was
mir passieren konnte. Meine Omi, wie ich sie liebevoll nenne, hat mich
streng erzogen, aber nicht zu hart. Sie sagte immer: »Ich muss es besser
machen als bei deinem Vater und Onkel, und das werde ich auch.« Hat
sie auch geschafft. Bis auf ein paar jugendliche Aussetzer bin ich gut
geraten. Sehr früh bemerkte ich, dass ich mich gut in Menschen
hineinversetzen kann, Wesenszüge in ihnen sehe, die anderen nie und
nimmer auffallen. Ich bin gut im Zuhören, habe ein sehr gutes
Wahrnehmungsvermögen und scheinbar habe ich eine Aura, die es mir
ermöglicht, dass Personen mir ihre Geheimnisse und Sorgen
anvertrauen. Das fing schon in der Schule an und auch bei Freunden und
Bekannten. Oft haben sie mich befremdlich angesehen, als ob ich etwas
    dafür könnte, dass sie mir diese Dinge oder Geschehnisse einfach so
erzählen. Als Teenager war es mir eigentlich eher lästig, bis meine
Großmutter mit mir darüber gesprochen hat, sie mir das Ganze als Gabe
verkauft hat. Geschickt schob sie mir Unterlagen und Berichte zu. Wenn
ich daran zurückdenke, muss ich lächeln. Aber sie hatte recht. Ich habe
Psychologie auf dem College studiert, und jetzt kommt der Faktor Geld
dazu. Ich hatte genügend Zeit, mich in allem, was es so gibt,
weiterzubilden. Als ich achtundzwanzig wurde, war ich schon ein
anerkannter Psychiater. Ich bin darin aufgegangen, allerdings nicht
aufgegangen in der Art und Weise, wie traumatisierte Menschen in
unserem Gesundheitssystem behandelt werden. Insgesamt bin ich immer
unsteter geworden. Der Klinikchef hat mir jeden neuen Versuch einer
Therapie oder Idee verboten und ausgeredet. Bis mir der Kragen
geplatzt ist und ich einfach gegangen bin. Dass es wie so üblich nicht bei
diesem einen Schlag blieb, war klar. Leider verstarb meine Großmutter
kurz danach und hinterließ mir ein Vermögen von unvorstellbarem Wert.
Mit ihm eine Verpflichtung, die mich zum größtmöglichen Arsch in
unserer Familie gemacht hat.
    Ich darf das mir vererbte Geld nicht einfach nur so an die Verwandten
verteilen, sondern nur, wenn sie Leistung erbringen. Das heißt, einen
Studienabschluss haben oder einer geregelten Arbeit nachgehen. Das
muss von mir überprüft werden und von einem Notar. Erst dann kann
ich sie unterstützen und ihnen Bares geben. Der Aufschrei war natürlich
immens, selbst meine Mutter bekommt nichts, niemand. Der zweite
Sohn meiner Großmutter hat mit allen Mitteln versucht, an das viele
Geld zu kommen, mich der Erbschleicherei

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