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Eine Freundin fuer Allie

Titel: Eine Freundin fuer Allie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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sagte Sophie.
    »Ich kann niemanden schlagen oder treten«, widersprach ich entsetzt.
    Na ja, meine Brüder trete ich dauernd, wenn sie die Fernbedienung
nicht rausrücken, aber nicht richtig fest. Nur ein bisschen - als sanfte Erinnerung daran, dass ich die Älteste bin und deshalb sagen kann, wo es langgeht. Das ist eine Regel, sonnenklar. Aber manchmal muss man sie daran erinnern.
    Aber ich habe noch nie jemanden getreten, den ich nicht kannte oder jemanden, der nicht mit mir verwandt ist. Einmal habe ich meinen Cousin Todd getreten, aber der ist genauso alt wie ich. Im Übrigen hatte er es voll und ganz verdient, weil er gesagt hat, unser Haus wäre alt. Dabei war das noch nicht mal unser neues Haus, sondern unser altes Haus, ein normales Reihenhaus aus diesem Jahrhundert! Er hatte offenbar keine Ahnung, wovon er redete. Da er nicht mal geweint hat, kann es außerdem kein schlimmer Tritt gewesen sein.
    »Es wird dir nichts anderes übrig bleiben, als Rosemarie zu treten«, sagte Sophie. »Wenn du dich nicht wehrst, bläst sie dir die Lichter aus. Sie treten und dann wegrennen, das ist deine einzige Überlebenschance. Ich wünschte, es gäbe eine andere Möglichkeit.«
    »Tut mir leid«, sagte Caroline. »Aber Gewaltanwendung jeglicher Art ist immer ein Fehler und auf Rosemaries Gewalt mit Gewalt zu reagieren, ist komplett verkehrt.«
    »Und wieso ist es nicht verkehrt, wenn wir Königinnen spielen und den bösen Kriegsherrn die Köpfe abhacken?«, fragte Sophie.
    »Weil das nur ein Spiel ist«, antwortete Caroline. »Allie dagegen könnte dabei wirklich verletzt werden.«

    Ach nee! Wenn Caroline sich so um mein Wohlbefinden sorgte, wo war sie dann während des Buchstabier-Wettbewerbs gewesen, als ich sie wirklich gebraucht hätte? Ich weiß ja, dass ihr schlecht war, aber weniger Schoko-Cornflakes-Häufchen und dafür mehr Rechtschreibwissen wären durchaus hilfreich gewesen.
    »Wir sagen ja nur, dass Allie ihre Gegnerin außer Gefecht setzen soll, damit sie Hilfe holen kann«, erklärte Sophie Caroline.
    »Was heißt außer Gefecht setzen?«, fragte Erica.
    »Ach, nur Rosemarie einen Augenblick daran hindern, normal zu reagieren, weil sie sich vor Schmerzen windet«, antwortete Sophie.
    »O je«, sagte Erica. »Verstehe.«
    »Also, ich weiß nicht.« Caroline blieb bei ihren Zweifeln, und ich war geneigt, ihr zuzustimmen. Egal, ob ich Rosemarie bei Mrs Hunter verpetzte oder sie außer Gefecht setzte, es würde sie nur wütender machen. Es sah so aus, als würde alles, was ich tat, mir nur mehr Prügel einbringen. Da konnte ich ja auch das tun, was ich bisher schon tat … nämlich gar nichts.
    Letzten Endes musste ich wohl doch jemanden zu Rate ziehen, der mit solchen Dingen Erfahrung hatte. Jedenfalls war nicht zu erwarten, dass sich die Schwierigkeiten in Luft auflösen würden. Ich wusste auch schon, wen ich um Rat bitten wollte.

    Zu Hause baute mein Dad im Gästezimmer (mit Marks Hilfe) das Bett zusammen, damit alles vorbereitet war, wenn Oma am Ende der Woche zu Besuch kam. Dad hatte gerade eine Ladung Schimpfwörter losgelassen, weil er im Zusammenbauen von Betten nicht so gut ist wie darin, Studenten beizubringen, Computerprogramme zu schreiben.
    Bei uns ist es üblich, für jedes Schimpfwort 25 Cent in eine kleine Kasse zu zahlen. Und wenn genug Geld zusammengekommen ist, gehen wir mit Marvin zum Hundetrimmer, wo sein Fell gewaschen und ausgebürstet wird. Wenn er zurückkommt, sieht er wunderschön aus, aber nur, bis er sich wieder im Dreck wälzt. Das tut er natürlich auch bei der ersten sich bietenden Gelegenheit, weil er den Geruch des Shampoos nicht leiden kann.
    Da ich mit Dad etwas Ernstes zu besprechen hatte, tat ich so, als hörte ich seine Schimpfwörter gar nicht.
    »Dad«, sagte ich, »wie kämpft man eigentlich?«
    Mark fing an zu lachen, obwohl ich nicht weiß, warum.
    »Kämpfen?« Dad hörte sich ein bisschen komisch an, weil er die Schraube, die er gerade in den Bettrahmen drehen wollte, zur Sicherheit noch zwischen den Lippen hatte. »Warum willst du kämpfen?«
    »Will ich ja gar nicht«, sagte ich. »Aber jemand will mit mir kämpfen.«
    »Wer?«, wollte Mark jetzt wissen. Er hielt die Schraubenmutter, damit Dad sie nicht verlieren konnte.

    »Egal«, antwortete ich.
    Je weniger deine kleinen Brüder über dich wissen, umso besser ist es . Das ist eine Regel - eine von den wichtigen.
    »Am besten kämpft man«, sagte Dad, nachdem er die Schraube aus dem Mund genommen und in das

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