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Eine Freundschaft im Winter

Eine Freundschaft im Winter

Titel: Eine Freundschaft im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaya McLaren
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dankbar, dass Er uns das Prinzip des Ewigen Lebens gezeigt und ermöglicht hat. Welches Vertrauen legt Er in uns! Es ist uns ein Trost zu wissen, dass wir so eine ewige Familie sein werden. Es bestimmt unser Tun, damit wir für immer im Ewigen Leben vereint sind. Wir lieben euch alle so sehr und sind so dankbar für diese Hoffnung.
    In Liebe
    Familie Anthony
    Jill klickte sich durch die Einstellungen des Programms und blockierte den Empfang zukünftiger E-Mails ihrer Eltern. Das bedeutete nicht, dass sie nie wieder mit ihnen sprechen oder zu einem Familientreffen gehen würde. Es bedeutete nur, dass sie keine dieser E-Mails mehr lesen wollte.
    »Ich habe gerade meine Eltern blockiert«, sagte sie, als sie zu Lisa in die Küche ging.
    Lisa reichte ihre einen duftenden Himbeer-Muffin, der frisch aus dem Ofen kam. »Das ist gut, Jill.«
    »Warum habe ausgerechnet ich Eltern, die der Überzeugung anhängen, dass ich direkt in die Hölle wandern werde?«
    »Tja, dafür hast du auch Onkel Howard, und jeder in Sparkle beneidet dich um diese Verwandtschaft«, sagte Lisa. »Und du hast mich.« Sie legte ihren Arm um Jills Schultern und drückte sie kurz.
    »Das stimmt allerdings.«
    »Onkel Howard?«, rief Jill in die Bibliothek.
    »Komm rein!«
    Sie stieß die Tür auf und umarmte ihren Onkel. »Wir haben uns viel zu lange nicht gesehen! Ich habe uns etwas zu essen mitgebracht!«
    »Oh, das ist aber nett von dir! Lass uns nach draußen gehen«, schlug er vor.
    Sie setzten sich an einen Picknicktisch vor der Skihütte, und Jill packte das Essen aus. Sie hatte Jarlsberg-Käse mitgebracht, geräucherten Alaska-Wildlachs und ein Baguette. Es war das gleiche Menü, das Onkel Howard am ersten Tag ihrer Rückkehr nach Sparkle zusammengestellt hatte.
    »Also? Was macht das Leben?«, fragte er.
    »Es liegt Veränderung in der Luft. Ich kann sie zwar noch nicht sehen, aber ich kann sie bereits spüren. Und deswegen ist mir auch ein bisschen unbehaglich zumute«, erwiderte sie.
    »Ich kenne das Gefühl«, sagte er. »In letzter Zeit empfinde ich genau das Gleiche. Ich bin rastlos.«
    »Wie das?«
    »Ich denke ernsthaft darüber nach, für ein paar Monate nach Argentinien zu gehen, um mit einigen alten Freunden Berge zu besteigen.«
    »Und wann würde es losgehen?«, fragte sie.
    »Nächste Woche schon«, antwortete er mit einem breiten Grinsen.
    »Ich denke, du solltest es tun.«
    »Ja, ich glaube, ich mache es auch«, sagte er. »Ich werde ein bisschen aufräumen, falls du so lange lieber hier wohnen möchtest statt im Zwinger. Du könntest die Menschen dazu bringen, sich Bücher auszuleihen.«
    Jill lachte. »Das ist eine gute Idee. Ich denke, damit könnte ich mich anfreunden.«
    »Es würde mich freuen.«
    »Wie viele Ausgaben von Siddhartha hast du noch?«
    »Ich hatte einmal sieben, aber mittlerweile sind sie über den ganzen Berg verteilt«, sagte er. »Das ist Teil des Jobs. Du musst in Buchläden und Antiquariaten nach weiteren Ausgaben suchen. Von Siddhartha kann man nie genug haben.«
    »Ich kümmere mich darum, Onkel Howard«, versprach sie und freute sich auf ein bisschen Aufmunterung hier oben. »Vielleicht habe ich ja eine Vision und weiß plötzlich, was ich machen und wohin ich als Nächstes gehen soll.«
    Onkel Howard wirkte verwirrt. »Was meinst du damit? Ich hatte gehofft, du würdest dich um die Bibliothek kümmern, wenn ich eines Tages nicht mehr bin.«
    Jill schüttelte den Kopf. »Ich habe es noch niemandem gesagt, doch ich werde fortgehen«, sagte sie voller Bedauern. »Ich kann nicht hierbleiben.«
    Überrascht sah Onkel Howard sie an. »Warum?«
    »Weil du der einzige Mensch zu sein scheinst, dessen Entwicklung nicht durch die Tatsache blockiert wurde, in dieser Stadt zu leben.«
    »Du verwechselst Sparkle mit dem Zwinger. Nichts gegen die Jungs, aber ich glaube, wenn du erst mal dort ausgezogen bist, wirst du Sparkle mit anderen Augen sehen. Mike zum Beispiel – ist seine Entwicklung gehemmt worden?«
    »Nein«, gab Jill zu.
    »Es gibt viele Arten, wie man in Sparkle leben kann. Du musst nicht am Berg arbeiten. Du könntest ins Krankenhaus gehen oder Schwester an Bord eines Rettungshubschraubers werden. Du könntest dem niedergelassenen Arzt assistieren, der Knieoperationen durchführt und neue Kniegelenke einsetzt. Bei ihm stirbt niemand. Du könntest dir mit der Abfindung aus der Scheidung ein eigenes Haus kaufen und so leben, wie du es möchtest.«
    »Ja, schon, aber ich habe das Gefühl, mich vor der

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