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Eine Freundschaft im Winter

Eine Freundschaft im Winter

Titel: Eine Freundschaft im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaya McLaren
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Scooters Verlängerungskabel hinweg. Tom zog Ale eine Hundeweste der Bergwacht an, an der Foto und Identifikationsnummer angebracht waren. Auf diese Weise konnte Eric Ale mit ins Flugzeug nehmen, statt ihn in eine Hundebox stecken zu müssen, die mit den übrigen Koffern in den Laderaum verfrachtet werden würde. Tom ging mit dem Hund nach draußen zum Auto.
    Eric kam zurück und sah sich ein letztes Mal im Trailer um. »Na denn«, sagte er zu Jill.
    »Na denn«, sagte sie.
    »Was für ein Winter.«
    Nachdenklich blickte sie ihn an und nickte. »Ja, das kann man wohl sagen.«
    »Ich hab dich lieb«, sagte er.
    »Ich dich auch, Süßer«, erwiderte Jill und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
    Er umarmte sie innig. Eine Weile standen sie eng umschlungen da. Schließlich atmete Eric durch und sagte: »Komm mich mal besuchen. Meine Mutter backt den besten Himbeer-Rhabarber-Kuchen der Welt.«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann«, sagte sie.
    Er küsste sie auf die Wange und ließ von ihr ab. »Ich werde dich vermissen, Jilly«, murmelte er und ging hinaus.
    Mike starrte an die Decke des Bettengeschäftes und fragte sich, ob es eine dumme Idee war. Die Matratze mit Memory-Effekt war angenehm, und ganz ohne Frage war sie besser als der Futon. Der Futon. Er und Kate hatten ihn in den späten Achtzigerjahren gekauft. Der Tag, an dem sie sich eine neue Matratze gegönnt hatten, war ein guter Tag gewesen. Wie er jemals eine Nacht auf dem harten Futon hatte schlafen können, war ihm heute ein Rätsel.
    Nein, es war eine gute Idee. Selbst wenn Jill sie verließ, könn ten seine Eltern darauf schlafen, wenn sie zu Besuch kämen. Doch er hoffte, dass Jill sie nicht verlassen würde. Er hoffte, dass dieser Kauf hier Jill zeigen würde, wie sehr er sie schätzte. Er hoffte, ein eigenes Zimmer würde ihr beweisen, dass sie zu ihnen gehörte.
    Aber er machte sich auch Gedanken darüber, dass ein eigenes Zimmer ihr den Eindruck vermitteln könnte, ihr würde woanders im Haus kein Platz eingeräumt werden. Er wollte nicht, dass sie dieses Gefühl hatte. Manchmal stellte er sich vor, sie läge in seinem Bett, er würde sie in den Armen halten, würde Trost bei ihr finden und ihr auch Trost spenden. Wäre das denn ein so großer Fehler? Oder wäre es nicht mit das Größte, was ihm je widerfahren war?
    Er drehte sich im Bett um. Es war sogar gemütlicher als sein eigenes. Er fragte sich, wie sie diesen Schritt verstehen und was sie davon halten würde. Schließlich stand er auf, ging zum Verkaufstresen und zog seine Kreditkarte hervor.
    Zu Hause half Ben ihm, den Schreibtisch nach unten zu tragen. Dann gingen sie wieder nach oben, um die Schubladen zu holen. Mike hob eine Schublade hoch, die voll mit Aktenmappen war. Akten über Einkäufe, die Kate getätigt hatte. Akten voll von Arztrechnungen. Eine Akte mit ihrer Sterbeurkunde. All diese Akten. Er spürte ihr Gewicht schwer in seinen Armen. War es unmöglich, mit all diesem Gewicht, das er trug, ein neues Kapitel in seinem Leben aufzuschlagen?
    Als Nächstes trugen sie den Futon an den Straßenrand und befestigten ein Schild daran. Zu verschenken. Das erste gemeinsame Bett von Kate und ihm. Das Bett, in dem Cassie gezeugt worden war. Sie hatten sich ein neues Bett angeschafft, als Kate schwanger gewesen war. In dem alten Futon steckte eine Menge Liebe, und jetzt stand er wie wertloser Müll am Straßenrand.
    »Irgendjemand wird sich sehr darüber freuen«, sagte Ben, als sie das Bett abstellten. Der Gedanke half Mike. Er warf das Bett nicht weg – er schickte es in die Welt hinaus. Trotzdem spürte er seine Verbundenheit mit der Zeit, für die dieses Bett stand. Er wusste, wie wichtig es war, diesen Gefühlen nicht nachzugeben. Er war schon in den Wohnungen von Menschen gewesen, die alles aufbewahrten, weil alles einen Wert für sie hatte. Sie waren wie lebendig begraben. Sie steckten fest, konnten sich nicht vorwärtsbewegen. Nein, in diese Falle zu tappen war keine Option. Er musste stark sein und Dinge loslassen. Dinge waren nur Dinge. Er würde die Liebe nicht vergessen, nur weil er den Futon weggab, und das wusste er.
    Also widmete er seine Aufmerksamkeit dem neuen Bett, das noch immer in Einzelteile verpackt auf der Ladefläche seines Pick-ups lag. Er und Ben lösten das Seil, mit dem er es festgebunden hatte, trugen Teil für Teil nach oben und bauten das Bett dann zusammen. Als sie die neue Matratze ins Haus schafften, ging Mike rückwärts die Treppe hinauf. Dabei fiel sein

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