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Eine handvoll Dunkelheit

Eine handvoll Dunkelheit

Titel: Eine handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Abenteuersucht befriedigen würde. Die ist an allem schuld. Und deshalb haben Sie mich wahrscheinlich ursprünglich engagiert. Aber Sie sollten in der Lage sein, sich etwas anderes einfallen zu lassen – etwas Gleichwertiges. Ich war der reichste Mann auf der Erde, habe aber schließlich mein ganzes Geld einer Bildungs-Stiftung gegeben. Oder ich war ein berühmter Raumforscher. Irgend etwas in dieser Art. Würde das nicht ausreichen?«
    Schweigen.
    »Versuchen Sie es«, sagte er verzweifelt. »Holen Sie ein paar Ihrer übergenialen Militärpsychiater. Ergründen Sie mein Hirn. Finden Sie heraus, was mein größter Wunschtraum ist.« Er versuchte nachzudenken. »Frauen«, sagte er. »Tausende von ihnen, wie sie Don Juan hatte. Ein interplanetarer Playboy – eine Geliebte in jeder Stadt auf der Erde, dem Mond und dem Mars. Nur hab’ ich es wegen nervöser Erschöpfung aufgegeben. Bitte«, flehte er, »versucht es.«
    »Sie würden sich dann freiwillig stellen?« fragte die Stimme im Innern seines Kopfes. »Wenn wir zustimmen, es mit einer solchen Lösung zu versuchen? Wenn es möglich ist?«
    »Ja«, willigte er nach einem Augenblick der Unschlüssigkeit ein. Ich nehme das Risiko auf mich, sagte er sich, daß ihr mich einfach umbringt.
    »Sie machen den ersten Schritt«, sagte die Stimme sofort. »Stellen Sie sich uns. Und wir untersuchen diese Möglichkeit. Wenn es jedoch aussichtslos ist, wenn Ihre authentischen Erinnerungen wieder auftauchen, wie es diesmal geschehen ist, dann ...« Kurzes Schweigen, dann fuhr die Stimme fort: »Nun, dann müssen wir Sie eliminieren. Das müssen Sie verstehen. Nun, Quail, wollen Sie es noch immer versuchen?«
    »Ja«, sagte er. Weil die Alternative jetzt der Tod war – der sichere Tod. Zumindest hatte er auf diese Weise noch eine Chance, wenn sie auch nur gering war.
    »Sie melden sich in unserem Hauptquartier in New York«, fuhr die Stimme des Interplan-Polizisten fort. »Fünfte Straße, Nummer 580, zwölfter Stock. Sobald Sie sich gestellt haben, beginnen die Psychiater mit Ihrer Untersuchung. Wir führen Persönlichkeitsprofil-Tests durch. Wir werden Ihren grundlegenden, fundamentalen Wunschtraum zu ergründen versuchen – und dann bringen wir Sie nach Rekal zurück. Und erfüllen diesen Wunsch als rückwirkende Erinnerungsübertragung. Und – viel Glück. Wir sind Ihnen zu Dank verpflichtet. Sie waren ein fähiges Werkzeug.« Die Stimme war ohne Feindseligkeit. Womöglich empfand sie – die Organisation – Sympathie für ihn. »Danke«, sagte Quail. Und begann nach einem Autotaxi Ausschau zu halten.
     
    »Mr. Quail«, sagte der strenggesichtige, ältere Interplan-Psychiater. »Sie besitzen eine außerordentlich interessante Wunschtraumphantasie. Wahrscheinlich können Sie sich ihr nicht bewußt werden oder sie sich vergegenwärtigen. Das ist gewöhnlicherweise der Fall. Ich hoffe, es beunruhigt Sie nicht zu sehr, etwas darüber zu hören.«
    »Ich rate ihm, nicht zu sehr darüber beunruhigt zu sein, davon zu hören, wenn er nicht erschossen werden will«, meinte der anwesende ranghöhere Interplanoffizier lebhaft.
    »Im Gegensatz zu der Wunschvorstellung, ein Geheimagent von Interplan zu sein«, fuhr der Psychiater fort, »die im großen und ganzen das Produkt eines reifen Geistes ist und einer gewissen Logik nicht entbehrt, ist das, was wir herausgefunden haben, ein grotesker Traum aus Ihrer Kindheit. Kein Wunder, daß Sie sich nicht daran erinnern können. Ihre Wunschvorstellung ist folgende: Sie sind ein neunjähriger Junge und gehen eine Landstraße entlang. Eine unbekannte Art von Raumschiff aus einem anderen Sonnensystem landet direkt vor Ihnen. Außer Ihnen, Mr. Quail, sieht es niemand auf der Erde. Die Wesen im Innern sind sehr klein und hilflos, in etwa so wie Feldmäuse, obgleich sie versuchen, die Erde zu erobern. Zehntausende anderer solcher Schiffe werden bald eintreffen, wenn dieser Voraustrupp das Angriffssignal gibt.«
    »Und ich halte sie vermutlich auf«, meinte Quail mit einer Mischung aus Belustigung und Widerwillen. »Ich lösche sie ganz allein aus. Wahrscheinlich, indem ich sie mit den Füßen zertrete.«
    »Nein«, sagte der Psychiater geduldig. »Sie verhindern die Invasion, aber nicht, indem Sie sie töten. Statt dessen lehren Sie sie Güte und Barmherzigkeit, obwohl Sie durch Telepathie – ihre Art von Kommunikation – wissen, warum sie gekommen sind. Sie hatten es niemals mit irgendeinem empfindenden Organismus zu tun, der so gütige und

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