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Eine Handvoll Dunkelheit

Eine Handvoll Dunkelheit

Titel: Eine Handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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„bin ich nun tauglich oder nicht? Sagen Sie mir die Wahrheit.“
    Patterson gab dem Roboter ein Zeichen, „öffne den Korridor. Es ist vorbei. Du kannst dich wieder an deine Arbeit begeben.“
    „Ich verstehe das nicht“, murmelte Evelyn. „Das ergibt keinen Sinn.“
    „Mit dir ist alles in Ordnung“, sagte Patterson zu dem Jungen. „Du kannst dich beim Rekrutierungsamt melden.“
    Erleichterung prägte das Gesicht des Jungen. „Vielen Dank, Doktor.“ Er näherte sich der nach unten führenden Rampe. „Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar. Ich kann es kaum erwarten, diesen Schwimmfüßen den Schädel einzuschlagen.“
    „Und was nun?“ fragte Evelyn gepreßt, als der Junge verschwunden war. „Was machen wir jetzt?“
    Patterson riß sich zusammen. „Wir werden uns mit dem Statistischen Amt in Verbindung setzen und um eine Überprüfung bitten. Wir müssen Unger finden.“
    Die Videofonzentrale war ein hektisches Durcheinander flackernder Bildschirme und Gesprächsfetzen. Patterson bahnte sich einen Weg bis zu einem freien Kanal und wählte das Amt an.
    „Die Beschaffung dieser Informationen wird einen Moment dauern“, erklärte die Angestellte des Statistischen Amtes. „Wollen Sie warten, oder sollen wir Sie zurückrufen?“
    Patterson griff nach einer H-Schleife und legte sie um seinen Hals. „Sobald Sie etwas über Unger herausgefunden haben, lassen Sie es mich wissen. Setzen Sie sich unverzüglich mit mir über diese Schleife in Verbindung.“
    „Ja, Sir“, nickte das Mädchen eifrig, und der Bildschirm erlosch.
    Patterson stürmte aus dem Raum und durch den Korridor. Evelyn hastete hinter ihm her. „Wohin gehen wir?“ fragte sie.
    „Zum Therapiehaus. Ich möchte mit dem alten Mann sprechen. Ich möchte ihn etwas fragen.“
    „Das erledigt Gannet bereits“, keuchte Evelyn, als sie das Erdgeschoß erreichten. „Warum wollen Sie …“
    „Ich möchte ihn etwas über die Gegenwart und nicht über die Zukunft fragen.“ Sie traten hinaus in das blendende Sonnenlicht des Nachmittages. „Ich will ihn über die Ereignisse befragen, die sich jetzt abspielen.“
    Evelyn stellte sich ihm in den Weg. „Können Sie mir das nicht erklären?“
    „Ich habe eine Theorie.“ Patterson drängte sich an ihr vorbei. „Kommen Sie, bevor es zu spät ist.“
    Sie betraten das Therapiehaus. Techniker und Offiziere standen um den großen Kartentisch und betrachteten die Chips und Schlachtformationen. „Wo ist Unger?“ fragte Patterson.
    „Fort“, antwortete einer der Offiziere. „Gannet hat für heute Schluß gemacht.“
    „Wohin ist er gegangen?“ Patterson begann wütend zu fluchen. „Was ist geschehen?“
    „Gannet und West haben ihn zurück ins Hauptgebäude gebracht. Er war zu erschöpft, um weiterzumachen. Wir waren fast soweit. Gannet war bereit, ein Blutbad anzurichten, aber wir werden noch warten müssen.“
    Patterson wandte sich an Evelyn Cutter. „Ich möchte, daß Sie Notalarm geben. Lassen Sie das Gebäude umstellen. Und beeilen Sie sich.“
    Evelyn keuchte. „Aber …“
    Patterson ignorierte sie und stürmte aus dem Therapiehaus auf das Hauptgebäude des Krankenhauses zu. Vor ihm erblickte er drei langsam dahinschreitende Gestalten. Lieutenant West und Gannet gingen neben dem alten Mann her und stützten ihn, während er unsicher weiterhumpelte.
    „Weg da!“ schrie Patterson ihnen zu.
    Gannet drehte sich um. „Was ist los?“
    „Weg von ihm!“ Patterson stürzte auf den alten Mann zu – aber es war bereits zu spät.
    Die Explosion versengte ihn; eine heiße, blendend helle Flamme zuckte auf. Die vornübergebeugte Gestalt des alten Mannes zerfloß und verkohlte dann. Der Aluminiumstock schmolz dahin. Was der alte Mann gewesen war, begann zu rauchen. Der Leib platzte auf und verschrumpelte. Langsam schmorten die vertrockneten Aschereste zu einem gewichtslosen Haufen dahin. Allmählich erlosch das Feuer.
    Gannet stocherte geistesabwesend in den Überresten, das feiste Gesicht erstarrt vor Entsetzen und Unglauben. „Er ist tot. Und wir haben nichts erfahren.“
    Lieutenant West starrte auf die noch immer rauchende Asche. „Wir werden es niemals herausfinden“, preßte er hervor. „Wir können es nicht ändern. Wir können nicht gewinnen.“ Plötzlich griff er an seine Jacke. Er riß die Rangabzeichen ab und warf den viereckigen Stoffetzen wütend fort. „Ich will verdammt sein, wenn ich mein Leben opfere, damit Sie das System in Ihre Hände bekommen. Ich werde nicht in

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