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Eine Handvoll Dunkelheit

Eine Handvoll Dunkelheit

Titel: Eine Handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Niederlage.“
    „Gannet ist dabei, den Verlauf des Krieges zu ändern. Er ist auf einen kritischen Punkt gestoßen. Sobald er über genaue Daten verfügt, wird er das Direktorat dazu zwingen, den Mars und die Venus mit allen verfügbaren Kräften anzugreifen. Der Krieg ist von nun an nicht mehr aufzuhalten.“ LeMarr stoppte den Wagen am Rande des interplanetaren Raumhafens. „Und wenn es schon zum Krieg kommt, dann soll zumindest keiner Vorteile durch einen Überraschungsangriff erlangen. Sie können Ihrer Kolonialorganisation und Ihrer Regierung sagen, daß unsere Kriegsflotte bereits auf dem Weg ist. Sagen Sie ihnen, sie sollen sich darauf vorbereiten. Sagen Sie ihnen …“
    Le Marrs Stimme brach ab. Wie ein abgelaufenes Spielzeug sackte er in seinem Sitz zusammen, fiel stumm nach vorn und lag schlaff über dem Lenkrad. Seine Brille rutschte ihm von der Nase und auf den Boden, und V-Stephens setzte sie ihm nach einem Moment wieder auf. „Es tut mir leid“, sagte er leise. „Sie haben es gut gemeint, aber Sie haben alles durcheinandergebracht.“
    Kurz untersuchte er LeMarrs Kopf. Der Impuls aus dem Kältestrahler war nicht bis zum Gehirngewebe durchgedrungen; LeMarr würde in einigen Stunden wieder zu sich kommen und außer bohrenden Kopfschmerzen keine bleibenden Schäden zurückbehalten. V-Stephens schob den Kältestrahler in die Tasche, griff nach der Aktentasche und wuchtete LeMarrs Körper vom Fahrersitz. Einen Moment später drehte er den Zündschlüssel herum und wendete das Auto.
    Als er zurück in Richtung Krankenhaus raste, warf er einen Blick auf seine Uhr. Es war noch nicht zu spät. Er beugte sich nach vorn und warf eine Münze in das Münzvideofon, das am Armaturenbrett angebracht war. Nachdem er gewählt hatte, erschien eine Angestellte des Kolonialbüros auf dem Bildschirm.
    „Ich bin V-Stephens“, erklärte er. „Etwas ist schiefgegangen. Man hat mich aus dem Krankenhaus geschafft. Ich kehre jetzt wieder dorthin zurück. Ich denke, daß ich noch rechtzeitig eintreffe.“
    „Ist der Vibrator zusammengesetzt?“
    „Ja. Aber ich habe ihn nicht bei mir. Ich habe ihn bereits mit dem magnetischen Strom polarisiert. Er ist bereit – wenn ich zu ihm vordringen kann.“
    „Wir haben hier eine Störung“, sagte das grünhäutige Mädchen. „Ist die Leitung sicher?“
    „Nein“, gestand V-Stephens. „Aber ich benutze ein öffentliches Video, und sie können nicht jedes Gespräch überwachen.“ Er überprüfte die Kontrollanzeigen des plombierten Gerätes. „Nichts deutet auf eine Anzapfung hin. Fahren Sie fort.“
    „Das Schiff wird Sie nicht in der Stadt aufnehmen können.“
    „Verdammt“, fluchte V-Stephens.
    „Sie müssen New York aus eigener Kraft verlassen; dort können wir Ihnen nicht helfen. Der Mob hat unsere New Yorker Hafenanlagen zerstört. Sie werden sich mit einem Bodenauto bis nach Denver durchschlagen müssen. Dort ist der nächste Ort, wo das Schiff landen kann. Unsere letzte sichere Anlage auf der Erde.“
    V-Stephens seufzte. „Welch ein Pech. Sie wissen, was geschieht, wenn man mich erwischt?“
    Das Mädchen lächelte schwach. „Alle Schwimmfüße sehen für Erdmenschen gleich aus. Sie hängen jeden von uns auf. Wir befinden uns alle in der gleichen Situation. Viel Glück; wir warten auf Sie.“
    Wütend unterbrach V-Stephens die Verbindung und verringerte die Geschwindigkeit. Er hielt auf einem öffentlichen Parkplatz neben einer verkommenen Seitenstraße an und stieg rasch aus. Er befand sich am Rande des Parks. In der Ferne erhoben sich die Krankenhausgebäude. Er umklammerte die Aktentasche und rannte auf den Haupteingang zu.
     
    David Unger wischte sich mit dem Ärmel über den Mund und lehnte sich dann müde in seinem Sessel zurück. „Ich weiß es nicht“, wiederholte er, und seine Stimme klang matt und trocken. „Ich habe Ihnen bereits gesagt, daß ich mich nicht mehr erinnere. Es ist schon so lange her.“
    Gannet machte ein Zeichen, und die Offiziere entfernten sich von dem alten Mann. „Es kommt“, erklärte er erschöpft. Er fuhr über seine schweißbedeckte Stirn. „Langsam, aber sicher. Binnen einer halben Stunde dürften wir haben, was wir brauchen.“
    Ein Teil des Therapiehauses wurde von einem Kartentisch eingenommen. Spielmarken waren auf der Tischfläche verteilt und stellten die Einheiten der Schwimmfuß- und Krähen-Flotten dar. Weiße, blitzende Chips symbolisierten die irdischen Schiffe, die in einem dichten Ring um den dritten

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