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Eine Handvoll Dunkelheit

Eine Handvoll Dunkelheit

Titel: Eine Handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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geschrieben.“
    Hood nahm den Brief und las ihn durch. Also wollen wir bei der Meute des mythischen fetten Clowns Mitglied werden, sagte er sich. „Wird es nicht eine Schlagzeile geben, die lautet CSEB-CHEF MACHT MIT BEIM MARSCH AUF IRDISCHE HAUPTSTADT?“ fragte er Fletcher mit einem Anflug von schwarzem Humor. „Eine gute wagemutige Homöozeitung würde doch einen derartigen Brief auf der ersten Seite ausschlachten, oder?“
    Offenbar hatte Fletcher daran nicht gedacht; er wirkte bekümmert. „Ich nehme an, wir sollten den Brief von jemand anders unterschreiben lassen“, stimmte er zu. „Von irgendeinem unwichtigen Mitglied Ihres Stabes.“ Er fügte hinzu: „Ich könnte ihn selbst unterschreiben.“
    Hood gab ihm den Brief zurück. „Dann tun Sie’s. Ich bin schon auf die Antwort gespannt, sofern es eine geben wird.“ Briefe an den Herausgeber, dachte er. Oder eher Briefe an den riesigen, komplexen elektronischen Organismus, der tief unter der Erde versteckt und niemandem verantwortlich ist und einzig und allein von seinen eigenen Kontrollschaltungen gesteuert wird. Wie würde die Zeitung auf diese äußere Bestätigung ihrer Selbsttäuschung reagieren? Würde die Zeitung zurück zur Realität finden?
    Es war, dachte er, als ob die Zeitung während all der Jahre des erzwungenen Schweigens geträumt hätte und nun, wieder erwacht, Bruchstücke ihrer Träume in die exakten, scharfsinnigen Meldungen über die wirkliche Situation einfügen würde. Eine Mischung aus Fiktion und Wahrheit. Was würde schließlich triumphieren? Offensichtlich würde in den Berichten der togabekleidete Sprücheklopfer Benny Cemoli bald in New York auftauchen; es schien, daß der Marsch erfolgreich verlief. Und was dann? Wie konnte dies mit der Ankunft von CSEB, mit dieser ungeheuren interstellaren Autorität und Macht in Einklang gebracht werden? Mit Sicherheit würde die Homöozeitung früher oder später diese Unvereinbarkeit erkennen.
    Eines von beiden mußte verschwinden … aber Hood hatte das unbehagliche Gefühl, daß eine Homöozeitung, die ein Jahrzehnt lang geträumt hatte, nicht so ohne weiteres ihre Phantasien aufgeben würde. Vielleicht, dachte er, werden die Meldungen über uns, über CSEB und den Wiederaufbau der Erde, von den Seiten der Times verschwinden, von Tag zu Tag immer weiter verdrängt und auf die hinteren Seiten abgeschoben werden. Bis nur noch die Taten Benny Cemolis übrigbleiben.
    Das war keine angenehme Vorstellung; sie störte ihn sehr. Als ob, dachte er, wir nur so lange real sind, wie die Times über uns berichtet; als ob unsere Existenz davon abhinge.
     
    Vierundzwanzig Stunden später veröffentlichte die Times in ihrer normalen Ausgabe Fletchers Brief. Gedruckt besaß er eine sonderbare Wirkung; er wirkte auf Hood fadenscheinig und gekünstelt. Sehr geehrter Herausgeber!
    Ihre Berichte über den heroischen Marsch auf die dekadente plutokratische Bastion New York hat meine Begeisterung entfacht. Wie kann ein normaler Bürger Teil dieses historischen Prozesses werden? Bitte teilen Sie mir das unverzüglich mit, da ich begierig bin, mich Cemoli anzuschließen und alle Niederlagen und Triumphe mit den anderen zu teilen.
    Hochachtungsvoll
    Rudolf Fletcher
     
    Unter dem Brief hatte die Homöozeitung die Antwort eingerückt. Hood las sie rasch durch.
    Cemolis Paladine betreiben in der City von New York ein Rekrutierungsbüro; die Adresse lautet: 460 Bleekman St., New York 32. Dort können Sie sich eintragen, falls die Polizei aufgrund der zugespitzten Lage diese halblegalen Aktivitäten inzwischen nicht unterbunden hat.
    Hood drückte einen Knopf auf seinem Schreibtisch und setzte sich mit dem Hauptquartier der Polizei in Verbindung. Als der oberste Untersuchungsbeamte das Gespräch entgegennahm, sagte er: „Dietrich, ich brauche ein paar von Ihren Leuten; wir müssen eine Reise machen, und es kann vielleicht zu Schwierigkeiten kommen.“
    Nach einer Pause erwiderte Dietrich trocken: „Nach alldem ist das ja sehr überraschend. Nun, wir haben bereits einen Mann abkommandiert, um die Adresse in der Bleekman Street im Auge zu behalten … Ich bewundere Ihren Trick mit dem Brief; wirklich sehr raffiniert.“ Er kicherte.
    Kurz danach flog Hood in Begleitung von vier schwarzuniformierten, centaurischen Polizisten mit einem Kopter über die Ruinen von New York City und suchte nach den Überresten von dem, was einst die Bleekman Street gewesen war. Mit Hilfe des Stadtplans gelang es ihnen nach einer

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