Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)
ihre Brüste beugte und an den Nippeln saugte. Er schenkte beiden Brüsten gleichermaßen Aufmerksamkeit, und während er darüber leckte, fuhr ihr durch den Kopf, dass er es vielleicht niemals aussprechen würde. Sein Haar streifte ihre empfindliche Haut, und wo die Stoppeln seines Kinns auf ihre Brüste trafen, erschauerte sie.
Er schob sich zwischen ihre Beine, hob sie hoch und verharrte einen Moment. Sie öffnete die Beine für ihn und hieß ihn willkommen. Als er ihre Körper mit einer einzigen fließenden Bewegung vereinigte, atmete sie hörbar ein.
»Ich liebe dich«, flüsterte Michael. Sein Atem war heiß an ihrem Ohr. »Das scheint mir doch der rechte Zeitpunkt, um es endlich zu sagen. Und du hast recht – es ist gar nicht so schwer.«
Ihre Leidenschaft wurde durch die Freude noch verstärkt. Sie klammerte sich wie eine Ertrinkende an ihn, während er sich immer schneller bewegte. Sie strebten dem gemeinsamen Höhepunkt entgegen. Ihre Vereinigung war von einer atemlosen Eile. Dann erreichte die Lust jenen Höhepunkt, nach dem sie so sehr strebte. Einen Moment hing Julianne an diesem Punkt, doch dann fiel sie, fiel hinab in die Tiefen ihrer Lust. Aber Michael war da, um sie aufzufangen. Danach lagen sie völlig erschöpft ineinander verschlungen beisammen.
Sie sprachen nicht. Kurz gab Julianne sich der Schläfrigkeit hin. Das Feuer war inzwischen zur Glut zusammengefallen. Ihre Erschöpfung fühlte sich trotz dieses wechselhaften Tags gut an.
»Möchtest du ein Geheimnis wissen?«, fragte Michael. Seine Finger fuhren durch ihr Haar, und ihre Wange ruhte auf seiner Schulter.
Dieses Angebot ließ sie sofort wieder hellwach werden. Julianne öffnete die Augen und blickte ihren Mann neugierig an. Ein leises Lächeln umspielte seine Lippen. »Erzähl«, sagte sie.
»Ehe ich dich kennengelernt habe, war ich mir dessen nicht bewusst, aber vorher wusste ich nicht, was Glück ist.«
Das war für sie kein Geheimnis. Er konnte zwar andere täuschen und hatte vielleicht auch im Dienst für sein Land den Lauf der Geschichte verändert und sich den Respekt vieler wichtiger Männer errungen. Aber dass er nicht wusste, was Glück war, hatte er ihr nicht verhehlen können.
Julianne sagte es ihm nicht. Sie überließ sich einem tiefen, traumlosen Schlaf in seinen Armen.
Epilog
Im Park war es kalt, und die fallenden Blätter wurden von einem frischen Wind herumgewirbelt. Michael ging zu der einsamen Gestalt, die auf einem der Wege stand. Die Reiter und Spaziergänger, die sich sonst nachmittags hier aufhielten, saßen wohl lieber mit einer Tasse heißen Tees vor einem warmen Kaminfeuer in ihren Häusern.
Charles hatte den Kragen seines Mantels hochgeschlagen. Der Hut beschattete seine Augen. »Guten Tag, Mylord.«
»Charles.« Michael trug keine Kopfbedeckung. Sein Haar war vom Wind zerzaust. »Danke, dass du dich mit mir so kurzfristig triffst. Wir reisen morgen früh Richtung Kent ab.«
»Daher die Eile. Ich verstehe.« In der Stimme des anderen Mannes schwang Belustigung mit. »Du willst dich also aufs Land zurückziehen. Ich kann es mir eigentlich kaum vorstellen.«
Erst vor wenigen Monaten hätte auch Michael es sich nicht vorstellen können. Mit Julianne zusammen übte es jedoch einen völlig neuen Reiz auf ihn aus.
Aber es gab ein paar Dinge, die er vor seiner Abreise geklärt haben wollte.
»Wann wolltest du mir, wenn überhaupt, erzählen, dass Lawrence in Wahrheit Roget ist?«, fragte er sachlich.
Für einen Moment blickten sie einander nur stumm an.
»Wollen wir ein Stück gehen?« Charles zeigte auf den Weg. »Das hält das Blut in Bewegung. Verflucht kalt heute.«
»Meinetwegen.« Michael folgte Charles.
»Du hast es also herausgefunden.« Sein alter Freund warf ihm einen Seitenblick zu. »Ich habe nie daran gezweifelt, dass es dir irgendwann gelingt.«
Irgendwann. Es hatte verdammt lange gedauert, bis er die Zusammenhänge begriff. Aber andererseits war er auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit von seiner eigenen Regierung mit Fehlinformationen versorgt worden.
Kein Wunder, dass er so lange gebraucht hatte, um die einzelnen Puzzleteile zusammenzusetzen. »Warum?«, fragte er nur.
»Er war von großem Wert. Wir mussten ihn beschützen. Einen Doppelagenten einzusetzen ist immer ein riskantes Unterfangen, besonders wenn man nicht weiß, wem seine Loyalität tatsächlich gilt. Es ist ein Spiel, Michael. Wir durften nicht zulassen, dass du ihn fasst. Darum wurdest du … nun ja … hin und
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