Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Hexe im Klassenzimmer - Ich kann schon alleine lesen -

Eine Hexe im Klassenzimmer - Ich kann schon alleine lesen -

Titel: Eine Hexe im Klassenzimmer - Ich kann schon alleine lesen - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
Vom Netzwerk:
nicht sehr beliebt“,
    antwortete Luzie.
    Die sieben Tanten tauschten erschrockene Blicke.
    „Alle würden wissen, dass ich aus einem Hexenhaus komme“, ergänzte Luzie.
    „Und dann wollen sie nichts mehr mit mir zu tun haben.“
    „Das glaube ich nicht“, sagte Anna. „Wir beweisen dir doch gerade das Gegenteil.“ David nickte. „Wir finden dich und deine außergewöhnliche Verwandtschaft ganz toll!“

    Die sieben Tanten glucksten und kicherten. Luzie sah vor sich hin und gab keine Antwort.
    „Wir sind immer auf deiner Seite“, versicherte Anna.
    „Weil wir längst Freunde sind“, fügte David hinzu.
    „Na gut“, sagte Luzie, „ich werde noch mal über alles nachdenken.“
    Die Tanten klatschten Beifall. Anna und David auch.

Die Lesenacht
    Am nächsten Tag saß Luzie Siebentant in der Schule wieder auf ihrem Platz. Ihr Fuß tat offenbar nicht mehr weh. Anna und David sprachen weder mit ihr noch mit sonst jemandem über das, was sie Am Tannenwald 7 erlebt hatten.
    Ihnen selbst kam die ganze Geschichte nur noch vor wie ein Traum.
    Genau wie die anderen freuten sie sich jetzt auf die Lesenacht, die am nächsten Freitag stattfinden sollte. Einen Schlafsack musste man und sein
    Lieblingsbuch durfte man mitbringen. „Am besten packt ihr auch noch ein
    Kuscheltier ein“, sagte Frau Mertens. „In fremder Umgebung kann man so etwas brauchen.“
    Das war eine gute Idee! Viele Kinder hatten bisher nur zu Hause in ihren eigenen Betten geschlafen. Einige sahen der Übernachtung im Musikraum ein wenig ängstlich entgegen. Aber auch die Mutigen stimmten dem Vorschlag der Lehrerin zu.

    „Ich nehme meinen Hasen mit“, sagte Anna.
    „Ich mein Zebra“, sagte David.
    Luzie sagte erst einmal nichts. Vielleicht überlegte sie noch, welches Kuscheltier sie einpacken sollte, vielleicht besaß sie auch gar keins.

    Am Freitagabend sorgte sie dann für eine Überraschung. Sie zog einen kleinen Leiterwagen hinter sich her. Darin saßen auf einem grünen Schlafsack sieben weiche, wollige Eulen. Zwischen ihnen lag ein sehr dickes Buch.
    Anna und David kannten das dicke Buch. Die sieben Eulen kannten sie nicht. Sie hatten nur ein sonderbares Gefühl, als sie in die großen gelben Glasaugen blickten.
    „Du meine Güte!“, sagte Frau Mertens zu Luzie. „Das sind ja gleich sieben Kuscheltiere! Und dieses dicke Buch ist wirklich dein Lieblingsbuch?“
    Luzie lächelte. „Ich glaube, die ganze Klasse wird viel Spaß damit haben.“ Sie parkte ihren Leiterwagen neben dem
Fahrradständer und ließ sich beim Transport der anderen Sachen bereitwillig helfen.
    Im Musikraum hatten der Hausmeister und seine Frau schon das Abendbrot zurechtgestellt: jede Menge Pizza und ein paar Krüge Orangensaft.
    Als es dämmerte, krochen die Kinder mit ihren Kuscheltieren in die Schlafsäcke. Nur Luzies sieben Eulen hockten nebeneinander auf der Fensterbank und starrten aus gelben Augen in den schwach beleuchteten Raum. Für so viele Kuscheltiere war in einem einzigen Schlafsack einfach kein Platz.
    Die Lesenacht nahm ihren Lauf. Lustiges folgte auf Gruseliges, Märchen auf Krimi, Tiergeschichte auf Abenteuer. Ein Kind
nach dem anderen setzte sich neben dem Klavier ins Licht einer kleinen Lampe, zeigte sein Buch und las ein Stück daraus vor.
    „Jetzt du, Luzie!“, sagte Frau Mertens.
    „Du und dein Lieblingsbuch – ihr seid die Letzten.“

    Luzie lag zusammengerollt in ihrem Schlafsack und rührte sich nicht. „Es ist fast Mitternacht“, stellte die Lehrerin fest. „Ich wollte doch auch noch vorlesen.“
    Da richtete Luzie sich auf. Sie zog ihr Buch aus dem Schlafsack und hielt es Frau Mertens entgegen.
    „Vielleicht können Sie daraus vorlesen“, sagte sie freundlich. „Ich bin nämlich furchtbar müde.“

    Das Buch gefiel der Lehrerin. Man sah es ihr an. Sie setzte sich damit auf den Klavierschemel und begann zu blättern. Weiter und weiter. Vor und zurück.
    Sie schien ihre Klasse ganz vergessen zu haben.
    „Hallo!“, rief Luzie, „Sie wollten doch vorlesen!“
    Frau Mertens hob den Kopf. „Ist das wirklich dein Lieblingsbuch?“, fragte sie.
    „Es stehen höchst seltsame Sprüche darin.“
    Luzie lachte. „Die gefallen mir eben!“ „Vorlesen!“, rief Franziska.
    Die anderen schlossen sich an. „Vorlesen! Vorlesen!“
    „Na gut“, sagte Frau Mertens. „Dieser Spruch hier hört sich an wie aus dem
Märchen.“ Sie ließ einen Blick über die Schlafsäcke wandern. Dann las sie:
     
    „Abrakadabra, das

Weitere Kostenlose Bücher