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0699 - Das Erwachen der Hexe

0699 - Das Erwachen der Hexe

Titel: 0699 - Das Erwachen der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lange jedoch sollte der Sonnenschein nicht anhalten. Zum Wochenende war wieder Regen angesagt. Da hatte sich Tricia vorgenommen, ihrer Arbeit nachzugehen.
    Als Grafikerin arbeitete sie für mehrere Verlage und kam sehr gut über die Runden.
    Es störte sie auch nicht, dass sie mit fünfundzwanzig noch allein lebte. Ihr war der Richtige einfach noch nicht begegnet. Ein paar Affären lagen hinter ihr, aber es war nichts Ernstes dabei gewesen.
    So bunt die Front des einstöckigen Kaufhauses angestrichen war, so grau sah der Parkplatz aus.
    Selbst das Sonnenlicht schaffte es nur unvollkommen, ihn zu erhellen. Zudem teilte sich das Gelände in zwei Hälften. Die kleinere führte um die Ecke herum, und dort befand sich auch der Anbau für den Getränke-Shop.
    Tricia hatte hier ihren Saft gekauft und den Wagen so hingestellt, dass sie nicht zu weit laufen musste, um ihn zu erreichen. Sie schleppte die Flaschen, blinzelte gegen die Sonne, konnte nicht sehr viel sehen, und auf dem grauen Belag malte das Licht Kreise und Flecken, die hell und schimmernd glänzten.
    Sie fuhr einen knallroten Golf GTI. Froh, ihn erreicht zu haben, stellte sie die ziemlich schwere Tüte auf dem durch die Sonne warm gewordenen Autodach ab.
    Ihr rechter Arm zitterte. Er war die Belastung nicht gewohnt, sie atmete aus und blies die Luft gegen ihre Stirn, um eine Haarsträhne aus dem Weg zu pusten.
    Dann schloss sie den Wagen auf. Tricia Bell war für eine Frau ziemlich groß. Sie musste sich bücken, um die Wagentür aufzuschließen. Der Schlüssel glitt in das Schloss, sie drehte ihn auch herum, doch von diesem Zeitpunkt an war plötzlich alles anders.
    Es begann mit einem Gefühl. Blitzartig schoss es durch ihren Körper, produzierte die Adrenalinstöße, und sie schielte ein wenig nach rechts, wo sie dann den Schatten sah, der über die Motorhaube hinwegglitt.
    Sie stellte sich hin.
    Der Schatten war ein Mann.
    Sehr dicht stand er neben ihr. Sie wollte etwas sagen, als an der linken Seite ebenfalls jemand auftauchte und sich auch so dicht an sie heranstellte, dass sie an die Schraubbacken einer Zange erinnert wurde, die jeden Moment zupacken konnten.
    Plötzlich atmete sie nur gepresst. Der Hauch einer Gefahr verdichtete sich zu einem bedrückenden Schatten. Sie dachte an einen Überfall, oft genug hatte sie davon gelesen, und sie erwartete eigentlich den Druck einer Waffenmündung oder einer Messerspitze an ihrer Hüfte.
    Das blieb aus.
    Stattdessen starrten die beiden Kerle sie an. Sie konnte nicht in beide Gesichter gleichzeitig schauen, doch ein Blick hatte ihr ausgereicht. Von diesen glatten Typen hatte sie kein Pardon zu erwarten, obwohl sie ungewöhnlich elegant gekleidet waren, denn sie trugen selbst bei diesem Wetter dunkle Anzüge.
    Da stimmte etwas nicht, da war einiges nicht in Ordnung, das wusste sie genau.
    Tricia war kein besonders ängstlicher Typ. Auch in diesem Fall behielt sie die Nerven und atmete zunächst tief durch, um sich zu beruhigen. Nur nicht verrückt machen lassen, nur den anderen nicht zeigen, wie tief die Furcht tatsächlich saß.
    »Was wollen Sie?«
    Tricia erhielt keine Antwort.
    »Bitte, wenn Sie Geld wollen, Sie können bei mir nicht viel holen. Das ist…«
    »Du bist es!«, sagte der Rechte.
    Mit dieser Antwort hatte die Frau nicht gerechnet. Sie drehte den Kopf und nahm sich bewusst Zeit dabei, weil sie noch überlegen wollte, obwohl das auch nichts brachte.
    Im Gesicht des Mannes regte sich nichts. Er hatte dunkle Augen. Das sah sie. Alles andere an ihm interessierte sie nicht, denn der Blick seiner Augen nahm Tricia gefangen.
    Es waren besondere Augen, denn in den dunklen Pupillen lag ein Ausdruck, den sie zunächst nicht deuten konnte. Dann wusste sie Bescheid und bekam eine Gänsehaut, denn sie fürchtete sich vor diesem Fanatismus, den der Blick ausstrahlte.
    Die Drehung nach links, weil sie auch den anderen anschauen wollte. Er war etwas kleiner als der rechts von ihr stehende Kerl, seine Augen wirkten auch nicht dunkel, sie schimmerten in einer Farbe zwischen Grau und Grün.
    Die Blicke beider Männer machten ihr Angst, große Angst. Plötzlich stand sie dicht vor der Hysterie und musste zunächst tief durchatmen, um sich wieder zu fangen. Sie schaute geradewegs auf die graue Fassade des Anbaus, wo die Getränke gelagert wurden, und plötzlich wusste sie auch - obwohl die anderen kein Wort davon gesagt hatten -, dass diese Typen nicht gekommen waren, um sie zu überfallen oder zu vergewaltigen.
    Die

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