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Eine Hexe in Nevermore

Eine Hexe in Nevermore

Titel: Eine Hexe in Nevermore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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hingekriegt.«
    »Also kannst du ausschließen, dass er von zu Hause abgehauen ist?«, fragte Arlene.
    »Auf jeden Fall. Ich habe mich schon überall nach ihm umgesehen, aber mit meiner Pumpe komme ich nicht weit.« Er wischte sich wieder das Gesicht ab und blinzelte Arlene zu. »Stimmt es eigentlich, was ich gehört habe? Ant hat eine kleine Anhalterin mitgenommen?«
    »Eine Anhalterin?« Ren runzelte die Stirn. »Davon hat mir Taylor gar nichts erzählt.«
    Doch Arlene war bereits im Bilde. »Sie heißt Happy, und Taylor hält sie für eine Ausreißerin. Sie will niemandem verraten, warum sie nach Nevermore gekommen ist, aber keine Sorge. Sie ist nur ein verängstigtes kleines Mädchen, das ein Stück Schokoladentorte und eine feste Umarmung braucht.«
    »Happy? Wer nennt denn sein Kind Happy?«
    »Das ist doch der perfekte Name«, konterte Arlene. Manchmal ging ihr Atwood richtig auf die Nerven. Er hatte selbst keine Kinder, und das machte ihn entsprechend intolerant. Dass er Trent bei sich aufgenommen hatte, passte eigentlich gar nicht zu ihm. »Ant kommt gleich mit ihr vorbei. Ich werde mich um sie kümmern. Und du kümmerst dich am besten um deine eigenen Angelegenheiten.«
    »Ja, geh wieder nach Hause und warte dort, falls Trent auftaucht«, sagte nun auch Ren. »Arlene, du könntest aber ein paar Freiwillige zusammentrommeln, die uns bei der Suche nach Trent unterstützen. Nach allem, was hier in letzter Zeit los war, sollten wir lieber auf Nummer sicher gehen.«
    Atwood nickte, drehte sich um und verließ schnaufend das Büro. Hinter ihm schlug die Tür zu.
    »Wenn er nicht bald anfängt, etwas für sich zu tun, klappt er zusammen. Wo soll sich der Suchtrupp treffen?«
    »Auf dem Marktplatz, bei der Drachenstatue. Ich komme dazu, sobald ich bei meinen Tanten fertig bin.«
    »Alles klar.« Arlene wählte die erste Telefonnummer.
     
    Seit ihrer Unterhaltung im Garten hatten sie nicht mehr viel miteinander gesprochen. Happy überlegte, ob sie an seiner schlechten Laune schuld sein könnte. Doch dann beschloss sie, sein Gemütszustand sei sein Problem, nicht ihres.
    Wie dem auch sei, hoffentlich hatte sie noch einmal Gelegenheit, Ants Garten zu bewundern. Da gab es so viel Schönes zu entdecken – Ants Vorstellungsvermögen spiegelte sich in seinen Pflanzenkreationen wider. Wie konnte er nur sein magisches Talent leugnen. Nicht, dass Weltliche nicht auch Genies sein konnten – im Gegenteil. Aber sie wusste nun mal, wann Magie im Spiel war.
    Und dieser Garten flirrte davon.
    Während Ant unter der Dusche war und sich umzog, wusch Happy das schmutzige Geschirr ab und brachte die Küche in Ordnung. Als sie gerade die Stühle ordentlich unter den Tisch schob, kam Ant herein. Er sah zum Anbeißen aus in seinem eng anliegenden T-Shirt, den ausgebleichten Jeans und den abgetragenen Cowboystiefeln. Sein Hut war derselbe wie am Vortag. Vielleicht besaß er nur den einen – oder es war sein Lieblingshut.
    »Wow.« Er blieb stehen und sah sich um. »Du hast sauber gemacht.«
    »Dein Bruder hat Frühstück gemacht, da fand ich das nur gerecht.«
    »Genau so hat er auch argumentiert, als er mich bat, aufzuräumen.« Ant grinste, und sein hinreißendes Lächeln setzte ihr ganz schön zu. »Verbindlichsten Dank.«
    »Was für ein Dank?«
    »Verbindlichsten Dank. Das heißt so viel wie herzlich.«
    »Ah ja. Gerne.« Happy seufzte. »Dann brechen wir jetzt wohl besser auf.«
    »Würde ich auch sagen.«
    »Dann komm auch.« Sie war plötzlich eingeschnappt und schob sich an ihm vorbei. »Ich weiß, dass du mich loswerden willst.«
    Natürlich führte sie sich vollkommen kindisch auf, das wusste sie. Aber es war ihr egal. Er hatte sie verletzt. Er konnte sie mal kreuzweise, so war das!
    »Weißt du, nicht alle mögen freche Gören so gerne wie ich.«
    Happy wirbelte herum und stemmte die Hände in die Hüften. Sie hatte schon den Mund geöffnet, um ihm ein »Dann verpiss dich doch einfach« entgegenzuschleudern, aber sein Blick ließ sie verstummen.
    Es war, als würde sein Blick sie ausziehen, als er sie von oben bis unten musterte. Eine wohlige Anspannung durchflutete sie, und ihre Brustwarzen wurden hart. Plötzlich war sie ganz atemlos. Sie starrte ihn an. Auf seinem Hals tauchten rote Flecken auf. Er schloss die Augen und schlug ein paarmal leicht mit der Stirn gegen die Wand.
    »Was machst du da?«
    »Ich hämmere wieder Verstand in mich.«
    »Dann magst du mich also doch. Und so viel jünger als du bin ich gar

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