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Eine Hexe in Nevermore

Eine Hexe in Nevermore

Titel: Eine Hexe in Nevermore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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wirklich seine geringste Sorge. Von den überquellenden Mülltonnen des Cafés hatte Gray ihm schon berichtet. Cathleen weigerte sich anscheinend, die Entsorgungskosten zu zahlen, was Atwood wiederum verärgerte. »Was hat sie denn mit dem Abfall gemacht?«
    »Das wusste Trent auch nicht. Er hat nur gesagt, sie wäre ihn irgendwie losgeworden, aber er und seine Leute hätten ihn nicht abgeholt.«
    »Gibt es für so was auch ein Formular?« Er stellte Arlene den Teller mit dem Schinkensandwich hin, das sie sich sofort schnappte.
    »Selbstverständlich. Ich habe es Trent ausgehändigt und ihm gesagt, dass Atwood das Formular persönlich ausfüllen muss. Er verschleißt seinen armen Neffen total, nur weil er selbst zu faul ist, die Arbeit zu machen.« Sie sah Taylor an. »Alles klar. Was ist los?«
    »Gray hat Lucinda Rackmore geheiratet.« Taylor seufzte. »Die Göttin möge mir beistehen. Ich habe die beiden verheiratet!«
    Ungläubig riss Arlene die Augen auf. Fast hätte sie sich verschluckt. Schnell spülte sie den Bissen mit ein paar Schlucken Wasser herunter. »Was? Ich hätte nie gedacht, dass Gray noch einmal heiraten würde. Und dann noch eine Rackmore! Es überrascht mich, dass du dem Ganzen zugestimmt hast.«
    »Hatte ich eine Wahl?« Taylor ließ die Schultern kreisen, um seine Verspannungen loszuwerden. »Sie steckt in Schwierigkeiten, steht unter einem starken Fluch. Ich schätze, er denkt, als ihr Ehemann kann er sie am besten beschützen.« Er hielt inne und dachte daran, wie der Hüter und seine neue Frau einander angesehen hatten. Von wegen Geschäftsabkommen! » Wie schnell kann es gehen, dass sich Menschen verlieben?«
    »Eineinhalb Minuten.« Arlene neigte ihren Kopf ein wenig zur Seite. »Glaubst du denn, Gray hat sich in Lucinda verliebt?«
    »Ach, was weiß denn ich. Und selbst wenn, das würde er doch niemals zugeben.«
    »Ich verstehe.« Arlene wischte Brotkrümel von ihrer Bluse. »Dann will ich mich jetzt mal bei Jimmy melden. Er ist gerade in Dallas und bastelt mit Allan an seiner frisierten Kiste herum. Männer werden eben nie erwachsen.«
    »Das stimmt«, pflichtete Taylor ihr bei und grinste. Deshalb hatte Jimmy also noch nicht angerufen und sich nach seiner Mutter erkundigt. Er war selbst nicht zu Hause und konnte daher nicht wissen, dass sie nicht pünktlich das Büro verlassen hatte. Er wusste, wie sehr Jimmy und sein Sohn Autos liebten. Wahrscheinlich steckten beide bis zu den Ellenbogen in irgendeinem Motorblock.
    Als Arlene den Teller zur Spüle bringen wollte, stand Taylor rasch auf und nahm ihn ihr aus der Hand. »Lass mal gut sein. Du musst jetzt nicht noch abwaschen.«
    »Dann mache ich das morgen. Aber jetzt habe ich sowieso keine Zeit mehr, um vor dem Leichenmahl noch mal nach Hause zu gehen«, stellte sie fest. »Mal sehen, was ich hier noch erledigen kann.«
    »Du bist so wunderbar.« Taylor beugte sich zu ihr und küsste sie auf die Wange. »Wie schön, dass es dir gut geht.«
    Arlene wurde rot. Dann schlug sie ihm mit der flachen Hand auf die Brust. »Aus dem Weg jetzt, du Schmeichler. Wir sehen uns vorne.«
    Taylor machte schnell noch einen weiteren Rundgang durch das Gebäude, sah sogar in den leeren Zellen im Keller nach dem Rechten, doch er entdeckte nichts Auffälliges. Vielleicht war das Ganze doch nur ein Kinderstreich gewesen? Oder der Eindringling hatte einfach nicht das gefunden, wonach er suchte.
    Noch ein Rätsel, das es zu lösen galt.
    Arlene brauchte nicht länger als ein paar Minuten, um sich zurechtzumachen. Sie reichte Taylor die Eheurkunde, damit er sie ausfüllen und unterzeichnen konnte. Jetzt fehlten nur noch die Unterschriften von Ehemann und Ehefrau.
    »Komm«, sagte Arlene und hakte sich bei ihm unter, »gehen wir uns von Marcy verabschieden.«
     
    Das Erste, was Gray auffiel, als er mit Lucinda das Piney Woods Café betrat, war das große Glas für Spenden, das auf der Theke stand. Die Leute von hier hatten nicht viel Geld, aber sie halfen einander, daher war das Glas schon bis zur Hälfte gefüllt. Cathleen hätte wirklich auf andere Weise um Unterstützung bitten können, aber natürlich wollte sie von Marcys Freunden nichts anderes als ihr sauer verdientes Geld. Kein einziger Cent in diesem Glas würde Marcy in irgendeiner Form zugutekommen.
    »Was für eine kaltherzige Hexe«, schnaubte Lucinda.
    Gray sah sie an und las die Wut in ihren Augen.
    »Wie kann man nur? Sie versucht mit dem Tod ihrer Stieftochter auch Geld zu machen.«
    »Das

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