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Eine hinreißende Schwindlerin

Eine hinreißende Schwindlerin

Titel: Eine hinreißende Schwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: COURTNEY MILAN
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Platz genommen hatte. „Ned?“
    Der junge Mann sah aufmerksam auf.
    „Glaubst du, Madame Esmeralda braucht ein Schultertuch?“
    „Ich nehme es an …“
    „Dann geh und kauf ihr eins.“ Gareth zog einen Geldschein aus der Tasche und hielt ihn Ned hin.
    Stirnrunzelnd griff Ned nach dem Schein. „Warum kann die Schneiderin hier nicht einfach eins aussuchen? Ich habe nicht die geringste Ahnung von solchen Dingen.“
    Gareth durchbohrte Ned mit einem eisigen Blick. „Ich glaube, es würde ihr mehr bedeuten, wenn du selbst eins aussuchst, meinst du nicht auch?“
    Ned brachte noch einige weitere halbherzige Einwände hervor, die aber leicht genug zu widerlegen waren, und schon bald eilte er aus dem Geschäft.
    Die Tür zum Atelier schwang auf und eine der Näherinnen kam mit bunten Seidenstoffbahnen über dem Arm heraus.
    Gareth holte tief Luft. Dieses ganze Theater dauerte nun schon viel zu lange. „Ist Madame imstande, mich zu empfangen?“
    Die Näherin schnaubte pikiert. „Ganz wie Sie wünschen, Mylord.“
    Doch sobald er das Atelier betreten hatte, blieb er wie angewurzelt stehen. Ein Standspiegel lehnte an der sonst völlig leeren Wand, und Gareth verschlug es den Atem bei dem Anblick, der sich darin widerspiegelte. Eine vollendet geschwungene Hüfte, die Rundung einer Brust.
    Madame Esmeralda trug kein modisches Kleid. Eigentlich trug sie fast gar nichts bis auf ein dünnes, abgetragenes Hemd. Die Näherin musste ihn für den Liebhaber der Wahrsagerin gehalten haben, sonst hätte sie ihn niemals diesen Raum betreten lassen. Sein Körper bewegte sich ohne eigenes Zutun auf sie zu, wie eine Pflanze, die sich der Sonne entgegenstreckt.
    Gütiger Gott. Unter den vielen bunten Röcken, die jetzt achtlos am Boden lagen, besaß Madame Esmeralda tatsächlich eine Taille. Einen Busen, einen äußerst bemerkenswerten noch dazu. Selbst aus etwa fünf Schritt Entfernung konnte er die Umrisse ihrer Beine durch den fadenscheinigen Baumwollstoff erkennen, ja sogar die dunklen Knospen ihrer Brüste. Das Haar reichte ihr in sanften Wellen bis zu den Hüften.
    Sie hatte nichts gemein mit den schmalen, ätherischen Wesen, die die Gesellschaft bevorzugte. Sie sah eher aus wie eine griechische Göttin, wohlgerundet von Kopf bis Fuß. Und mit ihren rosigen, halb geöffneten Lippen schien sie ihn beinahe einzuladen …
    Nein, nicht ihn .
    Trotzdem setzte Gareths Verstand aus. In seinem Kopf war kein einziger vernünftiger Gedanke mehr, nur noch blankes Verlangen. Sein Mund wurde ganz trocken, seine Muskeln spannten sich unwillkürlich an.
    Sie war ebenfalls wie erstarrt stehen geblieben und ihre Augen waren vor Entsetzen geweitet. Wäre sie eine Dame gewesen, hätte er sich aufrichtig bei ihr entschuldigt und den Raum verlassen – auch wenn das an seiner Reaktion auf sie sicher nichts geändert hätte. Es war nicht nur der Anblick einer schönen, halb nackten Frau, der seinen Herzschlag zum Rasen brachte, es war auch die Art, wie sie ihn herausforderte, seine Autorität untergrub. Es war schon viele Jahre her, seit jemand ihm gedanklich einen Schritt voraus gewesen war, und aus diesem Grund packte ihn das ungezügelte Begehren, sie zu besitzen und sie dazu zu bringen, sich ihm zu ergeben – in jeder Hinsicht. Es war reine Lust, schlicht und einfach.
    Aber diese Frau versuchte, ihn und seinen jungen Cousin zum Narren zu halten. An ihr war nichts Reines, Schlichtes. Also verbarg er seine körperliche Reaktion, so gut es ging, hinter der sicheren Fassade eines kühlen, geschäftsmäßigen Gebarens. „Madame Esmeralda“, sagte Gareth, „Sie haben gewonnen. Es wird keine weiteren Aufgaben geben. Keine Elefanten.“
    Ihre Augen wurden schmal. „Hinaus.“
    „Einhundert Pfund für Sie, wenn Sie Ned gestehen, dass Sie eine Betrügerin sind, und aus unserem Leben verschwinden.“
    Sie holte tief Luft und zeigte auf die Tür. „Hinaus. Auf der Stelle !“
    „Denken Sie doch einmal darüber nach. So viel Geld werden Sie ihm während der gesamten Dauer Ihrer Bekanntschaft nicht aus den Taschen ziehen können. Schon bald wird er Ihren Rat gar nicht mehr benötigen und Sie könnten jahrelang von dieser Summe leben.“
    Wieder atmete sie tief durch, und diese bemerkenswerten Brüste bebten unter dem dünnen Hemd. „Ich würde es nicht einmal für hundert…“, fing sie an.
    Er überspielte seine neu entfachte Lust mit einem lässigen Schulterzucken. „Zweihundert.“
    Aufgebracht schüttelte sie den Kopf. „Nicht für zwei

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