Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)
würden?«
»Ich habe angerufen, als wir das letzte Mal getankt haben.«
»Man soll an Tankstellen sein Handy doch nicht benutzen!«
»Ich weiß, aber ich bin nun mal ein Rebell«, erwiderte er trocken, dann lachte er.
Arm in Arm gingen sie die Treppe hinauf. »Das ist ja wie ein Hochzeitsempfang«, murmelte Flora, bevor sie sich in Virginias Armen wiederfand.
»Willkommen daheim! Wir haben Sie vermisst!«
»Ich war doch nur für ein paar Tage fort - oh!«
Geoffrey stimmte einen Ton an und begann zu dirigieren, und alle, die Mitglieder des Chors waren, stimmten das Lied Hell dämmert unser Hochzeitstag herauf an.
Flora lachte und weinte gleichzeitig. »Das ist wirklich wunderschön!«
»Hier«, sagte Edie, die neben ihr stand. »Diese Dame wird Sie vielleicht aufheitern.« Sie legte ihr Imelda in die Arme, die sofort zu schnurren begann und Katzenhaare auf Emmas schwarzem Kostüm verteilte.
»Imelda, wie schön, dich wiederzusehen!«
Als Flora wieder aufblickte, stellte sie fest, dass Edie auch die Kätzchen bei sich hatte. Anschließend wurde sie in das Vorstandszimmer geführt, das jetzt für eine Party hergerichtet war. Louisa, die übers ganze Gesicht grinste, hatte sich zur Beschützerin der Essensplatten aufgeschwungen.
Nachdem sie Imelda abgesetzt hatte, nahm Flora alle in die Arme, selbst Leute, denen sie noch nie zuvor begegnet war, und Geoffrey öffnete weitere Champagnerflaschen. Alle Angestellten gratulierten Charles, der sein Kätzchen auf dem Arm hielt. Sie küssten ihn auf die Wange, schlugen ihm auf den Rücken und benahmen sich ganz allgemein auf eine neue entspannte, herzliche Art und Weise.
»Wir sind genau genommen noch nicht verheiratet«, bemerkte Flora, als sie ein Glas Champagner von Geoffrey entgegennahm.
»Was nur gut ist. Der ganze Chor freut sich schon darauf, bei Ihrer Hochzeit zu singen. Ach, übrigens, könnten Sie Ihre Mutter anrufen? Sie war ein wenig besorgt.«
Flora unterdrückte einen Aufschrei, kramte ihr Telefon hervor, zog sich in den Schrank unter der Treppe zurück und rief Hermione an. »Es ist alles in Ordnung! Ich bin so glücklich. Charles hat mich in London gefunden und in ein Hotel gebracht, und - nun ja, den Rest kannst du dir denken.«
»Seid ihr verlobt?«
»Nicht offiziell, aber wir haben darüber gesprochen.«
»Einen schrecklichen Augenblick lang dachte ich, du würdest mir eröffnen, dass ihr geheiratet habt.«
»Nein, nein. Der Chor möchte auf unserer Hochzeit singen.«
Als ihre Mutter fürs Erste mit genug Einzelheiten versorgt war, kam Flora wieder aus dem Schrank hervor. Alle anderen hatten sich versammelt, um Trinksprüche auszubringen.
»Auf Flora«, meinte Charles, »die nicht nur den Sonnenschein in mein Leben gebracht, sondern auch einige hervorragende Ideen für das Geschäft gehabt hat.«
Alle lachten.
»Auf Stanza und Stanza«, sagte Geoffrey, »was sowohl Charles und Flora bedeuten kann als auch das Auktionshaus. Aber möge das eine wie das andere blühen und gedeihen.«
»Darauf trinke ich«, lachte Charles.
»Oh nein, Imelda hat ein Sandwich gestohlen«, rief Flora.
»Nein, hat sie nicht«, widersprach Edie. »Ich habe es ihr gegeben. Warum sollte sie nicht auch etwas von dem Fest haben?«
»Ach, übrigens, Virginia«, fragte Flora später, »wissen Sie, was aus Annabelle geworden ist?«
»Hm, ungefähr eine halbe Stunde nachdem Charles weggefahren war, ist Annabelle durchs Haus gestürmt, hat ihren Schreibtisch ausgeräumt, Schränke zugeschlagen und war ganz allgemein furchtbar außer sich. Aber als ich ihr zwei Tage später in der Haushaltswarenhandlung begegnet bin, sah sie so anders aus, dass ich sie um ein Haar nicht erkannt hätte.«
»Ich habe sie ja generalüberholt ...«, murmelte Flora.
»Aber es war ihre ganze Körpersprache, die sich verändert hatte. Sie wirkte vollkommen verträumt und desorganisiert, und sie trug einen Bastkorb überm Arm.«
»Oh, mein Gott«, flüsterte Charles.
»Nun«, meldete sich jetzt Louisa zu Wort, voller Freude darüber, die Überbringerin eines hübschen Stückchens Tratsch zu sein. »Ich habe Neuigkeiten jüngeren Datums!«
»Was?«, riefen alle wie aus einem Mund.
»Meine Mutter hat ihre Mutter bei einem Fest getroffen. Sie war außer sich vor Wut. Annabelles Mutter, meine ich. Anscheinend ist Annabelle mit einem Maler durchgebrannt und lebt jetzt in einem Zigeunerwohnwagen im Wald!«
»William!«, rief Flora und sah entsetzt zu Charles hinüber, der in Gelächter
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