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Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Titel: Eine Lady von zweifelhaftem Ruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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zum Schweigen.
    »Wenn deine Fragen nicht gerade höflich waren oder du mit Geld um dich geworfen hast, ist nicht sicher, ob sie die Wahrheit gesagt haben, Castleford«, sagte Summerhays. »Und selbst wenn, erzählen sie vielleicht etwas anderes, wenn Thornridge herausfindet, was passiert ist, und sie entweder bedroht oder schmiert.«
    »Er hat sie bereits geschmiert. Darum habe ich sie ja mitgebracht. Mir fiel ein, dass dein Cousin dich umbringen lassen wollte, Albrighton, und habe entschieden, dass diese beiden Burschen keinem guten Ende entgegensehen würden, sobald du dich um dein rechtmäßiges Erbe bemühst.«
    Zwei Augenpaare richteten sich auf Jonathan. Niemand sagte etwas. Castleford blickte verwirrt umher, um herauszufinden, warum er nicht mehr im Mittelpunkt stand. Dann begriff er es.
    »Ah. Sie wussten es nicht, was? Da war ich wohl ein wenig indiskret, Albrighton.« Er zuckte mit den Schultern. »Wie auch immer. Es muss ja nun doch alles öffentlich werden.«
    »Diese Zeugen. Wo sind sie jetzt?«, fragte Jonathan. Seine Stimme klang in seinen eigenen Ohren weit entfernt. Dieser Tag wurde zunehmend unwirklich, als ob er inmitten eines unsichtbaren Nebels stehen würde, der seine Wahrnehmung veränderte.
    »Hmm. Wo habe ich sie denn noch mal gelassen? Ich erinnere mich daran, dass der ältere gestunken hat. Darum habe ich auch mein Pferd vorgezogen und mich nicht mit ihnen in die Mietkutsche gesetzt.« Er erhob sich. »Ich habe vollkommen vergessen, wo ich sie habe hinbringen lassen. Lasst es uns herausfinden.«
    Er marschierte voraus. Jonathan ging als Letzter. Seine Schläfen und seine Brust schienen vor Aufregung beinahe zu platzen.
    Wenn es Zeugen gab und Castleford sie gefunden hatte, veränderte das alles.

27
    Daphne klappte das Geschäftsbuch zu. Sie öffnete ihr Ridikül und zog ein paar Pfundnoten heraus. »Ich bin zuversichtlich, dass es in Zukunft mehr sein wird, Celia. In dieser kurzen Zeitspanne hat dieses Zwischenlager bereits unser Geschäft verbessert. Durch deine Absprache mit Mr Bolton über die Sommerblumen und die Kontakte, für die du Früchte im Winter kultivierst, wird unser Geschäft so florieren, wie du gesagt hast.«
    Celia steckte das Geld in eine Tasche ihrer Schürze. Sie waren umgeben von Farben. Die Wagen hatten viele Töpfe mit vorgetriebenen Blumen gebracht, die in den nächsten Tagen in viele Häuser einen Hauch von Frühling bringen würden.
    Doch sie konnte sich weder daran noch an Daphnes Gesellschaft richtig erfreuen. Jonathan war nun schon eine ganze Weile fort. Schon über fünf Stunden. Sie begann sich zu fragen, ob er jemals zurückkommen würde.
    Das war dumm. Natürlich würde er das. Er würde zurückkommen und sie auf diese neue Weise ansehen, mit diesem wehmütigen Blick wie an diesem Morgen. Er würde erklären, dass seine neue Situation bedeutete, dass er nun nicht einfach irgendeine Frau heiraten könne. Er würde …
    Sie hoffte, dass er die besten Neuigkeiten erfuhr. Das tat sie wirklich. Es freute sie, dass ihm ein solches Glück widerfuhr. Aber Hand in Hand mit dieser Freude kam der Kummer, und den konnte sie einfach nicht verscheuchen.
    »Ich bin froh, dass mein Plan aufgeht, Daphne. Es tut mir nur leid, dass er mich nun hier festhält. Ich würde heute gerne mit dir nach Cumberworth zurückkehren, aber ich muss mich um diese Töpfe kümmern.«
    »Warum solltest du denn mit mir mitkommen wollen? Dein Leben ist jetzt hier. Genau wie dein Jonathan.«
    Celia sagte nichts. Doch Daphne bemerkte auf ihre typische Art, dass etwas nicht stimmte.
    »Darum warst du also heute so seltsam still«, sagte sie. »Du hast Liebeskummer. Habt ihr euch gestritten?«
    »Überhaupt nicht. Diese Liebe ist herrlich. Wunderschön und so bewegend, dass ich mich darüber vergesse.« Die Erinnerungen daran, wie er ihr Herz berührt hatte, ließen sie lächeln. »Der letzte Punkt, dass ich mich vergessen habe – das war ein Fehler, glaube ich.«
    Daphne legte mitfühlend ihre Hand auf Celias. Sie fragte nicht nach, sondern bot ihr nur all den Trost, den ihre Freundschaft bieten konnte. Sie hatte es wahrscheinlich schon erraten. Wahrscheinlich war sie ebenfalls der Meinung, dass Celia niemals vergessen sollte, wer sie war, wenn es alle anderen auch nicht taten.
    Aus dem Garten drang kein Laut, doch beide richteten ihre Aufmerksamkeit zur gleichen Zeit auf das Fenster. In der Nähe des großen Gebüschs bewegte sich etwas. Es war Jonathan, der auf das Haus zuging. Ohne

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