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Eine Liebe auf Korfu

Eine Liebe auf Korfu

Titel: Eine Liebe auf Korfu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LOUISE ALLEN
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ein Kindergesicht, dessen Nase fast gegen seine stieß. Bestürzt wich das kleine Mädchen zurück, und da sah er ein zweites Kind. Beide hatten schwarze Haare, eine olivfarbene Haut, und die zwei braunen Augenpaare zeigten die gleiche Neugier.
    „Jetzt ist er wach!“, quietschte das Mädchen aufgeregt.
    „Habe ich nicht gesagt, du sollst nicht so nah an ihn herangehen? Nun hast du den Gentleman geweckt.“ Hinter ihm erklang eine klare, melodische Stimme. Und obwohl die Worte einen Tadel enthielten, gewannen weder Benedict noch die Kleine den Eindruck, die Frau würde ihr zürnen. Langsam begann sein wirres Gehirn zu arbeiten.
    Diese Leute sprachen englisch. Also gebot die Höflichkeit ähnliche Bemühungen.
    „Kalíméra“, sagte er.
    „Oh, er kann Griechisch!“, kicherte das Mädchen.
    Der Junge, der ihn eingehend musterte, stieß einen Redeschwall hervor, der anscheinend aus Fragen bestand.
    Oh Gott, was jetzt? „Eh … Parakaló, miláte pio sigá …“
    „Besonders gut spricht er nicht Griechisch“, konstatierte der Junge kritisch, in stark akzentuiertem Englisch. „Ich kann Englisch, Italienisch, Französisch und Griechisch, alles perfekt.“ Die unsichtbare Beobachterin lachte leise. „Nun ja, Französisch nicht so gut. Aber ich bin erst acht. Und er ist ein Mann.“
    Diese Herausforderung nahm Benedict an. „Ich beherrsche Englisch, Französisch, Italienisch, Latein und Altgrie chisch. Alles perfekt.“ Dann lächelte er wehmütig. Was mache ich eigentlich? Will ich mit einem Achtjährigen um die Wette prahlen?
    „Meinen Sie das Griechisch, das die Helden gesprochen haben?“
    „Ja“, bestätigte Benedict. „Wie Paris und Hektor und Achilles.“ Der Junge sperrte Mund und Nase auf. „Leider weiß ich nicht, wo ich mich befinde und wie ich hierher gekommen bin.“ Oder wieso ich nicht aufstehe, um das herauszufinden. So verkatert kann ich doch gar nicht sein. Benedict setzte sich auf, sank sofort wieder in die Sofapolsterung zurück und rang nach Luft. „Oh, verdammt!“
    „Fluchen Sie nicht vor den Kindern!“ Jetzt war der Tadel unmissverständlich.
    „Bitte verzeihen Sie.“ Er drehte sich um und versuchte die höllischen Schmerzen in seiner Hüfte und seinem Knöchel zu ignorieren. „Wie weh das tut, konnte ich nicht ahnen.“
    „Erinnern Sie sich an die letzte Nacht?“ Endlich trat die Frau in sein Blickfeld, und er merkte etwas verspätet, dass er den Mund genauso aufriss wie vorhin der Junge, aber aus ganz anderen Gründen. Hastig presste er die Lippen wieder zusammen.
    Dann holte er tief Atem. „An gar nichts erinnere ich mich. Und Sie hätte ich sicher nicht vergessen, Madam.“ Da müsste ich tot sein, dachte er und musterte die hochgewachsene, schlanke Frau, die vor ihm stand, die Hände in die Hüften gestemmt, das ovale Gesicht mit dem goldenen Teint voller Missbilligung.
    Eine veritable griechische Schönheit … Der dunkle Nackenknoten betonte die stolze Kopfhaltung, die traditionelle Tracht der Insel mit dem weiten schwarzen Rock und der bestickten Bluse betonte die schmale Taille und verriet weibliche Rundungen.
    Und dann fielen ihm ihre Augen auf. Griechisch? Diese strahlenden grünen Katzenaugen unter den schön geschwungenen Brauen? Gewiss nicht. Außerdem sprach sie akzentfrei englisch. „Offenbar sind Sie Engländerin.“
    Sie antwortete nicht, aber ihre Miene bezeugte mühsam unterdrückten Ärger. „Stellt euch vor, Kinder, dann lasst den Gentleman in Ruhe.“
    „Ich bin Dora. Und das ist Demetri.“ Mit spitzem Ellbogen stieß das kleine Mädchen den Bruder zwischen die Rippen. „Hör auf zu gaffen, Demi. Wenn er auch gesagt hat, er kann wie die Helden reden – das bedeutet nicht, dass er einer ist.“
    Diese Mahnung wurde mit einem süßen Lächeln gemildert. Dann trippelte die Kleine davon und zog den Jungen hinter sich her.
    „Würdest du bitte im Topf umrühren, Dora?“, rief die Frau ihr nach. „Und, Demetri – wir brauchen mehr Holz. Gestern Abend hast du nicht besonders viel ins Haus ge bracht, óhi?“ Nun richtete sie ihre kühlen grünen Augen wieder auf Benedict. „Nennen Sie mich Kyria Alessa.“
    Irgendwie gewann er den Eindruck, auch er hätte vernachlässigt, was „gestern Abend“ seine Pflicht gewesen wäre.
    „Letzte Nacht wurden Sie draußen auf dem Platz von zwei Männern überfallen“, erklärte sie, „und Sie stolperten über das Wasserrohr. Dabei verstauchten Sie sich den Knöchel, danach stürzten Sie auf den

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