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Eine Liebe in Hollywood

Eine Liebe in Hollywood

Titel: Eine Liebe in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadine Herberger
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Türspion, sah aber niemanden. Langsam öffnete ich um zu sehen, ob jemand etwas vor die Tür gelegt hatte. Aber da war nichts. Da kam jemand von der Seite auf mich zu und ich brauchte etwas Zeit um zu registrieren, dass es Seth war. Er hatte eine rosa Tasche in der Hand, an der Luftballons befestigt waren. "Hi", sagte er nur knapp. Ich starrte ihn nur an. Wegen der Müdigkeit brauchte ich etwas um zu überlegen und es fiel mir sehr schwer. Seth hielt mir die Tasche vor die Nase. "Für die Mädchen. Hab ich selbst gekauft." Wäre ich bei klarem Verstand gewesen hätte ich ihm die Tür vor der Nase zugehauen, aber wie gesagt, ich war am Ende meiner Kräfte, also fing ich an zu weinen.
     
    Seth wusste nicht, was er tun sollte, schaute nach rechts und nach links um zu sehen, ob sich irgendwo irgendwelche Paparazzi versteckt hatten, dann schob er mich ins Haus und ich fiel unter Tränen in seine Arme. Seth sagte nichts, er hielt mich nur fest und das tat merkwürdigerweise gut. Zu gut. Als Julie anfing zu schreien lies ich ihn schnell los und eilte zu den Kleinen. Er kam mir hinterher und sah mich hilflos an. Aber wie das so ist bei Drillingen, wenn eine schreit, schreien alle und so war es dann auch. Ich hielt ihm Julie entgegen und er nahm sie gleich gekonnt in den Arm. Erstaunt sah ich ihn an und fragte mich, ob es Talent war, dass er gleich wusste, wie man so ein Kleinkind auf den Arm nimmt, oder ob er Erfahrung damit hatte. Ich nahm die andern beiden je auf einem Arm und sofort war Ruhe. Dann sah ich ihn ernst an und sagte: "Du elendiges Arschloch." Das musste einfach mal gesagt werden. Zu oft hatte ich mir in Gedanken ausgemalt, was ich wohl zu ihm sagen würde, wenn ich ihn jemals wieder sehe, so hatte ich das zwar nicht geplant, aber es platze einfach so aus mir heraus. "Mia, keine Schimpfwörter vor den Kindern," sagte er ernst "ich weiß, dass ich nicht nett war und deswegen bin ich hier um mich zu entschuldigen."
     
    Ich fluchte innerlich. Was bildete er sich ein? Zerstörte zuerst meine Ehe, sodass ich nur noch wie Bruder und Schwester mit meinem Mann zusammen lebte und dann kam er nachdem die Kinder mittlerweile schon vier Monate alt waren mit Geschenken und einer lächerlichen Entschuldigung. Dachte er allen Ernstes, dass er damit durchkam? Entschieden, die Entschuldigung nicht anzunehmen, sah ich ihn an mit dem Baby auf dem Arm und da sah ich es in seinen Augen: Ehrlichkeit. Es war die Ehrlichkeit, die mich weich machte. Außerdem schmiegte sich Julie so zufrieden in seinen Arm, dass ich fast wieder weinen musste. Vielleicht waren das auch noch die Hormone, die sich langsam abbauten, aber etwas in mir sagte mir, dass er es ernst meinte. Ich nickte kurz und drehte mich weg, da die beiden so langsam schwer wurden. Schnellen Schrittes stampfte ich nach oben ins Kinderzimmer, da ich die Windeln wechseln musste. Seth folgte mir. Er ging ganz behutsam mit Julie um und brachte sie sogar zum lächeln. Mason hatte bisher keines der Mädchen angelacht. Wann denn auch? Er ging wenn sie noch schliefen und kam, wenn sie wieder schliefen und am Wochenende war er auch ständig unterwegs. Er hatte sich doch zu dem Arsch entwickelt, der er angeblich nicht sein wollte. Vorsichtig legte ich Francis und Tammy in den Laufstall und nahm Seth Julie vom Arm um ihr eine frische Windel zu machen. Er bespaßte die beiden anderen und ich hörte lautes Babylachen. Ich ertappte mich dabei wie ich mir wünschte, dass Seth der Vater der Dreien wäre. Er hatte irgendwie ein Händchen für Babies. Als ich Julie in den Laufstall legen wollte, schnappte sich Seth schon Tammy und legte sie auf den Wickeltisch um ihr gekonnt eine Windel zu machen. Erstaunt sah ich ihn an. "Tja, ich bin vierfacher Onkel und kenn mich aus," sagte er und zwinkerte mir zu. Ich seufzte kurz. "Setz dich hin, ich mach Francis auch noch frisch. Keine Angst, ich kenn mich wirklich aus." Er nahm die Babycreme und zeigte spielerisch auf mich, als sei es ein Zepter. Da kam das erste Lächeln seit langem bei mir. Aber ich wollte mich nicht setzen. Ich ging in die Küche um den Kleinen ihr Fläschchen zu machen. Als ich damit fertig war, ging ich wieder nach oben. Seth machte Grimassen und die Kleinen lachten so fröhlich, dass es mir fast das Herz aus der Brust riss. Er war eine Ewigkeit weg, sah sie heute zum ersten Mal und hatte sie sofort ins Herz geschlossen. Wieso konnte Mason nicht so mit seinen Töchtern umgehen? Es war so ein schöner Anblick, der mir zugleich

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