Eine Liebe in Hollywood
einer Situation waren, in der ich seinen Seitensprung hätte erwähnen können. Das war so ungerecht, aber ich wollte jetzt nicht damit anfangen ihn mit seinem Seitensprung aufzuziehen. Das war mir zu kindisch. Außerdem wollte ich das Ganze aus meinen Gedanken streichen und wollte mich voll und ganz auf meine neue Rolle als Mutter einstellen.
Die neue Rolle als Mutter ließ nämlich nicht sonderlich lange auf sich warten, denn früher als geplant musste ich wegen Schmerzen ins Krankenhaus. Mason fuhr schneller als die Polizei erlaubte über den Highway bis hin zur Klinik, in der ich mich schon vor Wochen zur Geburt angemeldet hatte. Der Kaiserschnitt war erst in drei Wochen geplant. Er wäre ohnehin schon früh gewesen, aber die Kleinen hatten nicht sonderlich viel Platz in meinem Bauch. Aber heute Nacht hatte ich solche starken Schmerzen, dass ich mir einfach nicht weiterhelfen konnte und Mason weckte. Er sah mir sofort an, dass etwas nicht stimmte und reagierte blitzschnell. Gegen vier Uhr morgens kamen wir in der Privatklinik an. Prof. Dr. Bishop nahm uns sofort in Empfang, Mason hatte ihn zuvor telefonisch verständigt. Ich machte mir große Sorgen. Prof. Dr. Bishop führte sofort ein Ultraschall durch und hängte mich ans CTG Gerät. Aus seiner Miene konnte ich nichts deuten. Er untersuchte mich sehr gründlich und Mason wich keinen Zentimeter von meiner Seite. Konzentriert starrten wir Prof. Dr. Bishop an, als er zu uns sprach: " Also, derzeit geht es ihren Babies noch gut, aber sie werden nicht mehr optimal versorgt. Wir müssen sofort handeln und die drei da raus holen." Ohne eine Antwort von uns abzuwarten rief er im Kreißsaal an und veranlasste einen Notkaiserschnitt. Es ging alles sehr schnell und ich wusste nicht so recht wie mir geschah. Mason war die ganze Zeit über bei mir, auch im OP, er hielt meine Hand. Wir sprachen nicht, zu groß waren unsere Sorgen. Doch die Sorgen wichen der Erleichterung, als wir den ersten Schrei hörten. Tammy kam als Erste zur Welt, dann Francis und zuletzt Julie. Drei wunderhübsche Mädchen, die fortan unser Leben auf den Kopf stellen würden, da war ich mir sicher.
Nach zwei endlos langen Wochen durften die drei endlich aus dem Brutkasten heraus, wir mussten nur noch zwei Tage zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben. Das war alles.
Als endlich die zwei letzen Tage in der Klinik vorbei waren und Prof. Dr. Bishop sein OK gab, dass wir nach Hause durften, kam Mason angereist mit einem neuen rosafarbenen Familyvan. Ich musste lachen. Das erste Mal seit der Geburt. Mason fing auch an zu lachen. Zärtlich sah ich ihn an und mir kamen ein paar Tränen. Er gab sich so viel Mühe. "Danke", sagte ich und streichelte seinen Arm. Fragend sah er mich an: "Für was? Dass ich dir ein rosa Auto gekauft habe? Gerne." Er küsste mich auf die Wange und belud weiter das Auto mit meinen Koffern und schnallte die Kinder ordnungsgemäß in ihren Babysafes an. Ich setzte mich nach hinten zu den dreien und wie es bei den meisten Babies so ist, liebten auch sie es, Auto zu fahren und schlummerten zufrieden mit ihren Schnullern im Mund ein.
Zuhause angekommen trug Mason erst meine Koffer und dann ein Baby nach dem anderen in der Babyschale ins Haus. Er meinte, ich solle noch nicht so ein schweres Baby in der Schale tragen, das sei nicht gut für mein Bindegewebe, keine Ahnung aus welchem Ratgeber er das hatte. Ich saß noch gedankenverloren im Auto. Jetzt war alles anders. Jetzt endlich begann unser Leben als Familie. Langsam stieg ich aus und schloss mit Bedacht die Tür des Vans. Ich schlenderte zur Haustür und sah mich auf dem Weg dorthin um, irgendwie hatte ich erwartet, dass Mason das Haus von außen dekoriert. Das kannte ich zumindest so von Deutschland. Dort wurde ein Storch aufgestellt und Babykleidung an einer Wäscheleine aufgehängt. Okay, wir waren in Amerika, hier war alles etwas anders und Mason und ich hatten nicht gerade den perfekten Start in unser Familienleben. Vermutlich wusste er überhaupt nicht, dass man so etwas macht. Seltsamerweise hatte er die Haustüre wieder geschlossen, also klingelte ich kurz. Er öffnete und grinste mich an. "Hast du mich vergessen Mason?" Mit einem Schwung öffnete er die Tür ganz und drinnen war alles mit rosa Luftballons, Luftschlangen und Babykleidung dekoriert. Meine Eltern waren da, auch Thoby und Melanie. Aber am meisten war ich erstaunt, dass Shila mit ihrem Mann da war. Schüchtern sah sie mich an und ich war so
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