Eine Liebe in Hollywood
du etwa zurück nach Deutschland?" Er drückte mich ans Auto. "Mason, lass mich los! Du tust mir weh!" Ich schlug ihm mit der freien Hand auf die Brust und erst jetzt erkannte er, dass er mich zu grob angefasst hatte. Schlagartig kam uns beiden der Abend ins Gedächtnis, an dem er mich bat ihn zu heiraten. An diesem Abend hatte er vor dem Antrag einen Totalausfall und hätte mich fast geschlagen. Er hatte aber gerade noch einmal die Kurve bekommen und danach eine Therapie angefangen. Ängstlich und verstört sah ich ihn an. Seine Augen wurden wieder weich und ich vermutete auch einen Anflug von Traurigkeit. Er senkte den Kopf, drehte sich um und ging einfach zurück ins Studio. Er ließ mich einfach so da stehen, nachdem ich ihm sagte, dass ich ihn verlassen würde. Einfach so. Das bestärkte mich nur noch in meinem Entschluss. Ich rieb kurz mein Handgelenk und setzte mich wieder ins Auto und fuhr unter Tränen los in unser Haus, welches nicht länger mehr das Zuhause von mir und den Mädchen war. Diese Kapitel war nun endgültig abgeschlossen.
Kapitel 10
Seth kam wie versprochen zwei Stunden nach unserem Telefonat um uns abzuholen. Ich öffnete die Tür und er sah mich erwartungsvoll an, so als ob er nicht wusste, ob das alles der Wahrheit entsprach, was ich ihm zuvor am Telefon gesagt hatte. Zögerlich trat er ein. Ich umarmte ihn und küsste ihn stürmisch. Er erwiderte den Kuss und hätte Julie nicht angefangen zu meckern, hätte ich ihn am liebsten auf der Stelle vernascht. Aber die Kinder gingen vor. Irgendwie hatte Julie etwas dagegen, wenn Mamie küssen wollte, denn sie war immer diejenige, die protestierte, wenn ich Seth küsste. Mir war schon klar, dass das reiner Zufall war, aber irgendwie fand ich das lustig.
Seth verlud die Koffer, die ich zuvor hastig gepackt hatte, in seinen Wagen. Die Kinder brachte ich in meinen Wagen, zuvor hatte ich noch etliche Windeln, Feuchttücher, Cremes und was man sonst noch so alles für die drei brauchte, in mein Auto gepackt. Den Rest meiner Sachen würde ich im Laufe der Woche holen. Mason war sowieso die ganze Zeit über unterwegs und den Schlüssel würde ich so schnell nicht hergeben. Wir fuhren los und es fühlte sich richtig an, Mason hinter mir zu lassen und auch dieses Haus, an das ich nicht nur gute Erinnerungen hatte. Aber irgendwie schmerzte es auch. Denn hier hatte mein Abenteuer angefangen, hier machte Mason mir einen Antrag, hier wurden meine Kinder gezeugt und hier gestand mir Seth seine Liebe. Vielleicht wollte ich deswegen den Schlüssel nicht hergeben. Auch wenn es sich komisch anfühlte, ich war auf irgendeine Weise mit diesem Haus verbunden. Dennoch wollte ich es hinter mir lassen und sah nicht mehr in den Rückspiegel. Es war Zeit, nach vorne zu schauen.
Als wir bei Seth ankamen packte er sofort die Koffer in das eigens eingerichtete Kinderzimmer. Es war ein Zimmer, dessen Wandfarbe rosa war, ich hatte es zuvor noch nicht gesehen. In dem hübschen Zimmer standen drei Babybettchen, jeweils mit einem Mobielé darüber. Verblüfft sah ich ihn an: "Wann hast du das denn gemacht? Das geht doch nicht in zwei Stunden." Er bekam rote Wangen, dann sagte er schüchtern: "Nach unserem Kuss neulich habe ich das Zimmer umgestaltet und die Bettchen gekauft. Hättest du dich nicht gemeldet, hätte ich die Sachen gespendet." Das war so süß. Trotz, dass er auf der Bühne immer den harten Rockstar mimte, verblüffte er mich immer wieder mit solch einer bodenständigen Erwartung. Er hatte es erwartet, dass ich mich bei ihm meldete und er hatte erwartet, dass ich nicht alleine komme. Das war so süß. Ich umarmte ihn. Er drückte mich fest an sich und ich spürte einen Hauch der Erregung in seiner Jeans. Aber die Kinder waren wach, brauchten eine frische Windel und hatten Hunger. Der Alltag einer Mutter holte mich hier schneller ein, als erwartet. "Wann kommt deine Nanny?" fragte er plötzlich und ganz selbstverständlich. "Meine was? Ich habe keine." Da fiel ihm das Kinn runter und sein Mund blieb offen stehen: "Du hast das alles alleine gemacht bisher?" Ich nickte. "Mia das geht nicht, du musst auf dem Zahnfleisch gehen." Das tat ich. "Wieso hattest du bisher keine? Die Mädchen sind doch schon fast fünf Monate alt. Was glaubst du, was da los ist, wenn sie anfangen zu krabbeln oder zu laufen? Du kannst dich nicht dreiteilen!" Ich atmete kurz durch und überlegte. "Nun ja, Mason war dagegen, dass
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