Eine Liebe in Hollywood

war, war dass Seth und ich noch keinen Sex hatten seit ich bei ihm eingezogen war. War ich vom Regen in die Traufe gekommen? An Annäherungsversuchen meinerseits mangelte es jedenfalls nicht, aber Seth blockte mich immer wieder ab. Auch als ich ihn direkt darauf angesprochen hatte, meinte er, ich würde mir das alles einbilden.
     
    Zugegebenermaßen hatte er viel um die Ohren. Er war von heute auf morgen eine Art Ehemann und Vater geworden. Auch wenn er der coole Rocker war, das haute doch wohl jeden um, aber irgendwie passte es nicht so richtig zu seinem jetzigen Image. Bevor ich bei ihm eingezogen war, zog er fast jede Nacht um die Häuser und vergnügte sich mit Groupies. Allerdings war es etwas ruhiger um ihn geworden, als er sich in mich verliebt hatte. Trotzdem, vom Single zum 'Vater und Ehemann' über Nacht zu werden, haut bestimmt den härtesten Typen um. Deswegen lies ich ihm Zeit, viel Zeit. Aber irgendwann brauche auch ich etwas Zärtlichkeit, oder besser gesagt: Befriedigung. Nicht die Art Befriedigung, die Schokolade bei mir auslöst, nein, ich brauchte Sex. Als ich noch alleine für die Drillinge zuständig war, hatte ich überhaupt keine Zeit nur an Sex zu denken, ich war nur im Stress und ging auf dem Zahnfleisch. Aber jetzt, da wir zwei Nannys hatten, hatte ich wieder etwas Zeit für mich und tat auch etwas für mich. Sei es Sport oder einfach nur mal faul im Bett zu liegen. Arbeiten wollte ich noch nicht. Mit Fred stand ich in regelmäßigen Kontakt. Aber außer Talkshowanfragen war nicht wirklich etwas Interessantes dabei. Viele Sender wollten ein Interview mit mir und Seth, aber das ließen wir mal schön bleiben.
     
    Zuerst wollte ich mit Mason einen Schlussstrich, einen richtigen, offiziellen und das würde nur gehen, wenn wir uns scheiden lassen würden. Aber weder er noch ich waren bei einem Anwalt um die Angelegenheit klären zu lassen. Irgendwie erwartete ich noch etwas von ihm. So, als wenn er mir etwas schuldig sei. Damals, als er mich betrogen hatte, hatte ich sofort die Scheidung eingereicht und er hatte die Papiere mit den Worten 'Niemals' unterschrieben. Das wäre zur jetzigen Zeit sicherlich anders, wenn denn jemand von uns mal zum Anwalt gehen würde. Vermutlich war er der Ansicht, dass ich den ersten Schritt machen solle, so wie ich der Ansicht war, dass er den ersten Schritt machen sollte. Es blieb spannend, wer starrköpfiger war. Offensichtlich waren ihm die Kinder egal, was mit mir war, war derzeit nebensächlich. Aber dass er sich nicht einmal nach dem Befinden der Kinder erkundigte, machte mich sauer und ich war mir sicher, dass ich den Preis für die starrköpfigste Mutter gewinnen würde. Würde in Mason noch ein Funken der Liebe zu mir, oder gar zu den Kindern, existieren, würde er sich jetzt nicht so verhalten.
     
    Es war ein Gefühl zwischen Erleichterung und Verzweiflung, welches ich hatte, da Mason sich noch nicht gemeldet hatte. Irgendwie erwartete ich, dass er sich melden würden, andererseits war ich froh, dass er es nicht tat. Die Ungewissheit war allerdings auch kein schöner Zustand. Er wusste zwar, dass ich bei Seth war, aber dennoch wusste er nicht wie es den Mädchen und mir ging. Offenbar interessierten wir ihn nicht, nicht mehr. Bei unserer letzten Trennung kämpfte er um mich. Jetzt war es ihm egal. So schien es zumindest. Seine Mutter hatte zwar gelegentlich bei mir angerufen und gefragt wie es den Mädchen ging. Sie sagte mir auch, dass sie von Mason wusste, was los war. Mit Shila hatte ich derzeit auch keinen Kontakt und meine Eltern waren mehr entsetzt als erfreut, dass ich mich von Mason getrennt hatte. Scheinbar war ihnen ein Schauspieler als Schwiegersohn lieber als ein Rockstar. In den Medien wurde Seth immer als schlimmer Rocker dargestellt, der Drogen nahm und immer bis zur Besinnungslosigkeit Alkohol trank, aber das war er nicht. Was früher war, kann ich nicht beurteilen, aber er nahm keine Drogen. Ab und zu trank er etwas, aber nie so, dass er total betrunken war. Seth war ein Schatz, er nahm sich richtig viel Zeit für uns. Jetzt da die Tour vorbei war, konnte er das auch und die Band hatte sozusagen Urlaub. Allerdings wollten sie nächsten Monat anfangen am neuen Album zu arbeiten. Er war durch und durch Musiker, aber etwas an ihm hatte sich geändert. Er ging nicht mehr viel mit seinen Kumpels weg oder feierte bis spät in die Nacht in Strippclubs. Auch vögelte er nicht jede Tussi, die ihm schöne Augen machte. Da hätte ich auch