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Eine Liebe in Hollywood

Eine Liebe in Hollywood

Titel: Eine Liebe in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadine Herberger
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Meine Eltern waren auch da und stützten mich. Seth war natürlich nicht mitgekommen. Er war zuhause bei den Kindern. Alles lief an mir vorbei wie in einem Film. Nach der Trauerfeier stand ich noch eine Weile in der brütenden Sonne, als ein beleibter Mann in einem zu engen Anzug auf mich zu kam. Als ich ihn ansah fragte er: "Sind sie Mia Macenroy?" Ich nickte stumm. Er reichte mir seine Hand: "Mein Name ist Sam Bowler, der Nachlassverwalter von Mason Macenroy. Mein Aufrichtiges Beileid." Ich nickte wieder kurz, reichte ihm aber nicht die Hand, sondern murmelte nur: "Hat das nicht Zeit?" "Tut mir leid," sagte er nur geschäftsmäßig und wischte sich den Schweiss mit einem Stofftaschentuch von der Stirn, "aber Mason wollte es so. Hier bitte, das soll ich ihnen geben." Er reichte mir einen Brief und watschelte davon. Auf dem Umschlag erkannte ich Masons Handschrift. Es stand nur mein Name darauf. Ich hielt den Umschlag fest, sehr fest, ohne ihn zu öffnen, das konnte ich noch nicht. Meine Eltern kamen wieder um mich nach Hause zu fahren, aber sie kamen nicht mit herein. Sie wollten mit Seth nichts zu tun haben. Mit Sienna vereinbarten sie ein Treffen für den nächsten Tag, sodass sie die Kinder sehen konnten. Das störte mich etwas, aber ich konnte es nicht ändern, ich hoffte nur, dass sie mir nicht auch die Schuld an Masons Tod gaben. Ich hatte keine Zeit gehabt, oder habe sie mir nicht nehmen können um ihnen zu erklären, was er mir bedeutete. Andererseits musste ich das auch nicht, das war mein Leben. Vielleicht würden sie ihn eines Tages akzeptieren können, vorausgesetzt Seth und ich würden zusammen bleiben. Aber davon ging ich aus. Welcher Mann hält zu einer Frau, die drei Kinder von einem anderen hat und zudem seit einer ganzen Weile bitterlich den anderen Mann beweint? Zumindest keiner, der wirklich ein Frauenheld war. Das war Seth nicht mehr.
     
    Betroffen setzte ich mich auf die Couch, auf der Seth saß und mich beobachtete. Ich überlegte noch, ob ich den Brief öffnen sollte, das war Masons letzter Wille. War ich dessen wirklich würdig? Seth erkannte die Situation und nahm mich kurz in den Arm. "Mach ihn auf." Er stand auf und ging zu Sienna und den Kindern. Ich hörte fröhliches Kinderlachen, doch mein Herz war noch zu befangen um sich freuen zu können. Trotz unsrer Trennung tat Masons Tod so unglaublich weh. Nach ein paar Minuten entschied ich mich den Brief zu öffnen. Ich wischte mir die Tränen mit einem Taschentuch weg und atmete einmal tief ein und wieder aus. Dann drehte ich den Umschlag um und öffnete ihn, er war gut verschlossen und ich konnte ihn nicht mit den Fingern öffnen. Deshalb ging ich wie in Trance in die Küche, holte ein Messer und schnitt den Umschlag seitlich auf. Dann legte ich das Messer in die Spüle und überlegte wieder, ob ich ihn wirklich lesen sollte. Früher wäre mir das nicht passiert, da war ich zu neugierig gewesen. Aber jetzt, jetzt fühlte ich mich schuldig, verantwortlich für das alles und ich wusste nicht, wann Mason den Brief geschrieben hatte. Wollte ich das wirklich lesen? Wenn ich ihn nicht lesen würde, würde mich das bis an mein Lebensende belasten. Also ging ich wieder zurück ins Wohnzimmer und setzte mich auf die Couch, zog den Brief heraus und sah die Seiten zunächst an. Es waren zwei handschriftlich geschriebene Seiten von Mason. Das überraschte mich, doch noch mehr überraschte mich das Datum, an dem er den Brief geschrieben hatte. Einen Tag bevor er gestorben war. So als wenn er wusste, was ihn erwartete. Ich weinte wieder und tupfte mir wieder die Tränen mit dem Taschentuch ab. Jetzt musste ich stark sein. Ich wollte wissen, was Mason mir so kurz vor seinem Tod zu sagen hatte:
     
    Liebe Mia,
     
    wenn du diesen Brief liest, bin ich nicht mehr da. Du hast mich verlassen, da ich kein guter Ehemann und kein guter Vater war. Zu recht. Ich hatte mich in der Zeit vor unsrer Trennung wie der letzte Mensch dir gegenüber verhalten. Du hättest mehr Hilfe benötigt. Aber ich war zu verletzt um dir dies einzugestehen. Auch jetzt noch bin ich zu verletzt. Obgleich ich deinen Weg verstehen kann.
     
    Ich habe Sam Bowler gebeten, dir den Brief direkt nach der Trauerfeier zu geben, damit der Brief nicht verloren, oder in falsche Hände gerät. Du weißt, ich erledige meine Angelegenheiten lieber immer gleich, dann muss ich sie nicht ewig in meinem Kopf mit mir herumtragen.
     
    Es tut mir leid, dass ich dir keine Hilfe war, aber da bin ich nicht

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