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Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Titel: Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí d'Angelo
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bieten.
    Sie konzentrierte sich auf die
Strecke und hoffte, sie würde nicht schon beim ersten Mal zu spät kommen und
einen schlechten Eindruck hinterlassen. Am Ende einer Platanenallee, deren
Bäume ihre Scheinwerfer in der einbrechenden Dunkelheit streiften, fuhr sie
nach links und folgte der Hauptstraße. Gewissenhaft zählte sie die Nebenstraßen
und nach der vierten bog sie wieder links ab und fuhr die schmale Straße bis
zum Ende durch. Das große, weit geöffnete Eisentor, das Alessandro ihr
beschrieben hatte, zeigte ihr, dass sie richtig war. Sie bremste und sah sich
mit klopfendem Herzen um. Vor ihr öffnete sich ein Park, dessen Ausmaße sie im
Zwielicht nur erahnen konnte. Die kiesbedeckte Auffahrt führte in einem
geschwungenen Bogen vom Tor bis zur Treppe des Gebäudes und war beiderseits von
Laternen erhellt. Das Haus selber kam ihr vor wie aus einem Prospekt von Luxushotels,
es war ein kleines Schlösschen, in dessen hell glänzender Steinfassade sich das
Licht der Laternen golden spiegelte. Im Erdgeschoß brannte in jedem der großen
Fenster Licht, auch die breite Freitreppe vor der Eingangstür war hell
erleuchtet.
    Lara schluckte und fühlte fast so
etwas wie Panik in sich aufsteigen. Das hier war ganz entschieden nichts für
sie!!!
    Sie unterdrückte den spontanen
Impuls, das Auto zu wenden und sofort wieder umzukehren. Später fragte sie sich
manchmal, warum sie es nicht getan hatte, aber nun war sie hier und musste da
durch. Sie wollte sich auch nicht vorstellen, wie enttäuscht Alessandro sein
würde, wenn sie ihn von unterwegs aus anrief und ihm sagte, dass sie vor der Türe
umgedreht hatte und geflüchtet war.
    Sie fuhr langsam die Auffahrt
entlang und suchte einen Parkplatz, doch ehe sie in eine der wenigen Parklücken
einbiegen konnte, kam ein Hotelpage in Livree die Treppe heruntergerannt.
Verdutzt hielt sie an und schon öffnete er die Fahrertüre.
    „Buonasera, Signora, willkommen
im ‚Conte Alfonso’! Erlauben Sie, dass ich Ihren Wagen übernehme?“
    Geplättet überließ sie ihm ihr
Auto, stieg die Treppen hinauf und holte noch einmal tief Luft, ehe sie die
Hotelhalle betrat.
    Was sie sah, raubte ihr schier
den Atem.
    Überdimensionale Kronleuchter
tauchten den Raum, der größer war, als sie gedacht hatte, in helles, aber
angenehm warmes Licht. Der blanke Marmorboden glänzte so makellos, als sei er
nass. Spiegel an den Wänden vervielfältigten ihr Bild, als sie auf den Empfang
zusteuerte und dabei aus den Augenwinkeln die edlen, mit schweren Stoffen
bezogenen Sitzmöbel musterte. Sie hatte ja mit Andreas und seinen Eltern schon
manches gesehen und da ihr Noch-Ehemann von jeher eine Faible für Häuser wie
dieses gehabt hatte, waren sie auch mehrmals in solchen Hotels abgestiegen,
aber das hier übertraf alles, was sie kannte. Sie fühlte sich schlagartig wie
eine provinzielle Dumpfbacke – rückständig, plump und absolut falsch angezogen.
    An der Rezeption empfing sie eine
junge Frau etwa in ihrem Alter mit einem entwaffnend freundlichen Lächeln. Sie
war dezent, aber sehr vorteilhaft geschminkt und trug das dunkle Haar im Nacken
zu einem klassischen Knoten geschlungen.
    „Buonasera, Signora, was kann ich
für Sie tun?“
    Ihre dunkle Stimme passte perfekt
zu ihrem Aussehen und Lara musste neidlos zugeben, dass an ihrer Erscheinung
alles tadellos war. Dabei legte sie eine derart entwaffnende Freundlichkeit an
den Tag, dass Lara sie trotz aller Perfektion einfach sympathisch finden
musste.
    Sie öffnete gerade den Mund, um
ihr Sprüchlein herzusagen, als sich von hinten schnelle, energische Schritte
näherten.
    „Lara, wunderbar, dass du schon
da bist!“
    Alessandro enthob sie der
Verlegenheit einer Antwort, indem er sie ganz unkompliziert auf beide Wangen
küsste.
    „Ciao!“
    Mehr brachte sie nicht heraus.
    Sie war zu verdutzt von seiner
Erscheinung, so hatte sie ihn noch nie gesehen und ihn sich auch niemals
vorgestellt: er trug einen dunkelgrauen Anzug aus glänzendem Stoff, Hemd und
Krawatte im selben Farbton und seine auf Hochglanz polierten schwarzen
Lackschuhe strahlten mit dem Marmor und den Spiegeln um die Wette. Die Haare
trug er streng nach hinten und mit Gel fixiert und auf seiner Krawattennadel
saß ein Stein so blau wie seine Augen.
    „Danke, Lorena, um diesen Gast
kümmere ich mich persönlich“, er nickte ihr freundlich zu und zog Lara mit sich
fort. Rechts von der Rezeption führte ein breiter Gang zu einer Treppe und von
dort aus öffnete sich eine

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