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Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Titel: Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí d'Angelo
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ihrem rechten Ohr.
    „Oh ja, und ich liebe es
geradezu", flüsterte sie ebenso leise zurück und erwischte dabei eine Nase
voll von seinem Aftershave.
    Mit einem Schlag wurde ihr seine
physische Präsenz bewusst.
    Verwirrt zog sie sich zurück. Was
war nur in sie gefahren? Vor zwei Stunden noch hielt sie ihn für einen - ja,
für was eigentlich? Und nun? Na klar, analysierte sie, ich habe zuviel
getrunken und diese Stimmung hier benebelt mich noch zusätzlich. Ein einziges
kleines Kompliment zu meinen schönen Augen wirft mich sonst nicht so leicht aus
der Bahn.
    Sie nahm sich vor, ab jetzt nur
noch Wasser zu trinken, schließlich musste sie nachher noch nach Hause fahren
und ganz nebenbei beobachtete sie Alessandro aus dem Augenwinkel, doch er
machte keinerlei Anstalten, sich ihr zu nähern. Er konzentrierte sich auf die
Musik, warf ab und zu ein scherzhaftes Wort in die Runde und gab keine
zweifelhaften Äußerungen mehr von sich.
    Schließlich machte sich langsam
Müdigkeit breit in der Runde, aus einem versteckten wurde ein offenes,
herzhaftes Gähnen und als die ersten aufbrachen, sah Alessandro Lara fragend
an.
    „Wollen wir?“
    „Einverstanden.“
    Sie sah wieder auf die Uhr. Es
war schon nach vier und sie hatte gar nicht gemerkt, wie die Zeit verflogen
war. Sie verabschiedeten sich von den anderen und Lara bedankte sich bei
Antonio und Silvia für die Gastfreundschaft.
    „Ach was, es hat uns gefreut,
dich kennen zu lernen. Hoffentlich bringt Alessandro dich bald mal wieder mit.“
    „Wenn Lara möchte, warum nicht“,
war Alessandros diplomatische Antwort.
    „Na dann - ciao und kommt gut
nach Hause, ihr beiden!“
    Sie schwieg peinlich berührt.
Offensichtlich glaubten alle hier, sie hätten noch ein gemeinsames Ziel vor
sich.
    Draußen war in der Zwischenzeit
dichter Nebel aufgestiegen.
    „Wohin möchtest du?“ fragte er,
als er das Auto startete, und sah sie an. Lara wünschte, er würde sich statt
auf sie lieber auf die schmale Straße konzentrieren und war heilfroh, dass es
dunkel war. Wenigstens sah er nicht, wie sie rot wurde.
    Er versuchte es also doch, frei
nach dem Motto ‚Gehen wir zu dir oder zu mir?’!
    „Was steht denn zur Auswahl?“
wich sie aus.
    „Entweder dein Auto, wenn du noch
selber fahren kannst, oder nach Hause, wenn du es lieber stehen lassen
möchtest.“
    Wieder hatte sie sich getäuscht.
Benahm er sich eigentlich absichtlich so zweideutig oder bildete sie sich das
nur ein?
    Bevor sie zu einem Ergebnis kam,
hielt er das Auto an.
    „Hier musst du dich entscheiden,
rechts oder links? Und keine Sorge, ich habe nichts getrunken heute Abend.“
    Als er das sagte, wurde ihr
bewusst, dass sie während der ganzen Zeit kein Weinglas in seinen Händen
gesehen hatte. Und wie müde sie war.
    „Aber ich muss morgen wieder zur
Arbeit“, machte sie einen schwachen Versuch, sich gegen ihre eigene
Bequemlichkeit zu wehren. Der Gedanke, nach Hause chauffiert zu werden, war zu
verlockend, besonders bei diesem Nebel!
    „Sag mir, wann ich dich holen
soll und ich bin da.“
    „Ich will dir aber keine Umstände
machen.“
    „Dann fang auch nicht jetzt damit
an, okay?“
    „Also bitte einmal Taxi nach Hause“,
entschied sie und unterdrückte ein Gähnen, was er mit leisem Lachen quittierte.
    Schweigend fuhren sie durch die
Nacht. Er war ein sicherer, konzentrierter Fahrer und nun, da sie sich wohler
fühlte, registrierte sie auch, wie angenehm ihr sein Fahrstil war. Dabei trat
sie sonst als Beifahrerin schon mal die Bremse, weil sie es nicht gewohnt war,
daneben zu sitzen.
    „Wir sind da, sag mir wohin“,
unterbrach er ihre schläfrigen Gedanken.
    „Lass mich doch einfach an der
nächsten Ecke aussteigen, ich möchte gern noch ein paar Schritte laufen, ja?“
    Er bremste und Lara hielt
unwillkürlich den Atem an. Stellte er nun den Motor ab? Tat er das, dann
erwartete er wohl einen längeren Abschied von ihr, sozusagen als Taxientgelt.
    Und wieder überraschte er sie,
indem er den Motor laufen ließ, sich zu ihr wandte und ihr die rechte Hand
hinstreckte.
    „Komm gut heim und schlaf gut.
Wann soll ich dich morgen abholen?“
    „Ist halb acht für dich in
Ordnung?“
    „Selbstverständlich. An dieser
Ecke?“
    Sie lächelte.
    „Ja. Danke für den schönen
Abend", sie schüttelte seine Hand, „und danke fürs Fahren“
    „Hab ich gern gemacht. Ciao.“
    Sie stieg aus und sah ihm nach,
bis die Nacht und der Nebel ihn verschluckt hatten, dann wandte sie sich um und
ging langsam die

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