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Eine Luege macht noch keine Liebe!

Eine Luege macht noch keine Liebe!

Titel: Eine Luege macht noch keine Liebe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Gambrinus
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Seite und schrie auf, als sie den Halt verlor.“
    „Lara“, hörte sie Michele rufen, „per carità, halt dich fest!!“, doch er erreichte ihre Hand nicht mehr.
    An ihrem Bauch fühlte sie die Ufermauer unter sich, die ihren voll Wasser gesogenen Pulli zerriss und deren raue Steine ihr die Haut aufschürften.
    Die Brücke, schoss es ihr durch den Kopf, die Brücke kommt irgendwann. Ich muss mich vorher festhalten, aber wo?
    Vor ihrem inneren Auge spulte sich wie in Zeitlupe der Verlauf der Uferböschung ab, so wie sie ihn von ihren langen Spaziergängen her in Erinnerung hatte. Ihre Treppe! Irgendwo da vorne kam noch ihre Treppe. Sie erinnerte sich vage an den schmalen steinernen Rand, der die Stufen einfasste und hoffte, ihn so rechtzeitig zu spüren, dass sie sich vielleicht daran festklammern konnte. Verzweifelt wehrte sie sich dagegen, von der wirbelnden Strömung auf den Rücken gedreht zu werden, damit sie wenigstens mit beiden Händen zugreifen konnte, wenn sie die Stelle erreichte.
    Als sie mit ihrem linken Beckenknochen hart gegen etwas stieß, krallte sie sich mit den Händen daran, so fest sie konnte. Keuchend schnappte sie nach Luft und spuckte angewidert Wasser aus, das ihr in Mund und Nase gedrungen war. Durch die Kälte verlor sie das Gefühl in Armen und Händen und konnte nicht mehr so recht unterscheiden, ob sie sich noch festhielt oder ob sie nur noch ihre leeren Finger verkrampfte. Nur das stetige kalte Zerren um sie herum sagte ihr dumpf irgendwo im Hinterkopf, dass sie langsamer sein musste, als das strömende Wasser. Äste wurden an ihr vorbeigerissen und kratzten ihr Hals und Gesicht auf, immer wieder schluckte sie Wasser. Ihre strampelnden Füße ertasteten schließlich eine Stufe, dann noch eine, mühsam schob sie sich hoch. Ihr war kalt und sie war müde.
    Endlich – wie ihr schien, nach einer Ewigkeit - griffen Hände nach ihr, die sie festhielten und aus dem Wasser zogen. Überall an ihrem Körper wurde gezerrt, die Stimmen um sie herum überschlugen sich hektisch und dann lag sie endlich wieder auf festem Boden.
    „Lara!“
    Sie spürte, dass jemand sie auf den Rücken drehte und unsanft auf die Wangen klopfte.
    „Lara, du musst wach bleiben! Nicht einschlafen, Lara! Bist du verletzt?“
    Die Stimme gehörte Michele.
    Dann eine zweite Stimme, die ihr bekannt vorkam.
    „Lara, du starrsinniger Dickkopf, hörst du mich?“
    Sie lächelte ein wenig. Das musste Alessandro sein.
    Sie blinzelte vorsichtig mit einem Auge, dann öffnete sie das zweite. Er kniete vor ihr und schüttelte sie heftig.
    „Mir ist so kalt“, flüsterte sie und schloss die Augen wieder.
    „Komm, mach die Augen auf, Lara, bitte!“
    Seine Stimme klang so eindringlich, dass sie noch einen Blick riskierte. Er hielt ihr Gesicht in seinen Händen und sie sah mit Befremden eine Menge Leute um sich herumstehen. Warum starrten die sie alle so an?
    „Ja, so ist’s gut. Schau mich an, hörst du? Du musst aufstehen, Lara, kannst du dich bewegen?“
    Da er einfach nicht nachgeben wollte, seufzte sie ergeben und drehte langsam den Kopf. Ja, das funktionierte. Die Arme, die Beine, alles gehorchte ihr. Mit dem Aufstehen wollte es nicht ganz so klappen, aber Alessandro fasste sie entschlossen unter die Achseln und zog sie hoch. Mühsam versuchte sie, auf den zittrigen Beinen zu bleiben und hilfsbereite Hände hielten sie aufrecht. Langsam und von beiden Seiten gestützt taumelte sie die Straße entlang, die zum Kastell hinunter führte. Bei jedem Schritt bekam sie ihre Glieder mehr unter Kontrolle und als das Gefühl der Lähmung aus ihrem Kopf wich, schüttelte sie ungehalten die vielen Hände ab, die sich an ihr zu schaffen machten.
    „Es geht schon wieder, macht euch um mich keine Sorgen! Ich kann selber gehen, kein Problem!“
    Ein unkontrolliertes Stolpern belehrte sie schnell eines Besseren und Alessandros erleichtertes Lachen drang an ihr Ohr.
    „Ja, das ist Lara, wie ich sie kenne. Kaum auf den Beinen und schon wieder kratzbürstig. Komm, du musst jetzt erst einmal etwas Heißes trinken!“
    Im Pub wurde sie mit großer Anspannung erwartet. Gaia saß mit Elena auf dem Schoß an einem der Tische, der Schock stand den beiden noch in die Gesichter geschrieben. Lara hockte sich vor die beiden auf den Boden und nahm Gaias Hand, während das Wasser aus ihren Kleidern tropfte und die Pfütze zu ihren Füßen immer größer wurde.
    „Tut mir so leid“, ihre Stimme war tränenerstickt, sie fühlte sich absolut

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