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Eine Luege macht noch keine Liebe!

Eine Luege macht noch keine Liebe!

Titel: Eine Luege macht noch keine Liebe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Gambrinus
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halb liegend schlief. Als sie sich bewegte, öffnete er die Augen und sah zu ihr herüber, dann glitt ein erleichtertes Lächeln über sein angespanntes Gesicht.
    „Lara, endlich! Gut geschlafen? Wie fühlst du dich?“
    „Als hätte ich bei einem Boxkampf mitgemacht und ihn verloren“, murmelte sie aufrichtig. „Wo bin ich hier eigentlich gelandet?“
    „Bei mir“, antwortete er einfach, stand auf und dehnte sich. „Du hattest deine Haustürschlüssel im Pub vergessen, erinnerst du dich? Und ich wollte dich sowieso lieber im Auge behalten, nach allem, was dir passiert ist.“
    Ah ja, nun dämmerte es ihr. Ein kurzer Schock durchfuhr sie, als ihr bewusst wurde, dass sie nichts anhatte. Hastig fuhr sie mit der rechten Hand unter die Bettdecke und atmete auf. Wenigstens die Unterwäsche hatte sie anbehalten, als er ihr beim Ausziehen geholfen hatte.
    Sie zog die Decke ein bisschen höher und kam sich gleichzeitig ziemlich lächerlich vor. Alessandro kam zu ihr ans Bett und setzte sich neben sie.
    Sie sah zu ihm auf. Er sah müde aus, fand sie, und angespannt. Dunkle Bartschatten lagen auf seinen Wangen und gaben ihm ein düsteres Aussehen, sein strahlendes Lächeln war völlig verschwunden. War er die ganze Zeit über bei ihr gewesen?
    „Was ist denn eigentlich passiert? Bin ich wirklich in den Fluss gefallen oder hab ich das nur geträumt?“
    „Nein, das war kein Traum, wir haben dich gerade noch im letzten Moment da herausgezogen. Verdammt noch mal", knurrte er wütend, und nun machte sich die Anspannung der letzten Stunden Luft, „ich hatte dir doch gesagt, du sollst zu Hause bleiben! Hab ich das nicht gesagt? Am liebsten würde ich …!“
    Er brach ab, funkelte sie zornig an und seine Augen waren dunkel geworden.
    „Ich hab dich zurückgerufen, sobald es ging, aber du hast nicht geantwortet. Da bin ich gefahren, um nach dir zu sehen, aber du warst natürlich nicht zu Hause!", seine Stimme wurde lauter. „Zum Glück fiel mir ein, du könntest vielleicht bei deinen Freunden sein, und als ich dort ankam, waren bereits alle in hellem Aufruhr, weil das kleine Mädchen verschwunden war.“
    Er schüttelte den Kopf, als könne er immer noch nicht glauben, was geschehen war. Lara sah ihn mit großen Augen an.
    „Warum regst du dich denn eigentlich so auf?“ fragte sie naiv, „es ist doch alles gut gegangen!“
    „Ja, aber nur weil du riesiges Glück hattest! Lara, ist die eigentlich klar, dass du hättest ertrinken können? Der Fluss hat reißendes Hochwasser und du meinst, du musst die Heldin spielen!“
    „Elena war verschwunden und es war meine Schuld, weil ich auf sie aufpassen sollte! Sie hätte ins Wasser fallen und ertrinken können und ich bin einfach spontan hinter Michele her gerannt, um zu helfen! Es war wie ein Reflex, natürlich war er schneller als ich und er hätte mich nicht gebraucht dafür, aber nur in der Bar rumsitzen und warten und das auch noch, obwohl ich das Ganze verursacht hatte, das konnte ich einfach nicht! Ehrlich, warum bist du so sauer auf mich?“
    „Weil ich eine verdammte Angst um dich hatte, deshalb!“ antwortete er heftig und atmete tief ein, um sich wieder zu beruhigen. „Das war ein Alptraum, du im Wasser, die Strömung, der ganze Dreck, die Baumstämme, und jeden Moment konntest du fortgerissen werden! Wir haben dich gerade noch erwischt und du fragst mich, warum ich mich aufrege! Verdammt!“ Er holte noch einmal tief Luft, stand dann auf und wandte sich ab. Seine Stimme klang noch immer unwirsch. „Ich lass dir jetzt erst mal ein Bad ein, danach sehen wir weiter.“
    Er ging hinaus und Lara hörte, wie er nebenan den Wasserhahn aufdrehte. Als er zurückkam, schien er fast schon wieder so gelassen, wie sie ihn sonst kannte.
    „Deine Sachen sehen schlimm aus“, meinte er, „ich weiß nicht, ob du sie noch brauchen kannst, aber ich habe sie dir vorsichtshalber mal getrocknet.“
    „Danke, nett von dir. Wie spät ist es denn überhaupt? Es kommt mir so dunkel vor draußen.“
    Er warf einen Blick auf die Uhr. „Wir haben kurz vor fünf.“
    „Habe ich etwa fast zwanzig Stunden geschlafen?“ Sie konnte es kaum fassen.
    „Ja, das hast du. Du warst so müde, du hast um dich herum kaum mehr etwas wahrgenommen.“
    Allerdings, dachte sie, nicht einmal, dass er sie bis auf die Unterwäsche ausgezogen hatte! Eine leichte Röte überzog ihr Gesicht. Alessandro deutete ihre Reaktion richtig und setzte sich wieder auf ihre Bettkante. Einen Moment schwieg auch er

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