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Eine magische Begegnung

Eine magische Begegnung

Titel: Eine magische Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Skully
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waren Bilder. Sie machten beispielsweise eine Katze zum Alphatier, zu einem Beschützer. Fluffys Potenzial zum Alphatier hingegen schwand jedes Mal ein Stückchen mehr, wenn Erika ihn
Fluffy
nannte. Tiere verrieten ihren Besitzern ihre Namen. Man musste nur genau hinhören. Nicht dass man Tiere tatsächlich jemals besitzen konnte, insbesondere Katzen nicht. Wenn schon, war es umgekehrt: Die Katze besaß den Menschen. Das traf jedenfalls ganz sicher auf Einstein zu.
    Doch jetzt wäre ein ungünstiger Zeitpunkt, Roscoe und Erika dies alles zu erklären. “Reden wir darüber, wie ich mit Tieren spreche.”
    “Ja, bitte.” Erika sah Lili mit ihren blauen Augen gespannt an. Sie hatte den ernsthaften Blick eines alten Menschen. Oder den eines Skeptikers.
    Lili strich sich ihr langes Haar aus dem Gesicht und legte die Hände in den Schoß. “Nun, da wäre als Erstes die Farbe.” Sie strich über Fluffys rotes Fell. “Nicht die Farbe des Fells, sondern die Farben, die den Körper umgeben.” Zur Veranschaulichung beschrieb sie mit ihren Händen Kreise in der Luft. “Die Stimmung des Tiers spiegelt sich in den Farben um seinen Körper wider. Genau wie bei Menschen.”
    “Sie meinen eine Aura.”
    Lili strahlte. “Richtig, eine Aura.”
    “Angeblich ist es ein elektromagnetisches Feld. Aber
ich
habe noch nie eine Aura gesehen.” Erika zog eine weißblonde Augenbraue hoch, die noch viel heller war als ihr Haar. Es war klar, was das bedeutete. Da sie noch nie so etwas gesehen hatte, existierte es wahrscheinlich nicht.
    Die kleine Erika mochte eine Skeptikerin sein, doch sie war zweifellos intelligent. Wo hatte sie sich über Auren informiert? “Nicht alle Menschen können sie sehen. Man muss … offen dafür sein.”
    “Wie sieht meine Aura aus?”
    Nun ja, Erika hatte ein bisschen zu viel Braun in ihrer gelben Aura. So als würde ihr die Schule oder irgendetwas anderes ziemlichen Stress bereiten. Doch das wollte Lili ihr nicht sagen. Bei einem Kind konnte es kontraproduktiv sein. “Sie ist gelb. Das heißt, dass du kreativ, optimistisch und unbekümmert bist.”
    Erika blinzelte. Einmal. “Okay.”
    Lili war nicht wirklich überzeugt, dass diese Eigenschaften derzeit auf Erika zutrafen. Doch die Kleine hätte viel Potenzial, wenn es ihr nur gelänge, ihren Stress loszuwerden.
    “Wie kommunizieren Sie sonst noch mit Tieren?”, fragte das Mädchen schließlich.
    “Tiere denken in Bildern. Und ich kann sie sehen. Wir schicken …” Sie unterbrach sich, legte den Kopf schief und überlegte, wie sie es am besten erklären sollte. “… wir schicken Filme hin und her. Wie bei Netflix.”
    “Bei Netflix schickt man sich DVDs per Mail. Ich glaube nicht, dass es bei Ihnen
so
funktioniert.” Erika war offensichtlich kein Freund bildhafter Vergleiche.
    Roscoe gab ein Geräusch von sich, das wie Schnarchen klang.
    “Ein besserer Vergleich fällt mir nicht ein”, sagte Lili.
    “Es war kein schlechter Versuch.” Aha, Erika war zwar kein Freund von Vergleichen, aber höflich. “Können wir jetzt anfangen, bitte? Ich muss noch Hausaufgaben machen, und mein Dad mag es nicht, wenn ich nicht fertig bin, wenn er nach Hause kommt.” Das Kind war definitiv eine harte Nuss.
    Sieh es endlich ein, Lili. Erika glaubt dir nicht, dass du es kannst.
    Lili hatte schon mit vielen Skeptikern zu tun gehabt. Es machte ihr nichts aus. Den meisten Leuten war es egal, auf welche Weise ihrem Tier geholfen wurde. Hauptsache, das Problem wurde gelöst – selbst wenn sie der Meinung waren, es stecke nicht mehr dahinter als viele bohrende Fragen und etwas Intuition. Am Schluss hatte Lili die Bedeutung der Bilder, die sie sehen konnte, verstanden und das Rätsel gelöst. Das war alles, was zählte. “Ich verspreche dir, dass ich mich bemühen und mein Bestes geben werde, Erika.”
    “Mein Dad sagt, dass man seine Bemühungen nicht mit dem Ergebnis verwechseln soll. Es ist in Ordnung, wenn Sie zugeben, dass Sie Fluffy nicht helfen können.”
    Die Bemühungen nicht mit dem Ergebnis verwechseln
… tja, das war eine ziemlich enge Sicht der Dinge. Was war, wenn ein kleines Mädchen beispielsweise so viel lernte, wie es nur konnte, und trotzdem nur ein “ausreichend” für seinen Test bekam? Hieß das nicht, dass der Lehrer oder der Elternteil sich genauso sehr wie das Kind anstrengen müssten? Lili begann zu verstehen, was die dunklen Schatten unter Erikas Augen bedeuteten. Angst zu versagen.
    Lili beugte sich vor und kraulte Fluffy am

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