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Eine magische Begegnung

Eine magische Begegnung

Titel: Eine magische Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Skully
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Glücklicherweise – denn morgen war Freitag, und sie musste wieder zur Arbeit in den Blumenladen.
    “Wanetta war Ihnen sehr dankbar, dass Sie immer gekommen sind, wenn eine ihrer Katzen Hilfe brauchte. Ganz zu schweigen von dem Problem mit dem Katzenklo.” Roscoe hielt sich theatralisch die Nase zu.
    “Ich habe es gern gemacht”, sagte Lili. Wanetta hatte ihr sieben Katzen hinterlassen, die sich seit Lilis Einzug allerdings allesamt versteckt hielten. Außer zum Fressen und für kurze Abstecher in die Waschküche, wo sie durch eine Katzentür ins Freie huschten, um ihr Geschäft zu verrichten, waren sie die letzten Tage nicht aus ihren Versteck gekommen. Als eine verzweifelte Wanetta Lili zum ersten Mal wegen der Katzen – damals zwanzig an der Zahl – um Hilfe gebeten hatte, war es Lili gelungen, die Tiere zu überreden, doch für ihr Geschäft die unbegrenzten Möglichkeiten in der freien Natur und nicht die Teppiche zu nutzen. Nachdem Wanetta dann alle Teppiche herausgerissen und darunter der Holzboden zum Vorschein gekommen war, hatte es im ganzen Haus stets frühlingsfrisch geduftet.
    “Ich freue mich sehr, dass sie Ihnen das Haus vererbt hat”, fuhr Roscoe fort.
    “Es war unglaublich großzügig von ihr.” Lili war der alten Dame schrecklich dankbar für die Erbschaft. Mit ihrem Gehalt im Blumenladen hätte sie sich niemals ein Haus kaufen können – nicht einmal hier in Benton, der kleinen Stadt am Fuß der Berge, eineinhalb Stunden südlich von San Francisco. Von hier aus war man in zwanzig Minuten mit dem Bus am Strand (und beim Boardwalk-Vergnügungspark, den Lili sehr liebte) und in zehn Minuten zu Fuß im Wald. Sosehr sie auch ihre Eltern vermisste, seit die beiden nach ihrer Pensionierung nach Florida gezogen waren – sie selbst hätte es nie übers Herz gebracht, ihre Heimatstadt zu verlassen. Es gab keinen schöneren Platz auf der ganzen Welt.
    “Grandpa, glaubst du, wir könnten jetzt über Fluffy reden?”
    Lili konnte nachempfinden, wie es Erika ging. Die Erwachsenen redeten und redeten, dabei gab es doch Wichtigeres zu tun. Wie beispielsweise endlich zur Sache zu kommen und Fluffy zu helfen.
    “Warum setzen wir uns nicht?” Alle nahmen am Küchentisch Platz. Lili in der Mitte, Roscoe zu ihrer Linken, und Erika saß ihnen mit Fluffy auf dem Schoß gegenüber.
    Ehe Lili auch nur irgendetwas getan hatte, begann Fluffy zu knurren. Er starrte auf den Boden.
    Einstein war auf leisen Pfoten hereingeschlichen und saß nun auf dem Schachbrettboden mitten in der Küche. Ihr Schwanz zuckte hin und her. Sie war eine Russisch Blau Katze mit weichem, silbern glänzendem Fell, lebte seit sieben Jahren mit Lili zusammen und war im Allgemeinen eine große Hilfe, wenn es galt, den Problemen anderer Tiere auf den Grund zu gehen.
    Während Fluffy Einstein ansah, veränderte sich seine schmutzig blaue Aura und wurde dunkler und unruhiger. Lili war sich nicht sicher, ob andere Menschen Auren auf dieselbe Art wahrnahmen wie sie; sie wusste nur, dass sie die Aura eines Tieres als
Gefühl
spüren konnte. Und Fluffy war eindeutig wütend auf Einstein.
    Einstein bewegte lediglich ihren Schwanz leicht irritiert hin und her.
    “Ich glaube nicht, dass sich die beiden mögen”, sagte Erika und kraulte Fluffy den Rücken. Er entspannte sich, und seine Aura wurde sichtlich harmonischer. Erikas Streicheln hatte offensichtlich eine positive Wirkung auf ihn.
    “Jemand ist in sein Revier eingedrungen”, erklärte Lili.
    Einstein war dieser Eindringling, weil Lili mit ihr in Wanettas Haus gezogen war. Fluffy hatte es die neue Katze von Anfang an unmissverständlich spüren lassen. Und obwohl Lili gehofft hatte, dass sich die Feindschaft der beiden legen würde, war Fluffy abweisend geblieben. Einstein behauptete, der rote Tigerkater mochte keine weiblichen Wesen, die klüger waren als er selbst.
    Der Typ ist ein Schlappschwanz. Welche einigermaßen selbstbewusste männliche Katze würde schon auf den Namen
Fluffy
hören?
    Während die meisten Menschen in Worten dachten, dachten Tiere in Bildern. Doch mit der Zeit hatten Lili und Einstein gelernt, ihre Gedanken dem anderen relativ schnell zu übermitteln. Lili wurde von Einstein gerade das Bild eines Katers gesendet, den man seiner Männlichkeit beraubt … äh … Einstein konnte manchmal sehr drastisch im Denken sein.
    Hab doch ein bisschen Mitleid
, ermahnte Lili sie. Die Leute verstanden nicht, dass die Namen, die man Tieren gab, ungeheuer wichtig waren. Namen

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