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Eine magische Begegnung

Eine magische Begegnung

Titel: Eine magische Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Skully
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Hals. Die Katze zitterte vor Angst. “Warum erzählst du mir nicht, was passiert ist und weshalb du glaubst, dass ihn irgendetwas verstört hat?”
    Erika sah sie erstaunt an. “Ist das nicht Schummeln? Mein Dad sagt, genau so arbeiten die Wahrsager. Sie beobachten deine Körpersprache und stellen einen Haufen Fragen, bevor sie dir aus der Hand lesen. Dann verwenden sie alles, was man ihnen erzählt hat, und tun so, als würden sie es tatsächlich in der Handfläche sehen. Die meisten Leute sind sehr leicht zu täuschen. Und
das
hat nichts mit magischen Kräften zu tun.”
    “Ich habe nie behauptet, dass das, was ich mache, mit Magie zu tun hat. Ich höre einfach zu.” Lili legte beruhigend ihre Hand auf Erikas Arm. “Aber es gibt so viel Zauberhaftes auf der Welt. Zum Beispiel die Schönheit eines Sonnenaufgangs oder der Morgennebel, der durch den Wald nach oben schwebt, oder der salzige Geschmack des Meeres auf der Zunge. Glaubst du nicht an magische Momente?”
    “Das hat nichts mit Magie zu tun. Das ist die Natur.”
    Das arme Kind. “Dann würde ich sagen, dass du eher nicht an Magie glaubst.”
    “Mein Dad sagt, Magie ist …”
    Lili unterbrach sie. “Ich habe nicht gefragt, was dein Dad glaubt. Was glaubst
du
?”
    Roscoe neben ihr hielt die Luft an. Lili spürte es, weil es plötzlich mucksmäuschenstill in der Küche war.
    “Sonnenaufgänge, Nebel im Wald und das Meer sind einfach da. An ihnen ist überhaupt nichts Magisches”, sagte Erika.
    Aber jeder Sonnenaufgang war anders, und es war jedes Mal einzigartig, wenn man durch den Wald spazierte oder den Sand unter den nackten Füßen spürte. Doch Erika war nicht in der Lage, es zu erkennen.
    Jedes Kind kommt mit der Fähigkeit auf die Welt, das Magische eines Sonnenaufgangs wahrzunehmen, aber irgendwie war Erika Rutland mit ihren zwölf Jahren diese Gabe abhandengekommen. Es war eine Tragödie. Vielleicht lag es daran, dass sie ihre Mutter verloren hatte, als sie erst zwei Jahre alt gewesen war. Wanetta hatte es Lili erzählt. “Warum hast du Fluffy zu mir gebracht, wenn du nicht glaubst, dass ich ihm helfen kann?”
    Erika schaute nach rechts. Die Antwort war offensichtlich.
    “Dein Großvater hat dich dazu überredet.”
    “Er meinte, es könnte nicht schaden.”
    Es würde nicht schaden, und es würde Fluffy bald besser gehen, davon war Lili überzeugt. Doch sie hatte gewisse Zweifel, ob Erika jemals die Fähigkeit wiedererlangen würde, den Zauber des Lebens wahrzunehmen.
    “Gut, kommen wir zur Sache”, sagte Lili ruhig. “Wir möchten Fluffy helfen. Mit jeder Information, die du mir gibst, kommen wir schneller und leichter zum Ziel.”
    Roscoe zog eine weiße Augenbraue hoch. “Los, erzähl, Schatz.” Dann zwinkerte er Lili zu.
    Aha, hier also war derjenige der Familie Rutland, der an sie glaubte.
    “Er schläft nachts auf der Veranda”, sagte Erika endlich. “Aber heute Morgen, als ich ihn füttern wollte, war er nicht da. Und er ist auch nicht gekommen, als ich ihn gerufen habe. Als ich später zur Schule musste, war er immer noch nicht zu Hause.”
    “Wir haben nachts die Kojoten gehört”, fügte Roscoe hinzu.
    Kojoten konnten einem – obwohl sie zum Leben hier in den Bergen gehörten – Angst einjagen. Lili hatte sie gestern Nacht ebenfalls gehört. Tagsüber waren sie zwar auch auf der Jagd, aber in der Stille der Nacht war ihr Heulen viel weiter zu hören. Allein beim Geheule eines Rudels, das sich auf die Fersen irgendeines kleinen Tieres geheftet hatte, bekam man eine Gänsehaut. Das Beutefieber und die Lust zu töten schwangen deutlich in ihren Schreien mit – diesem gespenstischen, gierigen Jaulen und Heulen. Wanettas Katzen hatten im Haus geschlafen.
    “Ich dachte, dass Fluffy bestimmt etwas Schlimmes passiert ist”, flüsterte Erika. “Er kommt morgens sonst immer und verlangt sein Futter.”
    Katzen hatten eine ausgezeichnete innere Uhr. Wenn man nicht von selbst wach wurde und ihnen das Gewünschte gab, weckten sie einen. Einstein pflegte in solchen Fällen auf Lilis Kopfkissen zu sitzen und sie so lange anzustarren, bis sie die Augen aufmachte.
    “Du hast dir bestimmt den ganzen Tag in der Schule Sorgen um ihn gemacht.”
    Die Augen der Kleinen wurden feucht, und ihre Unterlippe zitterte. Es war das erste Mal, dass sie Gefühle zeigte. “Ja”, flüsterte sie und schniefte. “Er hatte sich unter dem Holzboden der Veranda versteckt, als ich am Nachmittag nach Hause gekommen bin.”
    “Das war vor

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