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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natale Stenzel
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ich gleichfalls nicht in der Lage. Versucht’s mit etwas anderem.«
    Riordan begegnete Janelles Blick und hielt ihn fest. »Wie wäre es denn mit einer Fähigkeit? Zum Beispiel der Gabe zu heilen … mit nur einem Gedanken.«
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals, und unter dem Material ihrer verschmutzten OP -Kleidung ballte Janelle die Hände zu Fäusten. Mit einem Gedanken zu heilen? So etwas Wunderbares! Aber völlig unmöglich. Das konnte nicht sein. »Du bluffst. Du willst mich auf den Arm nehmen oder was auch immer.«
    Riordan sah erst Kane an, dann Phil. Keiner der beiden äußerte offen Einwände gegen den Vorschlag. Dann wandte er sich wieder Janelle zu. »Es ist mein absoluter Ernst. Hast du dir niemals gewünscht, mehr für einen Patienten tun zu können? Vielleicht als es keinerlei Hoffnung mehr gab und du nicht herausfinden konntest, wo der Fehler lag, oder wenn du es zwar wusstest, ihn aber nicht beheben konntest. Ich weiß, dass du dich wegen deiner kranken Patienten verrückt machst, Janelle. Ich war dabei, wenn du geweint hast.«
    Janelle war nicht wohl bei dieser Enthüllung, und sie sah besorgt zu Kane hin, der auf einmal grimmig wirkte, während er seinen Bruder anstarrte. Janelles Blick erwiderte er nur kurz und richtete seine Aufmerksamkeit gleich wieder auf Riordan.
    Ihre Stimme zitterte, als sie Riordan bat: »Das musst du mir genauer erklären.«
    Riordan sah Phil auffordernd an, und dieser räusperte sich. »Wenn Sie es wollen, kann es geschehen, so wie Riordan es beschrieben hat. Die Druiden verfügen über Heilkräfte, und mit ein wenig passiver Hilfe von jemandem, der Elfenblut in den Adern hat, könnten wir Ihnen diese Gabe auch anbieten. Natürlich ist ein Preis daran geknüpft, und nur Sie werden genau wissen, worin dieser Preis besteht. Keine Gabe ist umsonst, aber richtig angewandt, sind die meisten ihren Preis wert.«
    »Sie würde sie richtig anwenden.« Diesmal war es Kane, der sprach. »Aber auch ich werde auf bestimmten Konditionen bestehen.«
    »Was fällt dir ein!«, ließ Janelle ihren Zorn vom Stapel. Wie kam er dazu, anzunehmen, dass er irgendein Recht hätte …
    »Ich bestehe darauf, dass diese Gabe uneingeschränkt und dauerhaft ist, nicht zeitlich begrenzt. Es soll ihr gestattet sein, diese Kraft unabhängig von zukünftigen Ereignissen oder Folgen zu behalten, frei und unbeeinflusst.«
    Janelle, die den Mund noch geöffnet hatte, um weiter zu protestieren, schloss ihn langsam. Er trat für ihre Interessen ein. Warum? Hatte er irgendwelche Hintergedanken, oder war es nur schlichte Bauchpinselei im Vorgriff auf zukünftige Machtkämpfe?
    Bedauerlicherweise schüttelte Phil den Kopf, was bei ihm häufiger vorzukommen schien. »Sie wissen, dass ich außerstande bin, eine derartige Garantie zu geben. Sie kann die Kraft behalten, aber nur unter der Bedingung, dass Sie beide Erfolg haben. Konkret heißt das, wenn Sie unter ihrer Aufsicht bei allen Opfern Wiedergutmachung leisten.«
    Janelle staunte. »Aber wie wollen Sie denn bei so etwas den Erfolg messen?« Langsam schüttelte sie den Kopf, noch immer nicht von dieser Möglichkeit überzeugt. Mit einem Gedanken zu heilen. Das war buchstäblich der Heilige Gral der Heilkunst. Wie sollte sie da ablehnen können?
    »Im Wesentlichen werden dabei die Taten des Pukas, die Reinheit seiner Absichten sowie das, was seine Opfer aufrichtig glauben, Berücksichtigung finden. Anhand dieser Faktoren wird das Urteil gebildet.« Etwas zögerlicher fuhr Phil fort: »Auch gibt es Regeln in Verbindung mit einer solchen Betreuung.«
    »Bürokratie. Sogar bei den Druiden.« Janelle schüttelte den Kopf. Sie musste sich unbedingt in eine lockere Stimmung versetzen, dann würde das alles leichter zu ertragen sein.
    »Eigentlich ist es gar nicht so kompliziert.« Phil schien nach den rechten Worten zu suchen und legte eine Pause ein. Als er Janelles Blick begegnete, sah er zur Seite, um gleich darauf mit Kane Blickkontakt aufzunehmen. »Nun, während dieser Phase, in der Janelle als Ihre Hüterin fungiert, darf sie niemanden heiraten, und Sie beide dürfen nicht …« Phil hob die Zeigefinger und webte irgendwelche windschiefe Achten in die Luft. »Sie dürfen nicht, hm …« Die Achten kamen übereinander zu liegen und verflochten sich. Vielsagend sah Phil dabei Kane in die Augen.
    Janelle runzelte die Stirn, aber als ihr plötzlich klar wurde, was er meinte, wurde sie wütend und unterbrach ihn empört. »Wie bitte? Glauben Sie etwa, dass ich

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