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Eine Marcelli geht aufs Ganze

Eine Marcelli geht aufs Ganze

Titel: Eine Marcelli geht aufs Ganze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Sportverletzung, hm? Bist du jetzt für den Rest deines Lebens gezeichnet?«
    Kelly verdrehte die Augen. »Mir geht es gut. Ich habe mir nur dumm den Fuß verdreht. Ich weiß nicht, warum ich nicht richtig aufgepasst habe.«
    »Francesca sagte, dass du auch ohnmächtig geworden bist. Es muss ziemlich doll wehgetan haben.«
    Sie zuckte mit den Schultern.
    »Hart im Nehmen, was?«
    »Vielleicht.«
    Er schob ihr eine Locke aus der Stirn. »Sollst du deinen Knöchel kühlen?«
    »Ja, die ersten vierundzwanzig Stunden. Wir machen gerade eine Pause.« Sie schaute ihn an. »Bist du böse?«
    Er runzelte die Stirn. »Warum sollte ich?«
    »Du musstest früher aus der Firma nach Hause kommen und so. Ich dachte ...«
    Kelly wollte nicht sagen, was sie dachte. Sie hatte nämlich nicht gewollt, dass Francesca Sam anrief. Wäre er nicht heimgekommen, hätte das doch bedeutet, dass sie ihm nicht wichtig war. Und sie wollte ihm wichtig sein.
    Doch er war hier und sah besorgt aus, was gut war.
    »Ich musste doch sichergehen, dass es dir gut geht.« Er lächelte. »Du bist meine Tochter. Ich sorge mich um dich.«
    Ihr wurde ganz eng in der Brust. »Wirklich?«
    »Aber sicher.«
    Sie schaute ihm in die Augen und versuchte zu erkennen, ob er es so meinte oder nicht. Sie wollte ihm so sehr glauben, dass sie kaum atmen konnte. Wenn sie sich dafür entschuldigte, seine Kreditkarte genommen zu haben, würde er vielleicht etwas ganz Nettes sagen.
    Sie öffnete den Mund. »Ich weiß, ich habe ...«
    In dem Moment kam Francesca herein. »Vielleicht ist es an der Zeit, dir ein sichereres Hobby zu suchen«, sagte sie grinsend. »Zum Beispiel Malen.«
    Verärgerung wallte in Kelly auf. Sosehr sie Francesca auch mochte, sie hasste es, dass sie gerade jetzt hier hereingeplatzt kam, wo es mit ihrem Dad so gut lief. Wenn Francesca sie nicht unterbrochen hätte, hätte Kelly sich entschuldigen können.
    »Im Gegensatz zu dir habe ich mein Leben im Griff«, gab Kelly schnippisch und ohne nachzudenken zurück. »Ich habe nicht vor, mit knapp dreißig noch eine arme Studentin zu sein. Ich werde Erfolg haben.«
    Sobald die Worte ausgesprochen waren, wusste sie, dass sie einen richtig dicken Fehler gemacht hatte. Mit einem Mal fühlte sie sich ganz klein und gemein und ihr war übel. Aber das war nicht das Schlimmste. Das wirklich Schlimme war der Blick, mit dem ihr Vater sich zu ihr umdrehte und sie anschaute. Und der Ausdruck von Schmerz und erlittenem Verrat auf Francescas Gesicht.
    Francesca gab einen erstickten Laut von sich und verließ das Zimmer. Sam stand auf.
    »Verdammt, Kelly«, fluchte er. »Was ist nur los mit dir?«
    Tränen füllten ihre Augen. »Ich weiß es nicht. Es tut mir leid.«
    »Das sagst du der falschen Person.«
    Panik erfüllte sie. Sie hatte Francesca verletzt, was sie nie vorgehabt hatte. »Ich meinte es nicht so.«
    »Aber du hast es gesagt.« Er schüttelte den Kopf. »Du hast dein Leben vielleicht schon genau geplant, aber so wie du dich im Moment benimmst, wirst du es vermutlich alleine leben, weil niemand mit dir zusammen sein will.«
    Sie weinte zu sehr, als dass sie viel hätte erkennen können, aber das Schweigen, das folgte, verriet ihr, dass er gegangen war.
    Francesca schaffte es die Treppe hinunter, doch sie fand ihre Handtasche nicht. Sie suchte immer noch in der Küche, als Sam hinter sie trat. Er drehte sie zu sich um, zog sie in die Arme und hielt sie fest.
    »Es tut mir leid«, murmelte er.
    Sie schüttelte den Kopf, versuchte zu sagen, dass es okay war, dass sie es verstand, aber das tat sie nicht. Kellys Worte hatten sie getroffen wie vergiftete Pfeile und waren tief in ihre Seele eingedrungen. Mit wenigen kurzen Sätzen hatte sie Francesca auf das verängstigte, dumme Kind reduziert, das sie einst gewesen war. Das Kind, das Angst gehabt hatte, nie klug genug zu sein, um es in der Welt zu schaffen. Das Mädchen, dessen Großvater ihm immer wieder gesagt hatte, dass es sich darüber nicht den hübschen Kopf zerbrechen sollte – irgendein netter Mann würde sich schon kümmern. Aber Francesca hatte nie gewollt, dass sich jemand um sie kümmerte. Sie wollte stark genug sein, um auf eigenen Beinen zu stehen. Und das war sie auch. Es fühlte sich nur nicht so an.
    »Oh Liebes, ich weiß, wie weh das tut«, flüsterte Sam ihr ins Ohr und streichelte ihr den Rücken. »Du bist seit dem Moment, in dem Kelly hier hereinmarschiert ist, auf ihrer Seite. Du hast alles für sie getan, und das ist jetzt der Dank. Ich

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