Eine Marcelli geht aufs Ganze
ich dir irgendwie helfen?«
Brenna blinzelte ein paar Mal. Eine einzelne Träne rollte ihr über die Wange. »Ich komme schon darüber hinweg. Gib mir nur ein paar Tage. Ich muss mir einen Plan überlegen.«
Sie wollte darüber hinwegkommen, alles zu verlieren, was sie je gewollt hatte? Francesca wusste, das würde wesentlich länger dauern als nur ein paar Tage.
»Das war so cool, Gabriel.« Vor Aufregung war Kelly ganz außer Atem. Sie saß auf dem Schreibtisch ihres Urgroßvaters und hielt eine Dose Limonade in der Hand. »Da waren diese Terroristen und die hatten Geiseln und wir haben sie gefangen und so. Ich hatte eine sechzigprozentige Tötungsrate.«
Gabriel schaute zu Jason. »Sind Sie sicher, dass Sam das gutheißen wird?«
Der große Mann zuckte mit den Schultern. »Sie hatte Spaß. Und sie ist gut. Muss in den Genen liegen.« Er zwinkerte ihr zu. »Du wirst noch so ein richtiges Papakind, was?«
Kelly hatte nie einen Vater gehabt, deshalb war sie nicht sicher, was das bedeutete, aber der Klang des Wortes gefiel ihr.
»Es freut mich, dass du Spaß hattest«, sagte Gabriel.
Sein Telefon klingelte. Er nahm den Hörer auf, und Kelly glitt vom Tisch. Doch bevor sie gehen konnte, winkte er sie zu sich. Sie trat näher, und er legte einen Arm um ihre Taille, zog sie an sich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
Kelly ging in den Flur hinaus. Wow. Gabriel hatte sich gerade so benommen, als wenn er sie wirklich mochte. Das war bestimmt gut, oder?
»Was hast du mit dem Rest des Nachmittags vor?«, wollte Jason wissen.
»Ich weiß nicht. Ich bleibe hier, bis mein Dad nach Hause fährt.«
»Warum begleitest du mich dann nicht? Ich muss noch eine Besorgung machen und könnte ein wenig Hilfe gebrauchen.«
»Okay.«
Sie folgte ihm in Sams Büro. Ihr Dad telefonierte auch. Sie hatte immer gedacht, im Security-Business ginge es darum, ein Bodyguard zu sein, aber anscheinend musste man auch ziemlich viel telefonieren.
Jason machte eine Bewegung, als würde er einen Schlüssel im Schloss umdrehen. Sam griff in die oberste Schublade seines Schreibtischs und holte einen Schlüssel heraus, der an einem blauen Schlüsselring hing. Eine ebenfalls daran hängende Plastikscheibe war mit den Worten SICHERE DATEN bedruckt.
Jason ging voran in den Materialraum. Mit dem Schlüssel öffnete er einen Aktenschrank. Darin standen verschiedene Ordner und eine schmale Metallkassette.
Jason zeigte auf die Akten. »Streng geheim«, sagte er leise und öffnete die Kassette. Darin lag ein Stapel Geldscheine. Er nahm sich einige Zwanziger heraus und verschloss die Kassette wieder.
»Ihr bewahrt hier Bargeld auf?«, fragte Kelly.
»Klar. Das ist unsere Notfallreserve für den Fall, dass jemand außerhalb der Banköffnungszeiten das Land verlassen muss. Außerdem gibt es noch unsere kleine Portokasse für so Sachen wie Geburtstagspartys und so.«
Erwartungsvoll schwieg er.
Sie starrte ihn an. »Wer hat Geburtstag?«
Jason verschloss den Schrank und legte Kelly eine Hand auf die Schulter. »Dein Dad, Kelly. Sein Geburtstag ist in einer Woche. Ich möchte gerne, dass du mir hilfst, einen Kuchen für ihn auszusuchen. Wir müssen auch überlegen, was es zum Lunch gibt. An Geburtstagen lassen wir uns immer Essen kommen. Sam hasst den ganzen Wirbel, weshalb es mir nur noch mehr Spaß bringt, ihn zu veranstalten.«
Jason grinste. Kelly versuchte, ebenfalls zu lächeln, aber sie fühlte sich irgendwie komisch. Ihr Dad hatte Geburtstag, und sie wusste es nicht einmal. Was, wenn sie seinen Ehrentag verpasst hätte? Dann wäre er sicher ziemlich wütend auf sie geworden.
Ich werde ihm ein echt cooles Geschenk kaufen, dachte sie, während sie Jason aus dem Gebäude folgte. Aber was? Und wie? Er hatte ihre Kreditkarte gekündigt und sie hatte kein Geld. Sie würde sich etwas einfallen lassen müssen, und zwar schnell.
Sam fuhr vom Parkplatz. Er war zufrieden, was den Verlauf des Nachmittags anging. Kelly hatte im Büro ihren Spaß gehabt. Die meiste Zeit über hatte Jason sich um sie gekümmert, und er hatte nur Positives über ihr Verhalten zu berichten. Vielleicht war Teenzilla ja ein für alle Mal verschwunden.
An einer roten Ampel warf er Kelly einen Blick zu. Auch wenn er Tanya in ihr erkennen konnte, sah er doch vor allem seine Großmutter. Und doch war Kelly ganz einzigartig.
»Wie wäre es mit Italienisch zum Abendessen?«, fragte er. »Wir könnten zu dem Restaurant am Strand fahren.«
Kelly zuckte mit den Schultern.
»Was
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