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Eine Marcelli geht aufs Ganze

Eine Marcelli geht aufs Ganze

Titel: Eine Marcelli geht aufs Ganze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Schultern und dunkle Haut. Sein Kopf war kahl rasiert. Er war alt, bestimmt schon über dreißig, aber er war umwerfend.
    »Hey, Boss.«
    »Jason.« Sam legte eine Hand auf Kellys Schulter. »Darf ich dir meine Tochter vorstellen? Kelly, das ist Jason Carlton. Er hat schon mehrere spezielle Sicherheitsoperationen für unsere anspruchsvollsten Klienten geleitet.«
    Jason zog eine Grimasse. »Was dein Dad damit meint, ist: Er drückt mir immer die griesgrämigsten reichen Leute aufs Auge.«
    Kelly kicherte.
    Jason zwinkerte. »Du gibst ihr also die große Führung, Sam? Zeigst du ihr auch die Spielereien?«
    Sam schüttelte den Kopf. »Kelly ist bereits gefährlich genug, auch ohne dass ich ihr den Umgang mit einer Pistole beibringe.«
    Kelly wollte gerade sagen, dass sie gar nicht sicher war, ob sie den Umgang mit einer Waffe lernen wollte, da seufzte Jason.
    »Das meine ich doch nicht. Die anderen Sachen. Infrarot, Nachtsichtgeräte.«
    Sam schaute sie an. »Hättest du da Lust drauf?«
    Kelly hatte keine Ahnung, von was genau sie da sprachen, aber es klang lustig. Also nickte sie.
    Sam warf einen Blick auf die Uhr. »Ich erwarte in wenigen Minuten einen Anruf aus Deutschland, aber vielleicht danach ...«
    »Keine Hektik, Boss«, sagte Jason fröhlich. »Ich habe die Reise für die Johnsons schon fertig geplant. Ich zeige Kelly gerne unser Spielzimmer.«
    Sam zögerte. »Okay. Aber halte sie von allem Gefährlichen fern. Ich will nicht, dass sie mich nachts unbemerkt umbringt.«
    Kelly sah ihm hinterher, als er ging. Sie war sich einigermaßen sicher, dass ihr Dad einen Scherz gemacht hatte, aber eben nicht zu hundert Prozent. Vertraute Sam ihr nicht? Sie seufzte. Tanya hatte es zumindest nie getan.
    Bevor sie zu viel darüber nachdenken oder gar traurig werden konnte, ging Jason den Flur hinunter zum rückwärtigen Teil der Büroflucht. Sie traten durch eine Flügeltür in eine nachgemachte Straßenszene mit Gebäuden auf beiden Seiten.
    An der Wand neben der Tür stand ein riesiger, abgeschlossener Schrank. Jason drückte seinen Daumen auf ein kleines Glasquadrat, und die Tür schwang auf. Er wühlte in dem Schrank herum und kam mit einer Auswahl an Brillen, Kopflampen, wie Waffen aussehenden Geräten und kleinen Scheiben hervor, die er in seine Tasche steckte.
    »Nur damit du gar nicht erst auf die Idee kommst, dich hier mal alleine umsehen zu wollen, Kleine«, sagte er und schloss die Türen. »Versuch es mal.« Er deutete auf den Schrank.
    Sie schaute ihn an und dann auf das kleine Glasquadrat. »Tut das weh?«, wollte sie wissen.
    Er grinste. »Kein bisschen. Komm, trau dich, kleines Mädchen.«
    Zögernd drückte sie ihren Daumen auf das Glas. Eine weibliche Computerstimme verkündete: »Sie sind nicht autorisiert, diese Einheit zu öffnen. Wenn Sie versuchen, sich trotzdem Zugang zu verschaffen, ertönt ein automatischer Alarm. Bitte kehren Sie umgehend zum Empfang zurück.«
    »Cool«, hauchte Kelly.
    »Ja, oder? Also glaub nicht, dass du deine Freunde mitbringen kannst, um sie zu beeindrucken.«
    »Werde ich nicht.«
    »Gut.« Er setzte ihr eine Brille auf. »Als Erstes probieren wir die Nachtsichtgeräte aus, danach das Infrarot.«
    Er reichte ihr ein langes, wie ein Gewehr aussehendes Ding. Es war groß, aber extrem leicht.
    »Die funktionieren nur auf vorher festgelegten Zielen.« Er setzte auch eine Brille auf. »Wir programmieren sie je nach Trainingsziel.« Er zeigte ihr eine kleine Platte im Schaft des Gewehrs. »Die feuern einen Lichtstrahl ab, der vom Sensor auf dem Ziel eingefangen wird.« Er grinste. »Hast du jemals Paintball gespielt?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nach diesem Spiel heute wirst du darin eine wahre Expertin sein.«
    Francesca, Brenna und ihr Bruder saßen an einem Tisch und schenkten dem Essen, das sie bestellt hatten, keine Beachtung. Joe schob die Pommes frites auf seinem Teller hin und her.
    »Meine Adoptiveltern starben, als ich zwölf war«, sagte er. »Durch einen Autounfall. Ich habe die Nacht bei einem Freund verbracht, sonst wäre ich bei ihnen gewesen. Sie hatten keine Verwandten, also wurde ich ins Pflegesystem abgeschoben.«
    Der Humor, der anfangs in seinen Augen aufgeblitzt hatte, war längst erloschen. Francesca beugte sich zu ihm. »Aber wenn du wusstest, dass du adoptiert bist, wieso hast du das niemandem gesagt? Hätte man dann nicht doch vielleicht versucht, mit deiner biologischen Familie in Kontakt zu treten?«
    »Ich war bereits einmal weggegeben worden.

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