Eine Meerjungfrau am Haken
nie gemacht!“
„Dann lass uns das Ganze mal in kleine Häppchen zerlegen“, beruhigte Salem sie. „Happen Nummer Eins: Du musst nicht nur das Volk, sondern auch die Stadt bewegen.“
„Also jede Menge kleine Teile“, sagte Sabrina. „Ich muss mich fest darauf konzentrieren, sonst bleiben sie nicht zusammen. Das hast du mir beigebracht.“
„Sehr gut!“, lobte Salem. „Happen Nummer Zwei: Dieses Mal musst du alles auch physisch durch den Raum bewegen. Schnipsen alleine reicht nicht.“
„Was? Wieso nicht? Es hat doch funktioniert.“
„Denk mal nach!“
„Alles muss physisch durch den Raum bewegt werden, weil... weil... Ich weiß es nicht!“, sagte Sabrina verzweifelt.
Mit erstaunlicher Geduld versuchte Salem, Sabrina auf die Sprünge zu helfen. „Happen Nummer Drei: Was muss passieren, wenn Atlantis im Ozean ankommt?“
„Ich lasse es an Ort und Stelle stehen.“
„Nein, falsch! Es muss sich mit seiner neuen Umgebung vereinen. Eine Zitrone in eine Wanne zu schnipsen, ist nicht schwer. Aber eine ganze Zivilisation in den Ozean zu verpflanzen, dafür muss man schon etwas Feingefühl an den Tag legen.“
Salems Vergleich leuchtete Sabrina ein. Die Zitrone war ein in sich geschlossenes System, so wie das Aquarium beim ersten Transport. Alles war innerhalb der Glaswände eingeschlossen gewesen, wie eine Zitrone in ihre Schale. Dieses Mal musste es jedoch aus der Schale herausgelassen werden und sich in den Ozean ergießen. Wie konnte sie dafür sorgen, dass die Stadt und ihre Bewohner das überlebten?
„Und Happen Nummer Vier: Du musst alles wieder auf seinen normalen Umfang vergrößern.“
Daran hatte Sabrina noch gar nicht gedacht. „Du hast Recht. Wenn sie so klein bleiben, werden sie von etwas geschluckt werden, noch bevor Hyppshot überhaupt ,Hurra! Jetzt kommt das Ende der Welt!’ rufen kann.“
Salem schaute sie verwirrt an. „Wie bitte?“
„Ach, nichts.“ Es war einfach zu kompliziert, ihm die Eigenarten der Keftiu zu schildern.
„Okay. Diese vier Sachen sind eigentlich alles, woran du beim Transport von Atlantis auf den Grunde des Ozeans denken musst.“
Sabrina war trotz allem niedergeschlagen. „Das macht alles Sinn, Salem. Mit einer Ausnahme. Ich bekomme Atlantis nicht aus dem Tank!“ Plötzlich hellte sich ihre Miene auf. „Aber vielleicht...?“
Sabrina sprang auf. „Könnte ich nicht einfach den Teil des Bodens, an dem Atlantis festgezaubert ist, mittransportieren? Das Aquarium ist dann zwar kaputt, aber das weiß Mr. Kraft schon. Ich muss die Stadt nur mit einer Wasserblase umhüllen. Atlantis und seine Bewohner können so überleben und sich im Ozean entfalten. So sollte es klappen, oder?“
Salem antwortete nicht. Er war bereits wieder eingeschlafen.
15. Kapitel
Etwa eine Stunde später kam Sabrina mit einem Kästchen in der Hand aus der Wäschekammer. „Im ,Ringelschwänzchen’ im Anderen Reich gibt es echt alles!“
„Hoffentlich war es preiswert!“ Salem trottete hinter ihr her.
Sabrina ignorierte Salem und widmete sich dem Kästchen. Darin befand sich ein weißes Teil, das aussah wie ein Taschenrechner. Es gab seltsame Geräusche von sich, als sie zufällig einen der Knöpfe berührte. „,Herzlichen Glückwunsch zum Kauf Ihres neuen Z44 Makro-Zauberformelcheckers!’“, las Sabrina laut aus der beiliegenden Anleitung vor. „,Mit diesem Gerät können Sie die kompliziertesten Multilevel-Zaubersprüche mit nur einem Knopfdruck aktivieren. Programmieren Sie einfach alle Stufen Ihres Zaubers mit Hilfe des farbgeleiteten Kristallsystems in den Z44 ein. Der neue Z44 wird automatisch alle Phasen Ihres Zaubers aufeinander abstimmen und sie gleichzeitig oder in einer von Ihnen angegebenen Reihenfolge aktivieren.’ Hört sich toll an. Lass uns anfangen!“
Im Esszimmer drückte Sabrina auf einen versteckten Knopf und der Esstisch klappte auf. Zum Vorschein kam Zeldas Labor. Es war ein tragbares Labor, das immer aktiviert blieb, selbst wenn es im Tisch versteckt war. Auch jetzt blubberten und brodelten bereits bunte Flüssigkeiten und Gase in Reagenzgläsern über Bunsenbrennern. Neben wohl geordneten Fläschchen mit Chemikalien standen verschiedene Pipetten in einem Ständer. In einer Petrischale bewegte sich etwas Schleimiges, aber Sabrina wollte lieber nicht wissen, was das war.
Aus der Box des Z44 entnahm sie etwa ein Dutzend Kristalle. Jeder einzelne Kristall war so klar wie ein Diamant. „Das muss das Kristallsystem sein“, sagte sie. „In
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