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Eine Nachbarin zum Verlieben

Eine Nachbarin zum Verlieben

Titel: Eine Nachbarin zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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Mike eilig. „Nur eins noch: Was ist, wenn Sie eine Gehirnerschütterung haben?“
    „Ich habe keine Gehirnerschütterung.“
    „Es sieht aus, als wären Sie auf den Kopf gefallen. Hier, fühlen Sie mal diese Beule …“
    „Ist mir egal.“
    Mike kratzte sich am Hinterkopf. Schon wieder eines dieser weiblichen Totschlagargumente, die sich meist als Falle herausstellten. Falls sie wirklich eine Gehirnerschütterung hatte, brauchte sie selbstverständlich ärztliche Hilfe. Wenn nicht sich selbst, dann wenigstens ihrer Tochter zuliebe.
    Er hatte schon verstanden: Sie wollte, dass er verschwand. Doch wenn er jetzt zurück in sein Haus ging, würde er die ganze Nacht kein Auge zutun, aus Angst, sie könnte allein hier drüben plötzlich kollabieren.
    „Ich mache Ihnen einen Vorschlag“, sagte er so streng, dass es eher wie ein Befehl als wie ein Vorschlag klang. „Sie steigen jetzt unter die Dusche und waschen sich die Farbe aus den Haaren und vom Körper. Ich warte inzwischen unten. Wenn Sie aus der Dusche kommen, rufen Sie kurz zu mir hinunter, dass alles in Ordnung ist, und ich verschwinde sofort.“
    Amanda schluchzte und schniefte noch immer, aber dazwischen murmelte sie heiser: „Na gut. Aber nur, weil ich mir Sorgen um Molly mache.“
    „Alles klar.“ Ihm war völlig egal, warum sie zustimmte. Hauptsache, sie war einverstanden.
    Er half ihr beim Aufstehen. Dabei versuchte er, wie ein großer Bruder zu denken, nicht wie ein erwachsener Mann, der eine äußerst attraktive Fremde anfasst. Doch das war gar nicht so einfach.
    Wenn eine Frau verwundbar war, reagierte man als Mann instinktiv. Es war ein kranker Instinkt, ein dummer, einer, der immer nur Ärger machte. Aber als Mann war man ihm ausgeliefert. Der enge Körperkontakt mit ihr hatte sofort unpassende, peinliche Folgen, die er so gut wie möglich zu verbergen versuchte. Und das, obwohl er nur ihren Arm, ihre Hüfte und ihr Haar berührt hatte. Mehr war dazu nicht nötig gewesen.
    Nach dem Aufstehen bemerkte sie, dass er etwas blaue Farbe an der Hand hatte.
    „Das ist nur Latex“, versicherte er ihr. „Mit etwas Wasser und Seife geht das problemlos wieder runter.“
    Er war sich nicht bewusst, dass er etwas Falsches gesagt hatte, doch sie bekam sofort den nächsten Weinkrampf.
    Unter Tränen schleppte sie sich ins Bad und schloss die Tür hinter sich.
    Mike blieb im babyblauen Krisengebiet zurück und betrachtete das Chaos nachdenklich. Natürlich war das nicht sein Problem. Und außerdem hatte er versprochen, unten zu warten, bis sie fertig geduscht hatte – weit weg von den Räumen, in denen sie sich nackt und leicht bekleidet aufhielt.
    Doch so, wie es hier aussah, würde sie gleich den nächsten Zusammenbruch erleiden, wenn sie frisch geduscht und sauber aus dem Bad kam und vor der Herausforderung stand, diese Schweinerei beseitigen zu müssen.
    Selbstverständlich war auch das nicht sein Problem, aber andererseits musste er ohnehin warten, bis sie wieder aus der Dusche kam. Er ließ Teddy zwar ungern so lange allein zu Hause, doch die nächsten zehn Minuten würde der Junge auch noch überstehen.
    Also begann Mike mit dem Aufräumen. Er hob den Farbeimer auf und steckte den Pinsel hinein. Als er die Leiter aufstellte, streifte sein Blick zufällig die Decke.
    Sieh an, eigentlich fehlte da gar nicht mehr viel, nur noch ein schmaler Streifen knapp unter der Decke. Es wäre dumm und ineffizient, gerade jetzt aufzuhören und alles wegzuräumen.
    Mike malte die Wand ohne weitere Zwischenfälle fertig, noch bevor seine Nachbarin aus der Dusche kam. Das wusste er mit Sicherheit. Er konnte nämlich das Wasser rauschen hören. Und noch ein anderes, Furcht einflößendes Geräusch, das vermutlich Gesang war. Ihn störte es nicht, so hatte er wenigstens die Gewissheit, dass Amanda noch nicht ohnmächtig zusammengebrochen war.
    Jetzt brauchte er nur noch ein bisschen aufzuräumen, und dann würde er verschwinden.

3. KAPITEL
    Amanda konnte kaum glauben, wie lange es dauerte, all die Farbe aus ihren Haaren und von ihrer Haut abzuwaschen.
    Wieder und wieder musste sie ihre Haare schamponieren und ihren Körper einseifen. Mit einer Bürste schrubbte sie sich beinahe die Haut ab.
    Irgendwann hatte sie es geschafft. Jetzt hieß es, aus der Dusche zu steigen. Aber sie wollte nicht. Am liebsten hätte sie sich im Bad verkrochen, bis sie ganz sicher sein konnte, dass ihr Nachbar weg war. Wie erniedrigend, vor ihm so die Kontrolle zu verlieren. Sie war eine

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