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Eine Nachbarin zum Verlieben

Eine Nachbarin zum Verlieben

Titel: Eine Nachbarin zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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Heulsuse. Das war sie schon immer gewesen, und das würde sie wohl auch bleiben.
    Sie hätte es nur vorgezogen, wenn ihr attraktiver Nachbar das niemals erfahren hätte.
    Amanda trocknete sich ab, zog ein sauberes T-Shirt und Shorts an und öffnete die Tür einen Spalt, um den Dampf vom Duschen hinauszulassen und zu lauschen.
    Nichts.
    Sie hörte keinen Laut, weder Molly noch die schweren Schritte oder die tiefe Stimme ihres Nachbarn. Und auch die dichte Testosteronwolke, die ihn umgeben hatte, hatte sich glücklicherweise verzogen.
    Auf Zehenspitzen durchquerte sie den Gang zu ihrem Schlafzimmer. Oder vielmehr zu ihrem zukünftigen Schlafzimmer. Bis der Raum gestrichen und ein neuer Teppich gelegt war, würde sie auf der Couch schlafen.
    Aber egal. Wichtig war nur, dass Mike endlich verschwunden war.
    Genauso wie ihr Katastrophengebiet. Farbeimer, Malerrolle, Pinsel, Leiter und Zeitungen – alles war weg. Dafür war die Wand fertig gestrichen, und auf dem Boden lag ein Zettel: „Ich habe aus Sicherheitsgründen Ihre Leiter mitgenommen, damit Sie sie auf keinen Fall noch einmal verwenden. Meine hängt in der Garage, Sie können sie jederzeit ausleihen. Ihre Malerutensilien stelle ich Ihnen morgen auf Ihre Terrasse. Die lassen sich nämlich in meinem Keller einfacher reinigen als in Ihrem Schlafzimmer.“
    Der Zettel trug keine Unterschrift und enthielt keinerlei persönliche Bemerkung. Dieser Mike Conroy war einfach wie aus dem Nichts aufgetaucht, hatte den rettenden Engel gespielt und war wieder verschwunden.
    Amanda schaltete das Deckenlicht aus und schlich ans Fenster, um zu seinem Haus hinüberzuschauen.
    Sie sah nirgendwo mehr Licht. Kein gefährlich gut aussehender Mann in Sicht. Aber es würde noch Probleme geben, das spürte sie jetzt schon.
    Ihr ganzes Leben lang war sie auf der Suche nach einem Helden gewesen.
    Doch jetzt wollte sie keinen mehr. Was sie sich jetzt wünschte, mehr als alles andere, war, zu lernen, auf eigenen Beinen zu stehen. Sie brauchte keinen Mann. Nie mehr.
    Am nächsten Morgen ging Mike vor seinem Sohn die Stufen in den Keller hinunter. Teddy hopste herum wie ein Gummiball – sogar auf der Treppe – und sang: „Jetzt geht’s los, jetzt geht’s los!“
    Seine überschäumende Freude hatte natürlich mit der Wurmfarm zu tun, mit der sie gleich beginnen würden. Schon bevor Teddy aufgewacht war, hatte Mike im Keller alles vorbereitet.
    Sämtliche „Zutaten“ für die Wurmfarm waren fein säuberlich auf der Werkbank ausgebreitet: Plastikschalen, Zeitungspapier, Biomüll, Jutestoff und, natürlich, die Würmer.
    „So“, begann Mike. „Jeder von uns hat jetzt eine Aufgabe. Dein Job ist es, das Zeitungspapier in kleine Schnipsel zu zerreißen. Hier, ich mache es dir vor.“
    Nachdem Mike seinem Sohn gezeigt hatte, worum es ging, begann Teddy hingebungsvoll, das Zeitungspapier zu schreddern. „Mache ich das gut, Dad? Ist das richtig so?“
    „Perfekt, mein Junge. Du machst das prima. Und nun geben wir etwas Wasser dazu … das erledige ich.“ Mike wusste genau, warum er das mit dem Wasser selber machte. „Etwas Wasser“ hieß bei seinem Sohn, dass er eine sintflutartige Überschwemmung veranstalten würde.
    „Aber jetzt bist du wieder dran. Die Würmer brauchen nämlich etwas zu fressen. Und zwar Biomüll.“
    „Was ist das?“
    „Biomüll – das sind die Sachen, die wir sonst in die grüne Tonne werfen. Zum Beispiel Salat und Karottenschalen oder ein Brokkolistrunk.“
    „Dad“, erklärte Teddy todernst. „Ich finde, wir sollten den Würmern den ganzen Brokkoli geben. Auch die Röschen.“
    „Genau so denke ich über Rosenkohl, mein Sohn. Okay, das ist genug Gemüse. Nun kommen die Würmer hinein.“
    „Darf ich das machen? Darf ich, bitte, bitte, bitte?“
    „Klar. Die Würmer sind dein Job. Also, leg los.“
    „Danke, Dad!“ Der Junge strahlte wie sonst nur an Weihnachten.
    Als sie fertig waren, verschloss Mike die Wurmkiste mit einem Deckel. „Okay. Deine Grandma kommt in zwanzig Minuten, um dich abzuholen. Gerade genug Zeit, um dich noch schnell sauber zu kriegen. Und vergiss nicht, wir müssen die Würmer jetzt zwei Wochen lang in Ruhe lassen.“
    „Ich will nur manchmal kurz hineinschauen.“
    „Nein, kommt nicht infrage. Auch nicht kurz hineinschauen. Licht schadet den Würmern, es tut ihnen weh. Du musst mir versprechen, dass du sie in Ruhe lässt.“
    „Na gut, ich verspreche es“, willigte Teddy schließlich widerstrebend ein.
    Während Mike

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