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Eine Nacht mit Folgen

Eine Nacht mit Folgen

Titel: Eine Nacht mit Folgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Haven
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rutschte sie Zentimeter um Zentimeter von ihm ab und hielt immer wieder inne, um zu lauschen, ob sein Atem noch regelmäßig ging. Sein Duft umgab sie und kitzelte ihre Sinne. Unfähig, sich zurückzuhalten, wandte sie den Kopf und schaute zu ihm hinüber.
    Er sah heute Morgen jünger aus. Wie alt war er, hatte er gesagt? Vierunddreißig? Sein dunkles Haar war zerzaust, und seine Gesichtszüge wirkten weicher. Er sah so anders aus als der Granitblock von Mann, dem sie gestern in der Kirche gegenübergestanden hatte.
    Gestern.
    Die Erinnerung an ihre erste Begegnung drängte sie noch mehr dazu, so schnell wie möglich aus diesem Raum zu flüchten. Sie war kaum in der Lage, zusammenhängend zu denken, als sie im Zimmer herumlief und ihre Kleidungsstücke und Schuhe aufsammelte.
    Im Badezimmer spritzte sie schnell etwas kaltes Wasser auf ihr Gesicht und zog sich hastig an.
    Als sie schließlich in den Flur hinausschlüpfte und die Tür hinter sich schloss, atmete sie erleichtert auf.
    Das Geräusch eines entfernten Klickens weckte Graham aus dem tiefsten, erholsamsten Schlaf, den er seit Monaten gehabt hatte. Er öffnete langsam die Augen und brauchte dann nur eine Sekunde, um zu wissen, wo er sich befand und was in der Nacht geschehen war. Und um zu bemerken, dass Serena nicht länger bei ihm war.
    Er musste durch das Klicken des Schlosses geweckt worden sein, als sie die Tür hinter sich zugemacht hatte. Er wusste es sofort. Die Suite war leer, ohne Leben.
    Graham sprang aus dem Bett und war bereits halb durch das Zimmer und den Vorraum gelaufen, als er innehielt und sich mit der Hand durchs Haar fuhr. Er konnte ihr nicht nachlaufen. Er war noch nicht einmal angezogen. Sie musste jetzt bereits in der Halle sein.
    Und er brauchte Zeit zum Nachdenken.
    Was in der letzten Nacht passierte, war überwältigend gewesen. Er war nicht auf so viel Leidenschaft und so viel Hingabe vorbereitet gewesen. Er hatte bereits darüber gelesen, aber nie geglaubt, dass ein Mann so tief, so intensiv empfinden konnte. Schon gar nicht ein Mann wie er.
    Es wäre einfach, das Ganze als starke körperliche Anziehung abzutun, einfach zu sagen, dass sie im Bett gut
    zusammenpassten.
    Aber Graham war ehrlich. Er wusste, dass mehr dahinter steckte. An diesem überwältigenden Liebesspiel waren nicht nur ihre Körper beteiligt gewesen, sie waren eine viel stärkere Verbindung eingegangen.
    Graham stieß einen Fluch aus, lief ins Badezimmer und nahm dort den Bademantel vom Haken. Er schlüpfte hinein, band ihn zu und schaute sein Spiegelbild an. Doch er schloss sofort wieder die Augen.
    Die letzte Nacht war ein Fehler gewesen. Besonders da Serena noch Jungfrau gewesen war.
    Diese Begegnung, so leidenschaftlich sie auch gewesen war, konnte zu nichts führen. Eine Frau wie sie erwartete eine feste Beziehung, vielleicht sogar eine Ehe und Kinder. Aber er hatte all diesen Dingen bereits vor Jahren abgeschworen. Hatte er das Serena nicht deutlich zu verstehen gegeben? Er war offen zu ihr gewesen, hatte ihr nichts vorgemacht.
    Es war ihr Wunsch gewesen, dass er ihr erster Liebhaber war.
    Und obwohl er gewusst hatte, dass er ihr widerstehen sollte, hatte sie ihn nicht lange überreden müssen.
    Und jetzt hatte sie sich entschieden, ihn, ohne ein Wort zu sagen, zu verlassen. Hatte sie eine Nachricht hinterlassen? Er bezweifelte es.
    Er hätte sich einen anderen Abschied gewünscht, aber vielleicht war es so das Beste. Zumindest würde es ihm Zeit geben, über diese Erfahrung nachzudenken - diese neue, aufregende Erfahrung, die ihn zutiefst berührt hatte.
    Graham straffte sich und ging zum Fenster hinüber. Er zog die schweren Vorhänge zurück und schaute mehrere Stockwerke tief auf die Straße hinunter.
    Er hatte nicht erwartet, Serena zu sehen, aber da war sie. Mit ihrem zerzausten Haar und dem zerknitterten Kleid sah sie unglaublich hübsch und sexy und ... viel zu jung für ihn aus.
    Er sah zu, wie sie graziös in ein Taxi stieg, und wusste, dass sie keine Ahnung hatte, wie anziehend sie war, wie verführerisch sie wirkte.
    Ein bedrückendes Gefühl des Verlustes überkam ihn, als er zuschaute, wie das Taxi die Straße hinunterfuhr.

3. KAPITEL
Juli
    "Du bist was?"
    Serena schaute zu ihrem Vater und ihrer Stiefmutter hinüber.
    Sie saßen auf ihrer langweiligen beigefarbenen Couch in ihrem langweiligen Beige in Beige gehaltenen Wohnzimmer.
    "Ich bin schwanger", wiederholte sie ihre Worte noch einmal.
    Cassandra zog ihre makellosen Augenbrauen

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