Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Titel: Eine Rose fuer Captain Sparhawk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
Vom Netzwerk:
der Hafen in den kühlen, gelblichen Schein der Morgensonne getaucht war, und er sah die Hügel von Pigeon Island, die auf der einen Seite im Licht und auf der anderen noch im Dunkel lagen, hörte die Möwen über ihren Köpfen segeln und schreien, während sie über dem Abfall kreisten, den die Flotte über Bord warf.
    Und endlich sah er auch die letzte Fregatte, die sie noch passieren mussten, ehe sie den Hafen hinter sich lassen und ins offene Meer hinaussegeln konnten. Es war eine kleine Fregatte mit nur dreißig Kanonen, aber beeindruckend genug mit den fünfzehn Stück, die zur Hafenseite hin ausgefahren waren, und mit den Scharfschützen der Marine, die an der Reling und in den Seilen standen, und jede dieser Kanonen und Musketen war auf sie gerichtet.
    „ Mordieu , wir hätten es beinahe geschafft“, sagte Michel. Sein Gesicht wirkte wie in Stein gemeißelt, als er an der langen Reihe von Waffen entlangblickte. Ohne hinzusehen, tastete er nach einem Medaillon, das er an einer Kette unter dem Hemd trug, und öffnete es. Eine Miniatur von Jerusa kam zum Vorschein, und er rieb mit seinem Daumen immer um den glänzenden Goldrahmen herum. „Wenn sie die Absicht hätten, uns gefangen zu nehmen, hätten sie ein Boot zu Wasser gelassen. Sacristi et Jésus .“
    „Dann werden sie uns töten“, flüsterte Rose. „Wegen Lord Eliot und meinetwegen werden diese Männer uns töten.“
    Nick starrte zu der Fregatte hinüber. Er wollte und konnte nicht glauben, was er doch nur zu deutlich sah. Sie waren schon fast auf gleicher Höhe, und auf diese Entfernung würde kein Kanonier sein Ziel verfehlen. Ehe sie noch weitersegeln konnten, zu Gideon und der Angel Lily , würden sie tot sein. Das war die entsetzliche Wahrheit. Es gab keine Möglichkeit, über Bord zu springen und sich schwimmend in Sicherheit zu bringen, nicht in diesen kristallklaren Gewässern und nicht mit Rose und ihren schweren Kleidern und dem verbundenen Arm. Sie würden umgebracht werden, da, wo sie jetzt saßen, ihr kleines Segelboot würde in Stücke gehen und sie mit ihm.
    So also wird es für Rose und mich enden, dachte er aufgebracht, noch ehe es wirklich begonnen hat. Er blickte auf die Reihen der Kanonen und verfluchte das Schicksal, das sein Leben so enden ließ.
    Rose erhob sich unbeholfen. „Wenn ich sterben muss, werde ich es nicht jammernd und klagend tun“, sagte sie mit tränenerstickter Stimme. „Nick, stell dich neben mich, damit ich weiß, dass wir Seite an Seite sterben werden. Tapfer und unerschrocken, ach, bitte, Nick, so, wie ich es von dir gelernt habe!“
    Wie sie so dastand im Licht der aufgehenden Sonne, war sie die schönste Frau, die er jemals gesehen hatte. Ihr dunkles Haar wehte um ihre Schultern, und ihre silbergrauen Augen funkelten entschlossen, als sie versuchte, ihrem Schicksal entgegenzusehen.
    Er liebte sie, er liebte sie von ganzem Herzen, und er wollte nicht, dass ihr Leben so endete. Er konnte sie nicht in dem Glauben lassen, dass das alles sein sollte, und behutsam zog er sie zurück und in seine Arme.
    „Du hast gelernt, tapfer zu sein, Rose, jawohl“, sagte er mit belegter Stimme. „Aber ich denke, du hast noch mehr von mir gelernt. Ich weiß, dass wir nicht mehr viel Zeit haben, aber ich bitte dich, daran zu denken, wie es sein wird, wenn dieser Krieg vorüber ist und Frieden zwischen unseren Ländern herrscht. Stell dir vor, du wärest meine Gemahlin, und wir lebten in einem hübschen kleinen Haus in Newport, nahe am Meer, sodass wir von unserem Salon aus die Schiffe sehen können.“
    Sie seufzte, und es klang beinahe wie ein Schluchzen, das ihm fast das Herz zerriss. „Ich hätte gern ein gelbes Haus, Nick“, sagte sie leise. „Ein gelbes Haus mit weißen Fensterläden sieht immer so vornehm und elegant aus.“
    „Dann soll es gelb sein.“ Sie näherten sich den Kanonen, und er zog ihren Kopf an seine Brust, sodass sie es nicht sehen konnte, und strich sanft über ihr Haar. „Du kannst auch einen Garten haben mit allen Blumen, die du magst, denn Blumen gedeihen in Newport ganz erstaunlich gut. Kinder auch. Ich bin nur einer von sechs, weißt du, und schau mich an!“
    „Das hätte mir gut gefallen“, erwiderte sie traurig. „Wir hätten hübsche Babys bekommen.“
    „Das hätten wir.“ Verdammt, warum zum Teufel feuerten die Bastarde nicht? Warum setzten sie alldem hier nicht endlich ein Ende? „Ich liebe dich, meine weiße Rose, meine süße kleine Rose.“
    „Und ich liebe dich, Black

Weitere Kostenlose Bücher